• 05.05.2015 08:20

  • von Norman Fischer & Roman Wittemeier

Porsche vor Le Mans: Heißer Kampf mit Audi in Sicht

Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley freuen sich auf ein enges Duell mit Audi und wissen, wer in Le Mans der allererste Gegner ist: das Rennen selbst

(Motorsport-Total.com) - Porsche ist schnell, doch Audi ist konstanter. Das haben die beiden bisherigen Läufe der Langstrecken-Weltmeisterschaft in dieser Saison gezeigt. Mit Spannung wird nun das Duell der beiden Hersteller beim Saisonhöhepunkt, den 24 Stunden von Le Mans, erwartet, wo Porsche den ersten Gesamtsieg seit 1998 einfahren möchte.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber will das Augenmerk auf das Rennen legen und nicht auf Audi Zoom

Das Trio im Auto Nummer 17 ist auf jeden Fall schon heiß. In Spa-Francorchamps standen Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley bereits auf der Pole-Position, im Rennen reichte es immerhin noch zu Rang drei - auch weil die Konkurrenz von Audi besser mit den Reifen haushalten konnte. Doch kann Porsche bei 18 Stunden mehr Fahrzeit das Ruder rumreißen?

"Es wird ein ganz, ganz heißer Kampf zwischen Audi und uns werden", kündigt Bernhard gegenüber 'Motorsport-Total.com' an. "Ich sehe im Moment keinen klaren Favoriten, denn beide haben ihre Stärken irgendwo. Von uns behauptet man immer, wir seien auf den Geraden unschlagbar. So deutlich empfinde ich das nicht, wenn ich sehe, wie schnell die Audis im dritten Sektor von Spa waren. Die konnten gut in unserem Windschatten mitfahren."

"Leider zeigt Audi kaum Schwächen"

"Wir haben Audi stark erwartet - und genau das hat sich bisher gezeigt", muss auch Teamkollege Mark Webber anerkennen. "Die haben erheblichen Aufwand betrieben und ein gutes Paket geschnürt. Leider zeigen die bislang kaum Schwächen. Das ist genau das, was sie so stark macht. Audi hat dermaßen viel Erfahrung in der Szene. Es liegt an uns, sie an gewissen Punkten bestmöglich unter Druck zu setzen."

Timo Bernhard, Mark Webber, Brendon Hartley

Der Porsche erwies sich bislang als schnellstes LMP1-Fahrzeug Zoom

Beim Rennen am vergangenen Wochenende war Audi erstmals mit der neuen Le-Mans-Spezifikation unterwegs, und das mit Erfolg. Bange machen gilt deswegen aber auch bei Porsche nicht, denn bis zum Rennen am 13. Juni fließt noch viel Wasser die Sarthe herunter. Erst beim Vortest Ende Mai werden die Hosen wohl wirklich heruntergelassen werden, und schon jetzt hat sich gezeigt, dass Audi trotz zweier Siege und der Erfolge in Serie in den vergangenen Jahren nicht unschlagbar sein dürfte.

"Ich erwarte einen erbitterten Kampf in Le Mans", sagt Brendon Hartley. "Man muss sich nur nochmal die Ergebnisse der ersten beiden Saisonrennen vor Augen halten. Nach sechs Stunden lagen die führenden Autos jeweils innerhalb von zehn Sekunden. Das zeigt, was hier abgeht." Und eventuell kann auch Toyota noch in den Kampf mit eingreifen, obwohl man bislang nicht die große Rolle spielen konnte.

Kampf gegen Rennen, nicht gegen Konkurrenz

Doch am Ende dürfe man sich eh nicht mit der Konkurrenz beschäftigen, meinen die Porsche-Piloten unisono: "Es ist einfach so, dass du in Le Mans nicht die Wettbewerber besiegen musst, sondern du musst dieses Rennen an sich bezwingen. Da ist höchster Respekt gefragt", will Webber den Schwerpunkt vornehmlich auf das Credo stützen: "If you want to finish first, first you have to finish."

"Das Rennen über 24 Stunden ist die große Herausforderung, es ist weniger der Kampf gegen die anderen Autos", erklärt der Australier weiter. "Wenn du im gesamten Rennverlauf immer nur Benzin und Reifen an den Boxen abholst, dann wirst du am Ende auf dem Podest stehen - vielleicht sogar in der Mitte des Podiums. Man muss halt die Standzeiten minimieren, darf nicht rückwärts in der Garage landen. Es muss ein sauberes Rennen werden, für Fahrzeug, Fahrer, Mechaniker und alle weiteren Beteiligten."

Hartley stimmt ihm zu: "Wenn zwei Hersteller auf solch hohem Niveau so dermaßen auf Augenhöhe agieren, dann ist es unglaublich wichtig, dass dein Rennen ganz sauber und ohne Zwischenfälle abläuft. Hol dir an der Box immer nur Sprit und Gummis ab, dann passt es." Doch das ist wie immer einfacher gesagt als getan. Schon häufig sind Träume kurz vor dem Ziel noch geplatzt, doch das macht eben den Reiz von Le Mans aus.

Und egal, wie es ausgehen wird: Das Fieber hat die Piloten bereits längst gepackt.
"Bei mir kann das Le-Mans-Fieber gar nicht mehr steigen. Ich schleppe das konstant seit vier Jahren immer mit mir herum. Ich bin heiß auf das Rennen", zeigt sich Hartley freudig erregt, und Webber ergänzt: "Am 31. Mai, wenn wir den Vortest haben, wird mich spätestens das richtige Le-Mans-Fieber packen. Wenn ich dort die Autos auf dieser besonderen Strecke fahren sehe, dann geht es los."

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