powered by Motorsport.com
  • 16.06.2009 15:10

  • von Britta Weddige

Tréluyer: "Plötzlich hob das Auto ab"

Pescarolo-Pilot Benoit Tréluyer spricht über seinen Horrorcrash von Le Mans: Plötzlich verlor er die Kontrolle - Untersuchungen zur Ursache laufen noch

(Motorsport-Total.com) - Um kurz nach vier Uhr morgens stockte den Zuschauern bei den 24 Stunden von Le Mans der Atem. Kurz vor den S-Kurven von Terte Rouge hatte Pescarolo-Pilot Benoit Tréluyer mit dem Peugeot 908 HDi FAP einen Horrocrash. Das Auto schlug heftigst in die Streckenbegrenzung ein. Übrig blieb nur noch ein Wrack, aus dem Tréluyer von den Rettungskräften geborgen wurde. Er hatte dabei viel Glück: Tréluyer blieb bei Bewusstsein und konnte nach zwei Stunden weitgehend unverletzt aus dem Streckenkrankenhaus entlassen werden. Wie durch ein Wunder hatte er sich nur ein paar Prellungen zugezogen.

Titel-Bild zur News: Benoit Treluyer

So sah der Pescarolo-Peugeot nach dem heftigen Crash aus

"Das Team hatte mich für einen geplanten Tankstopp an die Box gerufen", rekapitulierte Tréluyer. "Dabei wurden auch die Seitenkästen gereinigt, da ich zuvor einem GT2-Ferrari aufs Gras ausweichen musste. Dabei bemerkten die Ingenieure, dass der Frontsplitter beschädigt war und sie beschlossen, ihn auszutauschen. Ich wusste, dass sich das Fahrverhalten des Autos deshalb ändern würde und war deshalb nach meiner Rückkehr auf die Strecke entsprechend vorsichtig. Die Balance des Autos war gut. Zwar hatte ich ein bisschen Übersteuern, aber nicht allzu viel."#w1#

"Ich bin dann wieder in einen normalen Rhythmus übergangen, aber plötzlich hob das Auto leicht ab und rutschte seitlich weg", berichtete Tréluyer weiter. "Ich hatte keine Chance, vom Kiesbett abgebremst zu werden, da das Auto sofort abhob." Das Auto krachte dreimal in die Leitplanken, bevor es endlich stehen blieb. "Ich weiß nicht, was passiert ist. Vielleicht hätte ich noch eine Runde länger vorsichtig fahren sollen, aber das Fahrverhalten des Autos war okay", sagte er. Was den Unfall verursacht hat, muss jetzt mit weiteren Untersuchungen geklärt werden.

Nach dem Einschlag versuchte Tréluyer, Ruhe zu bewahren: "Das Beste war, sich nicht zu bewegen. Ich habe die Rettungsleute ihren Job machen lassen. Sie haben mich auf eine aufblasbare Trage gelegt und für weitere Checks ins Medical Center gebracht. Ich weiß nicht, ob ich die Leitplanke zuerst mit dem Dach oder mit dem Unterboden getroffen habe."

Benoit Treluyer

Benoit Tréluyer blieb wie durch ein Wunder weitgehend unverletzt Zoom

Tréluyer war untröstlich - nicht, weil er von seinem Unfall so geschockt war, sondern weil er das Ende eines potenziell sehr erfolgreichen Rennens bedeutete: "Wir hatten eine sehr gute Pace", sagte er mit Tränen in den Augen. "Klar waren wir nicht so schnell wie die Werks-Peugeots, aber wir haben gern geduldig abgewartet. Das Podium wäre immer noch drin gewesen. Nach 13 Stunden lag ich mit meinen Teamkollegen Jean-Christophe Boullion und Simon Pagenaud auf dem vierten Platz. Es tut mir sehr leid für das Team, das eine solche Chance vielleicht nie wieder bekommt, für die Mechaniker, die das ganze Jahr über so hart gearbeitet haben, für Peugeot, die an uns geglaubt haben und für die Sponsoren."

Henri Pescarolo war einfach nur erleichtert, dass Tréluyer nichts psssiert ist. Der legendäre Le-Mans-Teamchef schilderte die Dinge aus seiner Sicht: "Bis 04:03 Uhr am Sonntagmorgen hat unser Team mit Begeisterung das Rennen unserer Autos verfolgt. Unser 908 HDi FPA lag auf Rang vier und hatte das Podium in Sichtweite. Startfahrer Jean-Christophe Boullion, Simon Pagenaud und Benoit Tréluyer haben gezeigt, dass sie genauso gut sind wie die Werksfahrer."

"Ich weiß nicht, ob ich die Leitplanke zuerst mit dem Dach oder mit dem Unterboden getroffen habe." Benoit Tréluyer

"Leider flog Benoit mitten in der Nacht plötzlich von der Strecke und schlug heftig in die Leitplanken bei Tertre Rouge ein", fuhr Pescarolo fort. "Die Gründe dafür sind noch unklar. Der Einschlag war wirklich extrem hart, aber zum Glück blieb Benoit unverletzt. Es geht ihm gut, aber der Unfall war eine große Enttäuschung für das gesamte Team..."

ADAC GT MASTERS LIVE

ADAC GT Masters im TV

Nächstes Event

Oschersleben

26. - 28. April

Qualifying 1 Sa. 09:15 Uhr
Rennen 1 Sa. 15:15 Uhr
Qualifying 2 So. 09:15 Uhr
Rennen 2 So. 15:15 Uhr

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Instagram

Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt

Langstrecken-Newsletter

Abonnieren Sie jetzt den kostenlosen täglichen und/oder wöchentlichen Langstrecken-Newsletter von Motorsport-Total.com!