• 30.01.2014 13:03

  • von Timo Pape

Conway könnte "kaum glücklicher" mit Toyota sein

Neben Gaststarts in der IndyCar-Serie freut sich Mike Conway vor allem über seine neue Funktion als LMP1-Testfahrer für Toyota - und träumt insgeheim von Rennen

(Motorsport-Total.com) - Mike Conway wird in der kommenden Saison als Test- und Reservefahrer für das LMP1-Programm von Toyota arbeiten. Bereits gegen Ende 2013 wurde der Brite für das japanische Werksteam angekündigt, nun verrät er, wie es dazu kam. Der gemeinsame Nenner sei der französische Rennwagenhersteller Oreca gewesen, der sich unter anderem auch um den technischen Support und die Logistik des Toyota-Programms kümmerte. "So hatten sie ein Auge auf mich und waren offenbar begeistert von meinen Leistungen im Auto", glaubt Conway.

Titel-Bild zur News: Mike Conway

Mike Conway träumt insgeheim von einem Renneinsatz für Toyota in der WEC Zoom

Besonders während einer Qualifying-Session in Le Mans konnte er für Aufsehen sorgen: "Es dämmerte gerade, es regnete, und ich war nur acht Sekunden langsamer als die schnellste LMP1-Zeit", erinnert sich der damalige LMP2-Starter gegenüber 'dailysportscar.com'. "Ich glaube, von da an haben sie mich genauer beobachtet - nicht nur meine absolute Pace, sondern auch meine Konstanz verglichen mit den anderen." Kurz vor Saisonschluss kam es zu ersten Gesprächen; nach einem Besuch im Toyota-Werk sei es dann richtig losgegangen.

Noch während der vergangenen Saison hatte Conway von einem Idealszenario geträumt, ein paar Gaststarts in der IndyCar-Serie zu bestreiten und die komplette Saison in der WEC zu verbringen. Nun ist dieser Tagtraum zum Greifen nahe. "Ja, das ist echt unglaublich. Anfang des Jahres wusste ich noch gar nicht, was ich machen würde. Der Toyota-Deal war wie eine gewaltige Kirsche auf der Torte, ich könnte wirklich nicht glücklicher sein."

"Wenn die dich überholt haben, hast du dir immer gewünscht: 'In so einem würde ich auch gerne sitzen." Mike Conway

Sein neues Auto, den TS030, habe Conway bisher noch nicht fahren können. Dennoch freut er sich vor allem auf den Hybridaspekt des Boliden und die damit verbundene Power: "Ich erwarte sehr interessante Fahreigenschaften. Wenn die (LMP1-Autos; Anm. d. Red.) dich überholt haben, hast du dir immer gewünscht: 'In so einem würde ich auch gerne sitzen' - jedes Mal! Manchmal habe ich gesehen, wie sie das KERS aktiviert haben. Normalerweise sind sie zwar schneller, aber nicht so massiv. Mit dem Hybridsystem schießen die so schnell an dir vorbei - das ist echt beeindruckend."

"Du fühlst dich wie ein Kind im Süßwarengeschäft." Mike Conway

Bislang konnte Toyota den 30-Jährigen offenbar vollends überzeugen: "Ich habe die Fabrik besucht, und sie ist einfach umwerfend. Natürlich habe ich einen hohen Standard erwartet - auch aufgrund des ehemaligen Formel-1-Engagements -, aber das hat all meine Erwartungen übertroffen. Dort fehlt es wirklich an gar nichts - alles was man braucht, kann unter einem Dach geschehen." Conway habe das gleiche Gefühl ereilt, wie in dem Moment, als er zum ersten Mal eine Formel-1-Fabrik besuchte. "Du fühlst dich wie ein Kind im Süßwarengeschäft."

Mit Renneinsätzen will der ehemalige GP2-Pilot eigentlich erst einmal nicht rechnen: "Ich werde eine Menge Simulatorarbeit verrichten und bei allen Testfahrten, inklusive des 36-Stunden-Tests, dabei sein. Das wird mich ordentlich beschäftigen, aber ich muss auch für den Fall bereit sein, dass ich gebraucht werde. Momentan lautet die Anweisung aber nur, mich bereit zu halten. Natürlich wäre es fantastisch, wenn sich irgendwann die Möglichkeit eines Rennens ergeben würde, aber es gibt sechs Fahrer für die komplette Saison, die dann vor mir dran wären. Dennoch würde sich dadurch ein Traum erfüllen", so Conway.