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  • 01.02.2014 12:44

  • von Roman Wittemeier

Motorsport "ReBORN": Toyota gibt Gas

Toyota ordnet seine Motorsport-Aktivitäten neu: weltweites Marketing und Technologie rücken in den Vordergrund - WEC als Aushängeschild - Kommt WRC?

(Motorsport-Total.com) - Toyota will seine Motorsport-Engagements künftig intensiver in der Öffentlichkeit darstellen und sich bei den Aktivitäten auf die historischen Leitsätze des Unternehmens besinnen. Dies kündigten Toyota-Präsident Akio Toyoda und Vizepräsident Mitsuhisa Kato bei einer Motorsport-Konferenz in Japan an. Unter dem Titel "Toyota Motorsport ReBORN" möchte das Unternehmen neue Fans gewinnen und sich als High-Tech-Schmiede darstellen.

Titel-Bild zur News: toyota toyoda kato ts030 lmp1

LMP1 zentral und in Front: Die Toyota-Bosse zeigen, wie wichtig die WEC ist Zoom

"1957 ist Toyota erstmals im Motorsport angetreten - im Rallyesport in Australien. Damals hatte uns das Ministerium für Internationale Beziehungen gebeten, im Rahmen dieser Rallye die Beziehungen und den internationalen Handel Japans in der Welt darzustellen", erinnert Toyoda an die Anfänge. "Anfang der 1960er-Jahre hat Japan schließlich den weltweiten Motorsport erstmals in Suzuka zu Gast gehabt."

"Die Hersteller sind damals aus bestimmten Gründen zu Rennen angetreten. Toyota hat es getan, weil die Kunden, Händler und Fans das so wollten. Wir haben diesem Wunsch entsprochen", so der Toyota-Präsident. Genau diesem Leitsatz möchte man weiterhin folgen. Toyota soll über den Motorsport intensive Emotionen erzeugen. "Die Ursprünge mögen als kleines Detail in der 60-jährigen Geschichte des Toyota-Motorsports erscheinen, aber diese Grundlagen gelten für uns auch heute noch."

"Wir sind davon überzeugt, dass Motorsport bei Fans und Kunden Aufregung und Freude erzeugen sollte - und zwar weltweit", stellt Toyoda klar. Der Firmenboss ist selbst leidenschaftlicher Racer. Toyoda ist Gründer von Gazoo, war mit diesem Team mehrfach beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring am Start - und er ist höchstselbst Chef-Entwicklungsfahrer von Lexus. "Die Erfahrungen aus den Engagements im Motorsport führen dazu, dass wir noch bessere Autos bauen können", ist er überzeugt.

Marketing schnappt sich den Motorsport

Auf drei Säulen steht das Motorsport-Engagement: Toyota Racing, Lexus Racing und Gazoo Racing. Dies wird sich grundsätzlich nicht verändern, aber die Einbettung ins Gesamtunternehmen wird neu aufgestellt. "Bislang waren die Aktivitäten von Lexus Racing und Toyota Racing in die Motorsport-Abteilung eingebettet - eine ehemalige Technik- und Entwicklungsabteilung. Nun werden diese Aufgaben in die Abteilung Toyota Motor Sales and Marketing (TMSM) eingegliedert", sagt Vizepräsident Kato.

"Wir beginnen mit Lexus und Toyota und nehmen später Gazoo hinzu. Die weiteren Motorsport-Aktivitäten und die entsprechend angehängten Unternehmen folgen irgendwann in der Zukunft", so der Japaner. Was dies in Zukunft für die in Köln ansässige Toyota Motorsport GmbH (TMG) bdeuten wird, ist derzeit noch unklar. Erst einmal läuft der Betrieb dort unverändert weiter - womöglich aber mit intensiverer Unterstützung aus Japan, weil man offenbar den Marketingtopf für mehr Motorsport öffnen wird.

"Wir hoffen, dass wir auf diesem Wege näher an die Kunden herankommen. Wir können auf bewährte Kanäle und Strukturen zurückgreifen und somit nicht nur die eingefleischten Motorsportfans erreichen, sondern die gesamte Öffentlichkeit wird die Freude am Motorsport erleben können", erklärt Kato. Die bisherige Motorsport-Abteilung wird wieder technisch gelagert. Dort sollen Technologien entwickelt und der nötige Support für Renneinsätze bereitgestellt werden.

Akio Toyoda

Der Chef ist ein leidenschaftlicher Racer: Akio Toyoda fährt oft auf der Nordschleife Zoom

"So können wir einen zügigen Transfer der Technologien aus dem Motorsport in die Serie gewährleisten", sagt der Toyota-Vize. Die Darstellung von Technologie, die im Motorsport vornehmlich durch das Engagement in der WEC mit dem Hybrid-LMP1 erfolgen wird, ist nur eine von zwei Säulen. Es geht den Japanern auch um Leidenschaft und Begeisterung. "Wir wollen unseren Motorsport weltweit wahrgenommen wissen und auf diesem Wege neue Toyota-Fans gewinnen", sagt Kato.

WEC für die Technologie, WRC für die Leidenschaft?

Das Motorsport-Programm 2014 unterscheidet sich kaum von den Toyota-Aktivitäten der Vorjahre. An der Spitze steht die weltweite Bühne, die Langstrecken-WM. "Wir fahren mit zwei Fahrzeugen in der WEC und haben in unserem dritten Jahr in der WM den Sieg in Le Mans als klares Ziel", sagt Kato bei der Vorstellung des Programms. Toyota geht mit dem neuen TS040 und den bewährten Cockpitbesetzungen in die Saison. Mike Conway wurde als neuer Ersatzpilot hinzugeholt.

Der Brite kommt womöglich schon im Verlauf dieses Jahres zu Renneinsätzen in der WEC. LMP1-Stammpilot Stephane Sarrazin wird bald als Entwicklungsfahrer im neuen Rallye-Yaris von TMG gefordert sein. Womöglich räumt der Franzose dann seinen Platz im TS040. Das von TMG konsequent forcierte Programm mit dem WRC-Auto könnte für die Bosse in Japan äußerst wichtig werden. In der WEC die Technologie darstellen, im weltweiten Rallyesport die Fans begeistern - das könnte perfekt passen.

Ein WRC-Programm der Japaner, die eine lange und erfolgreiche Tradition in der Rallye-WM fortsetzen könnten, ist nicht in Stein gemeißelt. TMG nutzt den Yaris, um wichtige Lektionen auf Grundlage des aktuellen Reglements zu lernen. 2014 und 2015 will man abseits der WM möglichst viele Erfahrungen sammeln, um 2016 oder 2017 unter einem neuen Regelwerk zu einem optimalen Zeitpunkt in die WRC einzusteigen. Sollten die Toyota-Bosse den eindeutigen Wunsch der Fans nach einem WRC-Engagement verspüren, dann dürfte der Schritt immer wahrscheinlicher werden.


Vorschau auf den Toyota TS040 Hybrid

Toyota wird sich 2014 abseits von WEC und Le Mans weiterhin werksseitig in der NASCAR, bei der Rallye Dakar, auf der Nordschleife, in der japanischen Super Formula und in der Super-GT engagieren. In der GT500-Kategorie schickt man den neuen Lexus RC-F in die Rennen. Interessant: Neben Loic Duval und Andre Lotterer geht in diesem Jahr ein dritter Audi-Werksfahrer für Toyota an den Start. Oliver Jarvis startet in der Super-GT-Serie für das Team SARD.

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