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  • 07.04.2015 08:31

  • von Roman Wittemeier

Alex Wurz frohlockt: "WEC erlebt gerade einen Boom"

Die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) ist weiter im Aufwind: Neuer TV-Vertrag für Nordamerika - Alex Wurz: "Formel-1-Fahrer wollen alles ganz genau wissen"

(Motorsport-Total.com) - Die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) geht in ihr viertes Jahr und darf sich auf erhöhte Aufmerksamkeit freuen. Die Macher der Serie haben nach dem Wechsel des TV-Vermarkters (von IMG zu Infront) einen ersten Erfolg zu verzeichnen. Der amerikanische Spartensender 'Fox Sports' wird alle Rennen der WEC ab diesem Jahr live übertragen. Per Kabel, Satellit und Online erreicht man in der Theorie somit knapp 180 Millionen Haushalte in den USA und Kanada.

Titel-Bild zur News: Mark Webber, Anthony Davidson

Gut bezahlte Helden in der LMP1: Webber (Porsche), Davidson (Toyota), Duval (Audi) Zoom

"Man wird die WEC-Rennen in Nordamerika, Japan, Australien und andernorts in voller Länge live sehen können", freut sich WEC-Boss Gerard Neveu über die große TV-Präsenz der Serie. Allerdings arbeitet man gemeinsam mit Infront noch an entsprechenden Verträgen in Europa. "Lasst uns mal abwarten", so der Franzose. "Wir haben den Vermarkter gewechselt, weil der Vertrag mit IMG ausgelaufen ist. Wir wollen in allen Bereichen immer die besten Partner."

"Die WEC wird von Jahr zu Jahr immer größer", meint Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich. "Es geht alles in die richtige Richtung, die Ampeln stehen auf Grün. ACO, FIA und Hersteller ziehen gemeinsam an einem Strang. Das ist nicht in allen Meisterschaften in dieser Form der Fall. Man muss so etwas ausnutzen. Unser Ziel ist es natürlich, aus den aktuellen Problemen der Formel 1 unseren Vorteil zu schlagen. Ich sehe mit großer Zuversicht in die Zukunft."

Formel-1-Piloten mit immer mehr Interesse an der WEC

Die Rahmendaten wie TV-Zuschauer, Fans an den Strecken, Umfang der Berichterstattung sowie Beteiligung von Herstellern und Teams belegen die positive Tendenz in der WEC. Die Szene macht von sich reden. "Ein Parameter für mich ist das Formel-1-Fahrerlager", sagt Alexander Wurz. "Wenn ich mit meinem TV- oder Williams-Job dort bin und die Fahrer und Entscheidungsträger immer nach der WEC fragen, dann weiß man, wie ernst sie das nehmen und wie sie sich damit beschäftigen."

"Die Fahrer wollen immer genau wissen, wie sich die Autos fahren und was dahinter steckt und sagen 'Das sieht ja immer cool aus'. Es ist schön, dass die WEC solch einen Boom erlebt", freut sich der österreichische Toyota-Werkspilot. "Wir haben natürlich noch einen langen Weg vor uns, dort hinzukommen, wo die WEC hingehört. Aber es ist schön, dabei zu sein und dieses Produkt auch mit zu formen. Für den Motorsport ist es ein sehr cooles Produkt, denn es geht um Mann/Maschine gegen die Umstände."

Wurz Conway Sarrazin

Auflauf beim Test in Le Castellet: 10.000 Fans kamen zu den Probefahrten Zoom

"Wir kämpfen gegen viele physische Einflüsse, was sehr heroisch und herausfordernd ist. Und das ohne viel Außenpolitik. Wir reden hier über Performance und nicht darüber, welcher Teamchef den letzten politischen Trick aus dem Ärmel gezaubert hat", beschreibt Wurz die Unterschiede zur Formel 1. "Ein Punkt, den ich auch den Formel-1-Fahrern immer sage, ist: Alle LMP1-Fahrer sind bezahlte Fahrer. Es gibt hier keine Paydriver."

Angestellt: LMP1-Fahrer bekommen, was sie verdienen

In der LMP1-Klasse und in der GTE-Pro-Szene mit den Werksengagements verdienen derzeit fast 50 professionelle Piloten teils sehr gutes Geld. Auch in der LMP2-Klasse und im Amateurbereich der GTE-Kategorie werden einige Fahrer bezahlt. Dort allerdings nicht von Teams oder Werken, sondern von den Gentleman-Piloten, die den Einsatz der teuren Autos auf der Weltttournee erst ermöglichen. Es gibt auch in der WEC einige Paydriver - aber andere als in der Formel 1.

"Ich habe ja gar nichts gegen die, weil sie sehr clever sind und ich hätte auch gerne einen großen Konzern hinter mir. Das würde das Leben einfacher machen. Aber grundsätzlich bist du hier in der WEC angestellt, weil die Teams glauben, dass du der Allerbeste bist, den sie gerade bekommen können", meint Wurz und sieht sich und seine Kollegen entsprechend ihrer Qualifikation behandelt. Auch der Österreicher sieht die positiven Signale für weiteres Wachstum in der WEC.

Porsche 919 Le Mans

Porsche hat den Aufschwung der WEC-Szene noch deutlich beschleunigt Zoom

"Wir brauchen uns nichts vorzumachen, die Formel 1 ist noch immer die Königsklasse", sagt der Ex-Formel-1-Fahrer. "Vielleicht nicht was die gesamte Technologie betrifft, aber in Sachen Ingenieurwesen und der nötigen Perfektion. Da sind sie voraus, weil sie seit Jahrzehnten auf Details achten müssen und höhere Budgets dafür haben. Aber die WEC ist auf dem Weg dorthin", schildert der erfahrene Toyota-Pilot, der sich einen TS040 mit Stephane Sarrazin und Mike Conway teilt.

"Man muss nur aufpassen", mahnt Wurz. Man dürfe keine Kostenexplosion zulassen. "Pascal (Vasselon; Anm. d. Red.) hat mir erzählt, dass sie alle an einem Strang ziehen und darauf achten, dass die Kosten im Rahmen bleiben, mit verantwortbaren Budgets der Hersteller, damit die Kosten-Nutzen-Rechnung aufgeht. Dann wird das hier auch nachhaltiger im System." Erste Maßnahmen zur Kostensenkung sind beschlossen: Begrenzung von Motoren und Reifen, Reduzierung des Personals an den Rennstrecken.


Fotostrecke: Sieger-Marken in Le Mans

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