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WEC-Team Richard Mille Racing hört nach drei Jahren LMP2 auf
Das LMP2-Team Richard Mille Racing beendet sein WEC-Engagement - Man sieht sein Ziel erreicht, Frauen in die oberen Ligen des Motorsports zu bringen
(Motorsport-Total.com) - Das Team Richard Mille Racing ist Geschichte. In einem Statement am Mittwoch hat die Mannschaft mitgeteilt, dass das Engagement mit den 8 Stunden von Bahrain 2022 beendet worden ist. Das von Signatech betreute Team begann 2020 mit einer rein weiblichen Fahrerpaarung und wechselte für 2022 auf eine Gemischte, unter anderem mit Rallye-Legende Sebastien Ogier.
© Motorsport Images
Das Projekt Richard Mille Racing wird nach drei Jahren beendet Zoom
Im Statement heißt es, dass die Marke Richard Mille, eine schweizerische Uhrenmanufaktur, "sich weiterentwickeln und dabei ihren ursprünglichen Zielen treu bleiben" werde. Projektleiterin Amanda Mille sagt: "Ein Kapitel geht zu Ende, aber ein neues Abenteuer beginnt, das mit dem Ursprung des Projekts konform geht." In welcher Form das passiert, lässt das Statement offen.
Das Team wurde von Firmenbesitzer Richard Mille im Jahr 2020 ins Leben gerufen, der auch Vorsitzender des FIA-Langstreckenkomitees ist. Ziel war es, weibliche Fahrerinnen im Motorsport zu fördern. Dieses Ziel sieht man mit dem Hypercar-Test von Lilou Wadoux im Anschluss an das Finale der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2022 in Bahrain als erreicht an.
Das Debütjahr bestritten Tatiana Calderon, Sophia Flörsch und Beitske Visser in der europäischen Le-Mans-Serie (ELMS), die den neunten Platz in der LMP2-Kategorie erreichten. Das Trio stieg daraufhin in die WEC auf. In der Teamwertung 2021 erreichte die Mannschaft Platz neun von elf Teilnehmern mit zwei sechsten Plätzen als größtem Erfolg, Sophia Flörsch beendete die Saison als beste Fahrerin auf Meisterschaftsrang 13 der LMP2.
Team sieht Ziele erreicht
Für die Saison 2022 wurde ein komplett neues Fahrer-Line-up engagiert. Lilou Wadoux, Charles Milesi und Sebastien Ogier traten bei den ersten drei Rennen an. Danach gab Ogier das Steuer an Paul Loup Chatin ab, um sich wieder dem Rallyesport zu widmen. Milesi/Wadoux erreichten den zwölften Platz in der Gesamtwertung und Platz neun von 15 Mannschaften in der Teamwertung, wiederum mit P6 als bestem Resultat - diesmal bei den 24 Stunden von Le Mans.
"Unser ursprüngliches Ziel war, auf die fehlenden Möglichkeiten für weibliche Pilotinnen aufmerksam zu machen", so Amanda Mille. "Es war unser Ziel, mit einer rein weiblichen Fahrerpaarung das höchste Niveau im Motorsport zu erreichen. Mit unserer Herangehensweise, die denen unserer männlichen Mitbewerber in nichts nachstand, haben wir Vorurteile herausgefordert."
"Mit der Zeit haben wir das Projekt weiterentwickelt, indem wir unseren Fahrerinnen zugehört haben. Sie sagten uns, dass sie dann erfolgreich in dieser Welt seien, wenn Männer auf sie zukämen, um mit ihnen ein Team zu bilden. Wir haben dieses Jahr Erfolg mit exzellenten und enthusiastischen Fahrern in unserem Projekt gehabt."
"Das alles wäre ohne Signatech nicht möglich gewesen. [Signatech-Chef] Philippe Sinault und [sein stellvertretender Chef] Giuseppe Bizzoca waren die einzigen, die an unser Projekt geglaubt und es vorwärtsgebracht haben. Wir danken ihnen, dass sie gezeigt haben, dass Motorsport ein Teamsport ist, und dass Frauen auf diesem Niveau mittlerweile Normalität sind."
Signatech auch 2024 mit zwei Autos
Philippe Sinault, der gleichzeitig als Teammanager des Orecas #1 fungierte, spricht von einer "fantastischen Gelegenheit, sowohl von einem sportlichen als auch menschlichen Gesichtspunkt. Es ist uns eine Ehre, Teil des Projekts gewesen zu sein."
8h Bahrain 2022: Rennhighlights
Die besten Szenen von den 8 Stunden von Bahrain, dem Saisonfinale der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2022
"Giuseppe erinnert mich gerne daran, dass einige Fahrer sich 2020 geweigert haben, Katherine Legge nach ihrer Verletzung zu ersetzen. Heute rufen sie bei uns an und fragen, ob sie am Programm teilnehmen können. Das zeigt, dass Frauen mittlerweile vollständig als Rennfahrer wertgeschätzt werden, wie es schon immer hätte sein sollen."
"Wir sind stolz, wie sich unsere Proteges entwickelt haben. Wie Lilou, die es vom Alpine A110 Cup bis in die Hypercar-Klasse beim Rookietest in Bahrain geschafft hat. Das ist eine starke Message."
Signatech wird in der WEC 2023 voraussichtlich mit zwei LMP2-Boliden in Kooperation mit Alpine antreten. Es wird ein Übergangsjahr nach zwei Jahren mit dem LMP1-"Altwagen". 2024 wird der neue LMDh-Bolide debütieren.
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