• 21.11.2007 12:35

  • von Harry Miltner

A1GP: Yoong im Online Chat

Der erfahrenste Pilot der A1GP-Serie, Alex Yoong, war auf der Rennserien-Website 'A1GP.com' im Online Chat. Hier eine Auswahl der besten Fragen und Antworten

(Motorsport-Total.com) - Alex Yoong ist mit 44 Starts der routinierteste Fahrer im A1GP-Feld. Dennoch fühlt sich der Malaie nicht alt und möchte diese Saison wieder voll angreifen, wie er im Online Chat den Fans der Rennserie verriet.

Titel-Bild zur News: Alex Yoong

Routinier Alex Yoong will auch diese Saison wieder voll angreifen

Frage: "Dein letztes Rennen in Brünn war doch eher eine Enttäuschung. Was kannst du Positives mitnehmen? Was war der Grund für den inkonstanten Speed und was habt ihr dagegen gemacht?"
Alex Yoong: "Wir waren in der ersten Saison sehr konstant. Wir wurden immer besser und gewannen den Saisonabschluss. 2006/07 waren wir, wie du sagst, nicht konstant und auch dieses Jahr hat ähnlich begonnen. Wir können aber positiv sehen, dass wir aus diesen Fehlern gelernt haben. Wir wissen, was wir falsch gemacht haben und denken, es für Malaysia korrigiert zu haben. Nach den Rennen gingen wir alles durch und fanden die Fehler, was sehr positiv ist. Im Gegensatz dazu, wussten wir im Vorjahr oft nicht, wieso wir Probleme hatten. Diese Saison ist aber deutlich umkämpfter als die beiden vorangegangenen und wenn man nur einen kleinen Fehler macht, ist man weg. Auch wenn wir bereits im dritten Jahr sind, lernen wir noch immer."#w1#

Frage: "Alex, du bist seit Beginn der A1GP-Serie dabei und daher auf vielen Kursen gefahren. Was ist für dich die beste Strecke und wieso?"
Yoong: "Aus rein fahrerischer Sicht sind Zandvoort und Brands Hatch am besten, das sind typische Fahrerstrecken und eine echte Herausforderung. Allerdings sind die Rennen dort nicht immer so toll, weil man kaum überholen kann. Strecken wie Sepang oder Shanghai sind dafür viel besser geeignet, weil sie breit sind, lange Geraden haben und viele Flecken zum Überholen aufweisen. Aber wo ich gerade von spannenden Rennen spreche - das wohl spannendste Rennen hatten wir 2006 in Südafrika in den Straßen von Durban. Ich erinnere mich noch an das Überholmanöver der Niederländer in der letzten Runde - das war ein tolles Rennen!"

Frage: "Als Niederländer hatte ich immer ein Faible für Greg Wheeler seit er mit Jos Verstappen in der Formel 1 gearbeitet hat. Er ist für mich einer der besten Ingenieure und nun ja vom A1 Team USA zu Euch zurückgekehrt. Wie ist es mit ihm zu arbeiten?"
Yoong: "Ich arbeitete mit ihm in der Saison 2005/06 und er ist der beste Ingenieur da draußen, der beste, mit dem ich je gearbeitet habe. Ich bin sicher, er und der Rest des Teams - und das schließt auch mich ein - können diese Saison wieder voll angreifen. Wir haben ein tolles Miteinander und er weiß, was ich vom Wagen will und umgekehrt."

Frage: "Denkst du, das Team wird sich vom schwachen Saisonstart erholen und wie in den vergangenen beiden Jahren vorne mitfighten?"
Yoong: "Ganz bestimmt. Ich glaube an unser Team und an unsere Fähigkeiten. Jeder gibt sein Bestes und wird in Zukunft noch ein Schäufelchen drauflegen - das betrifft auch den Fahrer. In Sepang erwarte ich weit vorne zu starten und und vielleicht um den Sieg zu kämpfen."

Frage: "Was denkst du über den derzeitigen Boom im Rennsport in Asien? Denkst du, dass von den verschiedenen Asiaten im internationalen Rennsport noch mehr in die A1GP-Serie kommen werden?"
Yoong: "Es ist sehr wichtig Nachwuchsserien in Asien zu haben. Die Formel BMW und die Formel 3 schulen die Fahrer aus dieser Region für den Sprung nach Europa. Es gab in letzter Zeit einige Hoffnungsträger und die A1GP-Serie hat dazu natürlich noch erheblich beigetragen. Sie sehen, dass die A1GP in Reichweite liegt. In den nächsten fünf oder zehn Jahren werden noch viel mehr Piloten aus dieser Region kommen. Die A1GP-Serie kann sich dafür selbst auf die Schulter klopfen."

Frage: "Was ist das Beste, und was das Schwierigste daran ein A1GP-Pilot zu sein?"
Yoong: "Das Härteste ist sicher das Setup für den Wagen zu finden. Die Wagen sind leicht zu fahren, aber hart einzustellen. Man braucht die perfekte Kombination zwischen Wagen und Fahrer. Man kann schnell in die falsche Richtung abstimmen und dann hinterherfahren. Das Beste ist, dass man am Wagen so viel verändern kann - von der Aufhängung über den Sturz bis hin zum Nachlauf. Dadurch kann man die Charakteristik des Fahrzeugs völlig verändern."

Frage: "Diese Saison wird der Wagen letztmals von Lola-Zytek designt. Weißt du was ab 2009 geschieht?
Yoong: "Ich habe keine Ahnung, aber ich hoffe, man wird diese Fahrzeuge behalten, denn sie sind gut und extrem standfest. Lola und Zytek haben einen tollen Job gemacht und man kann mit denen noch lange fahren."

Frage: "Wie fühlt es sich an mit 44 Starts der erfahrenste A1GP-Pilot zu sein? Wie lange wirst du noch in der Serie fahren?"
Yoong: "Ich bin ja gar nicht alt! Es gibt viele gute Nachwuchspiloten aus Malaysia und ich werde wohl nicht viel länger hier fahren. Dass ich mehr A1GP-Rennen gefahren bin als jeder andere ist egal. Es bedeutet nicht viel, aber ich fühle mich sicher nicht alt!"

Frage: "Ich habe die A1GP-Serie von Beginn an verfolgt. Mich würde interessieren wie sehr man sich über einen Doppelerfolg an einem Rennwochenende freut? Und wie geht es einem, wenn die Boxenstopps nicht klappen?
Yoong: "Der Doppelsieg in Brünn letztes Jahr war super. Er war sicher ein Highlight, eines meiner besten Erlebnisse in meiner Karriere. Der Erfolg gebührt aber dem ganzen Team und alle feiern. Es ist schwer zu beschreiben. Wenn ein Boxenstopp schiefgeht ist man extreme frustriert. Man muss versuchen die Emotion im Zaum zu halten, denn egal wie der Stop lief, man muss wieder auf die Piste zurück und so hart pushen wie möglich. Es ist völlig gleichgültig, ob man um den Sieg fährt oder um den letzten Platz. Dass das nicht immer einfach ist, ist wohl normal. Aber man muss immer sein Bestes geben."

Frage: "Wie bereitest du dich persönlich auf ein Rennen vor?"
Yoong: "Ich mache die ganze Saison über Fitnesstraining. In den letzten Tagen vor den Rennen versuche ich mich zu entspannen. Man muss versuchen sich zu konzentrieren, richtig essen und trinken, sich perfekt auf das Wochenende einstellen."