• 04.02.2014 08:12

  • von Roman Wittemeier

Sicherheit in der WEC: Brennpunkt Porsche-Kurven

Der Traditionskurs in Le Mans bleibt aus Sicht der Fahrer die gefährlichste Strecke im WEC-Kalender: Abseits der Sarthe fühlen sich alle gut behütet

(Motorsport-Total.com) - In wenigen Tagen (13. Februar) werden ACO und FIA in Paris das Starterfeld der diesjährigen Saison der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) sowie der 24 Stunden von Le Mans 2014 präsentieren. Der Klassiker an der Sarthe ist weiterhin das Filetstück der Serie. Kein anderes Rennen im WEC-Kalender erhält annähernd so viel Aufmerksamkeit wie Le Mans, kein anderes Rennen ist allerdings auch nur annähernd so gefährlich wie der Dauerlauf auf dem 13,6 Kilometer langen Traditionskurs.

Titel-Bild zur News: Le Mans Dunlop Sarthe

Nur im ersten Streckenteil in Le Mans gibt es große Kiesbetten und Auslaufzonen Zoom

"Wenn du Rennen fährst, ist dir bewusst, dass du dein Leben riskierst und dich an die Regeln halten musst", sagt Sportwagen-Urgestein Christophe Bouchut über das Thema Sicherheit auf der Langstrecke. Dies gilt aus Sicht des Franzosen immer und überall - nicht nur in Le Mans, wo sicherlich mehr Gefahren lauern als in Bahrain, Austin oder Silverstone. "Die Sicherheit in unserer Kategorie ist gut. Der Schritt hin zu den geschlossenen Cockpit war vernünftig und wichtig. Mit den neuen Autos wird es sogar noch sicherer", meint Toyota-Ersatzmann Mike Conway.

"Alle Kurse, auf denen wir mit der WEC fahren, sind nach Formel-1-Standards gebaut. Wir sind also auf sicheren Strecken mit sehr sicheren Autos unterwegs", sagt der Brite. "Ich finde es sehr gut, dass man den Themen Bergung und Versorgung von Piloten im Notfall so viel Aufmerksamkeit schenkt. Das wird an jedem WEC-Rennwochenende trainiert und durchgespielt. Es gibt immer wieder Sicherheitschecks bei Fahrzeugen und Ausrüstung."

Alle Checks und Maßnahmen haben 2013 nicht geholfen. Allan Simonsen verlor bei einem Unfall in der Frühphase des Rennens in Le Mans sein Leben. Es wurde wieder einmal auf tragische Art und Weise deutlich, wie gefährlich manche Passagen auf dem "Circuit de la Sarthe" sind. Die Unfallstelle an der berühmten Tertre Rouge ist noch nicht einmal der Brennpunkt in Sachen mangelnder Sicherheit.

Porsche-Kurven bleiben Mutpassage

"Wenn wir in Le Mans über Sicherheit reden wollen, dann reden wir von den Porsche-Kurven. Das ist die gefährlichste Passage: eine Hochgeschwindigkeits-Kurve mit sehr nahe stehenden Leitplanken, aber dort haben sie nichts gemacht", sagt Bouchut. Jene berüchtigte Passage macht den Reiz der Rennstrecke aus. Durch die Porsche-Kurven geht es - zumindest mit den schnellen Prototypen - teils mit deutlich über 200 km/h. Es sind Mut und Vernunft gleichermaßen gefragt.

"Ich habe kein Problem damit, dass es dort wenig Auslaufzonen gibt, denn das war schon immer so und es wird vermutlich so bleiben. Das gehört dazu", erklärt Dominik Kraihamer. Der Österreicher hatte in eben jener Passage am Testtag 2013 einen herben Abflug - ohne größere Folgen für die Gesundheit. "Ich sehe ein, dass es dort nicht so einfach ist, eine riesen Auslaufzone zu schaffen, die für die hohen Geschwindigkeiten angemessen wäre. Und dann wären es keine Porsche-Kurven mehr."


Fotostrecke: Porsche-Siegerautos in Le Mans

"Dann würden die Porsche-Kurven ihren Reiz verlieren", stimmt Thomas Holzer zu. "Das sind aber so Punkte, wo ich sage: Ich fahre da durch - und ich weiß, worauf ich mich einlasse, ich weiß, was passiert, wenn. Wenn du jetzt aber Astroturf hast, siehst du nicht, ob es dort nass ist. Bei den Porsche-Kurven weißt du: Okay, wenn ich da einen Fehler mache, dann war's das. Dann gehst du in diese Kurven schon ganz anders rein, fängst langsamer an, tastest dich ran."

"Ich bin einer der älteren Fahrer und schon auf vielen Strecken gewesen", sagt Bouchut. Der Franzose hat nichts gegen hohe Sicherheitsstandards, wohl aber etwas gegen den Trend, riesige ashpaltierte Auslaufzonen zu bauen. "Mir gefällt das nicht, denn die Fahrer haben dadurch zu viel Platz - das Fahren wird wie am Simulator, ohne Risiko", sagt er. "Wenn du überall genug Raum lässt, wird jeder ähnlich schnell sein, denn wenn du dich drehst, passiert dir nichts. Auf einer Strecke wie Monaco, Long Beach oder Baltimore musst du halt mit Gehirn und Herz arbeiten." Dies gelte auch für Le Mans - und dies mache den Reiz aus.

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