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  • 18.11.2011 10:05

  • von Roman Wittemeier

Ullrich: "Schade um das Petit Le Mans"

Stimmen zum Kalender der neuen Langstrecken-Weltmeisterschaft 2012: Audi in Terminnöten, Peugeot erwartet logistische Probleme und zu hohe Kosten

(Motorsport-Total.com) - Acht Rennen auf drei Kontinenten - so sieht die neue Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) ab 2012 aus. Der am vergangenen Wochenende in Zhuhai vorgestellte Kalender hat vielerorts für Erstaunen gesorgt. Vor allem der Bahrain-Event schlug ein wie eine Bombe. Das Sechs-Stunden-Rennen in Manama wurde am gleichen Datum fixiert, zu dem auch der Klassiker Petit Le Mans auf der Road Atlanta stattfindet.

Titel-Bild zur News:

Überraschung: Die Langstrecken-WM wird im kommenden Jahr in Bahrain gastieren

"Der WM-Kalender an sich kann sich sehen lassen, mit Rennen in acht verschiedenen Ländern auf drei Kontinenten", sagt Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com'. Der Österreicher ergänzt: "Persönlich schade finde ich allerdings, dass das Petit Le Mans 2012 nicht zur WM zählt - dieses Rennen war für Audi und auch die Fans immer ein ganz besonderes Highlight."

Bei Peugeot kann man das Fehlen des Petit Le Mans locker verschmerzen. Die Franzosen verkaufen in Nordamerika ohnehin keine Autos, außerdem findet bereits der Saisonauftakt im amerikanischen Sebring statt. "Eine gute Sache, für die wir uns seit Jahren stark gemacht haben", kommentiert Peugeot-Technikchef Bruno Famin. "Es gibt viele wichtige Rennen auf verschiedenen Kontinenten. Das ist positiv."

"Wir müssen aber aufpassen, dass die Kosten nicht in die Höhe schnellen, denn es wird sicherlich viel mehr Tests geben", mahnt Famin. Im Rahmen der neuen WM werden die Prototypen in Zukunft wohl nicht mehr ausschließlich auf den Mega-Event in Le Mans getrimmt, sondern es geht um einen WM-Titel - alle Rennen werden an Bedeutung gewinnen. Entsprechend intensiv wird man sich vorbereiten.

"In der zweiten Saisonhälfte sehe ich logistische Probleme auf uns zukommen", sagt Famin. Ab Ende August 2012 geht es von Silverstone über Sao Paulo und Fuji nach Bahrain und schließlich nach China - eine kleine Weltreise für den Langstrecken-Tross. "Wir von Peugeot sind aber sehr froh, dass Brasilien im Kalender ist", ergänzt der Peugeot-Technikchef. Die Löwen hatten genau auf eine solche Station hingewirkt.

"Wir mich ist die neue WM das Sahnehäubchen auf dem Langstrecken-Kuchen", erklärt Le-Mans-Rekordsieger Tom Kristensen. "Das bringt uns auf den Level der Formel 1, wir haben tolle Werke und großartige Marken am Start. Die Zukunft sieht rosig aus, denn ich erkenne noch viel Potenzial. Schon 2012 werden alle Rennen wichtig sein. Das ist für die Teams, die Fahrer, die Fans und die Medien sehr schön."


Fotos: ILMC in Zhuhai


Die große Frage bei Audi wird sein: Wie wichtig ist die neue WM im Vergleich zum Engagement in der DTM? Der WEC-Kalender überschneidet sich in vielen Teilen mit den Terminen der DTM 2012. "Die vielen Terminüberschneidungen zwischen der DTM und der Langstrecken-Weltmeisterschaft kommen für mich nicht ganz überraschend", sagt Wolfgang Ullrich.

"Beide Serien haben versucht, 2012 der Formel 1, den Olympischen Sommerspielen und der Fußball-Europameisterschaft aus dem Weg zu gehen - und da gibt es leider nicht so viele Optionen", übt der Audi-Sportchef Verständnis. "Wir werden in den nächsten Tagen und Wochen analysieren, wie wir diese starke Mehrfachbelastung mit unserer Mannschaft, unseren Teams und unseren Fahrern stemmen können."

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