• 17.04.2015 13:52

  • von Roman Wittemeier

Sparmaßnahmen: Jetzt geht es an die Aerodynamik

Nach Beschränkungen bei Testfahrten, Reifensätzen und Personal an der Strecke geht es weiter: Reduzierte Windkanalstunden sollen weitere Einsparungen bringen

(Motorsport-Total.com) - Die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) hat beim Saisonauftakt 2015 in Silverstone packenden Motorsport präsentiert. An der Spitze schenkten sich die Hersteller Audi, Porsche und Toyota im Kampf um den Gesamtsieg keine Millimeter, es wurde auf höchstem Niveau in Rad-an-Rad-Duellen um die Spitze gerungen. Von einer Dominanz von Toyota - wie in der Saison 2014 - war zunächst nichts mehr zu sehen. Porsche und Audi haben hart gearbeitet, um an den Japanern vorbeizukommen.

Titel-Bild zur News: Porsche 919 Windkanal

Die LMP1-Teams arbeiten mit ihren Fahrzeugen oft und gern im Windkanal Zoom

Die Entwicklung des neuen Audi R18 e-tron quattro und des diesjährigen Porsche 919 Hybrid wurde mit hohem Aufwand betrieben. Die beiden deutschen Hersteller aus der Volkswagen-Gruppe haben ihr im Vergleich zu Toyota hohes Budget in deutlich schnellere Rundenzeiten umgesetzt. Eine solche Aufholjagd ist teils mit enormen Kosten verbunden, wenngleich es seit dieser Saison bereits einige Einschränkungen in der LMP1-Klasse gibt.

Damit die Kosten in der Topkategorie der WEC nicht ausufern und ein möglicher Einstieg von anderen Werken attraktiv bleibt, spricht man im Rahmen einer Arbeitsgruppe seit Monaten über potenzielle Sparmaßnahmen in der Szene. Erste Schritte greifen bereits. Die LMP1-Teams dürfen nicht mehr unbegrenzt testen, die Anzahl der Reifensätze pro Rennwochenende ist limitiert und ab dem WEC-Lauf auf dem Nürburgring wird die Zahl der Mitarbeiter bei Renneinsätzen beschränkt.

Windkanalnutzung soll stufenweise eingeschränkt werden

"Wir unterstützen all diese Maßnahmen und lassen nicht locker", sagt Toyota-Technikchef Pascal Vasselon. Alle vier Hersteller (inklusive Nissan) sind sich grundsätzlich einig, dass man rechtzeitig weitere Maßnahmen ergreifen muss, um die Ausgaben in der LMP1-Klasse nicht weiter ansteigen zu lassen. "Wir haben eine Arbeitsgruppe, die sich intensiv mit diesem Thema beschäftigt. Kernpunkt ist es, die Kosten in einem vernünftigen Rahmen zu halten, damit es nicht ausufert", so ACO-Präsident Pierre Fillon.

"Es liegen einige Vorschläge auf dem Tisch", erklärt der Franzose. "Der erste Schritt war eine Beschränkung von Testfahrten, denn die sind sehr teuer. Außerdem sind die Nutzung von Reifen und bald auch die Zahl des Personals an der Strecke eingeschränkt." Am Rande des WEC-Prologs in Le Castellet und auch am Rennwochenende in Silverstone waren Ideen zur weiteren Einschränkung der Ausgaben wieder auf der Tagesordnung.

"Ich kann die Ergebnisse der Gespräche nicht wiedergeben. Es ist ohnehin noch ein andauernder Prozess", sagt Fillon und fügt dennoch an: "Ein Thema ist beispielsweise die Nutzung von Windkanälen. Da spielen viele Parameter mit hinein - unter anderem auch die Tools wie CFD. Eines garantiere ich: Wir arbeiten konsequent an den Thema." Wann es weitere konkrete Ergebnisse der Arbeitsgruppe gibt, ist derzeit noch unklar. Man arbeitet intensiv, will aber mit Augenmaß agieren.


6 Stunden von Silverstone: Porsche vs. Audi

in der zweiten Stunde der 6 Stunden von Silverstone entfachte ein Kampf um die Spitze zwischen Porsche-Pilot Neel Jani und Audi-Fahrer Marcel Fässler

Nach Informationen von 'Motorsport-Total.com' ist man bei den Diskussionen über eine Einschränkung der Arbeit im Windkanal schon recht weit fortgeschritten. Alle Hersteller haben ihre Windkanalarbeit darlegen müssen. Auf Grundlage dieser Daten hat man einen Fahrplan ins Auge gefasst: maximal 1.200 Windkanalstunden in der Saison 2016, im Folgejahr eine Reduzierung auf 800 Stunden. Bisher liegt manch ein Hersteller deutlich über diesen Werten. Ein Teil des eingesparten Geldes soll verwendet werden, um in Zusammenarbeit mit FIA und ACO entsprechende Kontrollmechanismen zu etablieren.

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