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250er werden neuen Viertaktern weichen
Wie erwartet soll die 250er-Klasse ab 2011 durch Viertakter knapp über 600 ccm ersetzt werden - Beschluss schon in Barcelona?
(Motorsport-Total.com) - Am vergangenen Wochenende kam es in Le Mans zu einem von Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta organisierten Treffen der Grand-Prix-Kommission, in der neben dem Promoter (Dorna) auch die Sporthoheit (FIM), die Teams (IRTA), die Hersteller (MSMA) und Rennleiter Paul Butler vertreten sind. Gegenstand der Diskussionen war die Zukunft der 250er-Klasse.

© Aprilia
Die 250er-Klasse wird es in ihrer jetzigen Form nur noch bis 2010 geben
Schon lange zerbricht man sich den Kopf darüber, wie man die zweithöchste WM-Serie hinter der MotoGP kostengünstiger gestalten könnte, denn wegen der hohen Leasinggebühren von angeblich bis zu knapp einer Million Euro pro Motorrad und Saison (!) ist das 250er-Feld auf 23 permanente Teilnehmer ausgetrocknet. Zum Vergleich: In der weitaus billigeren 125er-Klasse waren in Le Mans nicht weniger als 38 Starter mit von der Partie.#w1#
625 bis 650 ccm Hubraum
Ezpeletas Vorschlag, der nun zur Überlegung auf dem Tisch liegt und schon bei einem weiteren Meeting in Barcelona am 7. Juni endgültig abgesegnet werden könnte, lautet wie folgt: Die 250er-Zweitakter sollen ersetzt werden durch Viertakter mit 625 bis 650 ccm Hubraum. Ursprünglich waren exakt 600 ccm Hubraum angedacht, diesen Wert möchte man jedoch umgehen, um nicht mit der Supersport-WM des konkurrierenden Promoters FGSport zu kollidieren.
"Die MSMA hat vorgeschlagen, dass wir die 250er-Zweitakter 2010 ausklingen lassen", erklärte Ezpeleta, "und dass wir 2011 mit einer neuen Viertakterkategorie starten sollen. Das werden wir tun. Wir wollen, dass die Klasse konkurrenzfähig bleibt, billiger wird und aus Prototypen besteht. Wir hatten schon Anmerkungen von Herstellern, die wegen der Produktionskosten keine Zweitakter mehr gebaut hätten."
Der Markt entscheidet
Das große Problem der aktuellen 250er-Formel: Für den Markt sind diese Motorräder bei weitem nicht so interessant wie die Superbikes, also haben die Hersteller auch kein großes Interesse daran. Aber Ezpeleta will an einer Einsstiegsserie für die MotoGP grundsätzlich festhalten: "Die niedrigeren Klassen sind uns sehr wichtig. Dort entwickeln die Fahrer ihr Können und daher sollen diese Meisterschaften so stark wie möglich sein."
In der neuen Viertakterserie will die Dorna präventiv gegen eine Kostenexplosion vorgehen, indem die Traktionskontrolle von vornherein verboten wird. Außerdem soll es eine einheitliche Motorenelektronik - ähnlich wie in der Formel 1 - geben. Interessant in diesem Zusammenhang: Aprilia hat erst kürzlich zugegeben, dass in der 250er-WM die Traktionskontrolle für das Superbike- und das MotoGP-Projekt getestet wird.

