Warum Porsche nun doch mit drei Fahrern bei den 6h von Imola startet
Eigentlich hatte Porsche geplant, die sechsstündigen WEC-Rennen nur noch mit zwei Fahrern pro Auto zu fahren - Warum diese Regelung in Imola nun doch gekippt wird
(Motorsport-Total.com) - Eigentlich hatte Porsche angekündigt, die beiden Penske-Porsche bei den sechsstündigen Rennen der Langstrecken-WM (WEC) in diesem Jahr nur noch mit zwei Fahrern zu besetzen. Doch beim zweiten Saisonlauf im italienischen Imola werden nun doch wieder drei Piloten am Steuer der beiden 963 sitzen.

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In Imola werden die beiden Penske-Porsche von drei Fahrern pilotiert Zoom
Dieser Schritt ist Teil der intensiven Vorbereitungen auf das 24-Stunden-Rennen von Le Mans im Juni. Denn die Entscheidung, die geplante Reduzierung der Fahrerbesetzung über den zweiten WEC-Lauf hinaus zu verschieben, bietet dem Team und den Fahrern wertvolle zusätzliche Erfahrungen auf der Strecke.
Mathieu Jaminet und Matt Campbell, die sich in diesem Jahr vor allem auf die amerikanische IMSA SportsCar Championship fokussieren, werden also nicht nur beim WEC-Auftakt in Katar, das als zehnstündiges Rennen geplant ist, sondern auch beim zweiten Saisonrennen in Imola dabei sein.
Während Jaminet als Unterstützung für Michael Christensen und Julien Andlauer im Penske-Porsche #6 Platz nehmen wird, greift Campbell gemeinsam mit Laurens Vanthoor und Kevin Estre beim Penske-Porsche #5 ins Lenkrad.
Terminkollision bei den 6h von Spa
Porsche-Motorsport-Chef Thomas Laudenbach sieht den Einsatz von drei Fahrern in Imola als "die bestmögliche Vorbereitung" auf die 24 Stunden von Le Mans. Die Entscheidung, drei Fahrer pro Auto einzusetzen, biete eine wertvolle Gelegenheit um zusätzliche Trainingszeit zu sammeln und die Zusammenarbeit mit den Ingenieurteams weiter zu intensivieren.

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In Le Mans ist Porsche mit drei Fahrern pro Auto am Start Zoom
Jonathan Diuguid, leitender Direktor bei Porsche Penske Motorsport, ergänzt, dass das Rennen in Imola eine weitere Chance sei, die kompletten Le-Mans-Crews zusammen fahren zu lassen und so die Kommunikation und das Verständnis innerhalb der Teams zu stärken.
"Wir werden zwei Rennen mit drei Fahrern [in Katar und Imola] und ein Rennen ohne [dritten Fahrer] in Spa fahren, um Feedback von den Ingenieuren zu erhalten", erklärt Diuguid. "Sie werden mitreden - wir sind ziemlich offen."
Dass Jaminet und Campbell auch in Spa fahren werden, ist nicht möglich, weil parallel das IMSA-Rennen auf dem Laguna Seca Raceway stattfindet. Das bedeutet jedoch nicht, dass ein dritter Porsche-Fahrer in Spa grundsätzlich ausgeschlossen ist.
Wehrlein als dritter Fahrer in Spa?
Denn für die 24 Stunden von Le Mans hat Porsche aufgrund des IMSA-Titels wieder Anspruch auf ein drittes Fahrzeug, wofür Felipe Nasr und Nick Tandy bereits eingeplant sind. Wer dieses Duo als dritter Fahrer unterstützen könnte, wurde noch nicht offiziell bestätigt.

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Pascal Wehrlein gilt als Kandidat für das Porsche-Cockpit in Le Mans Zoom
Als heißer Kandidat gilt Pascal Wehrlein, der bereits bei den 24 Stunden von Daytona am Start war. Aber auch Formel-E-Pilot Antonio Felix da Costa oder Porsche-Neuzugang Nico Müller kämen möglicherweise infrage. Sebastian Vettel hingegen ist derzeit kein Thema mehr.
"Wir haben acht reguläre Fahrer und brauchen neun für drei Autos", erinnert Laudenbach. "Wir haben genug Fahrer unter Vertrag, um dies zu ermöglichen, aber ich möchte nichts über die genaue Fahrerkonstellation für Le Mans sagen."
Sollte sich Porsche entscheiden, das dritte Auto bei Le Mans einzusetzen, was noch nicht offiziell bestätigt wurde, könnte der dritte Pilot bei den 6 Stunden von Spa noch etwas Trainingszeit erhalten und als dritter Fahrer in einen der beiden Werks-Porsche klettern. Auch das ist "etwas, das wir besprochen haben", verrät Diuguid.


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