• 02.05.2015 23:54

Erneut "nur" Zweiter: Porsche hadert mit Zwischenfällen

Plätze zwei, drei und sechs verlässt Porsche den LMP1-Sechs-Stunden-Krimi in Spa - Für Nico Hülkenberg wäre ohne Zwischenfälle mehr drin gewesen

(Motorsport-Total.com) - Nach einem äußerst spannenden und ereignisreichen 6-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps kamen Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb beim zweiten Lauf zur FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) erneut als Zweite ins Ziel. Diesen Platz hatten sie bereits beim Saisonauftakt in Silverstone belegt. Timo Bernhard, Brendon Hartley und Mark Webber waren von der Pole-Position gestartet, wurden durch eine Zeitstrafe und einen Defekt jedoch zurückgeworfen und kämpften sich wieder auf Platz drei nach vorn.

Titel-Bild zur News: Romain Dumas, Neel Jani, Marc Lieb

Porsche unterlag Audi in einem spannenden Rennen erneut Zoom

Der erstmals eingesetzte dritte Porsche 919 um Nico Hülkenberg, Earl Bamber und Nick Tandy war von Platz zwei gestartet und verlor durch eine Kollision mit anschließender Reparatur an Boden. Am Ende blieb ihnen nur der sechste Rang. Hartley ging von der Pole-Position in Führung. Kurz vor dem Fahrerwechsel mit Bernhard nach 23 Runden verbremste er sich vor der Bus-Stop-Schikane und kehrte durch den Notausgang auf die Strecke zurück.

Hierfür wurde das der Wagen mit der Startnummer 17 mit einer 15-sekündigen Stop-and-Go-Strafe belegt und fiel auf Rang zwei zurück, bevor ein Stoßdämpfer-Wechsel beim Fahrerwechsel mit Mark Webber nach 47 Runden weitere Zeit kostete. Webber kämpfte sich bei seinem Doppel-Stint auf Position drei zurück. Nach 95 Runden übernahm Hartley, der nach nach 137 Runden an Bernhard übergab und auf Rang drei abgewunken wurde.

Frühe Kollision raubt Dreifach-Führung

Den zweiten Platz vom Schwesterauto erbte das Trio Lieb/Jani/Dumas. Startfahrer Lieb verbesserte den Boliden mit der Startnummer acht schon am Anfang auf jene Position. nach gut 90 Rennminuten erbte sein Teamkollege Jani gar die Führung, als Bernard zur Strafe antreten musste. Dumas baute den Vorsprung bei seinem Doppel-Stint letztlich sogar auf gut 27 Sekunden aus. Nach 94 Runden stieg Lieb zum zweiten Mal ein und kehrte als Zweitplatzierter auf die Strecke zurück. Im Zweikampf unterlag man letztlich knapp dem Audi-Trio um Marcel Fässler, Benoit Treluyer und Andre Lotterer.

Tandy, von Platz zwei gestartet, kehrte als Dritter aus der ersten Runde zurück. In Runde sieben führte ein Missverständnis zu einer Kollision mit einem Porsche 911 und einem anschließendem Reparaturstopp. Nach 32 Runden übernahm Hülkenberg das neuntplatzierte Auto. Vor dem Rennen rechnete sich der Deutsche noch Siegchancen aus. Letztlich musste er sich zusammen mit Bamber und Tandy mit dem sechsten Rang begnügen.

Stimmen der Porsche-Fahrer zum Rennen

Earl Bamber, Nick Tandy

Nach tollem Qualifying wurde für Hülkenberg nichts aus dem erhofften Sieg Zoom

Nico Hülkenberg (Startnummer 19):
"Ich habe mich auch im Rennen sehr wohl gefühlt in unserem Auto. Ich bin mit einem Reifensatz zwei Stints gefahren, was die Reifen natürlich strapaziert hat. Im Verkehr klarzukommen, war definitiv ein Erlebnis, das ich sehr genossen habe - wobei es aber auch ein paar spezielle Momente gab. Manchmal ist das Timing beim Überholen einfach klasse, und manchmal passt es weniger gut."

Marc Lieb (Startnummer 18):
"Ich hatte einen guten Start und verbesserte mich auf Platz zwei, konnte Brendon (Hartley; Anm. d. Red.) aber nicht auf den Fersen bleiben. Bei meinem zweiten Einsatz war es spannender. Wegen des beschränkten Reifenkontingents sind wir einen Doppel-Stint gefahren, aber das hat mit dem Reifenverschleiß nicht ganz hingehauen. Der Kampf mit Treluyer um die Spitze war klasse. Als er mich bei der Anfahrt von Kurve neun am Heck traf, war das schon richtig eng, aber auch tolles Racing. Wir müssen noch etwas am Reifenmanagement arbeiten, dann schlagen wir zurück."

Timo Bernhard (Startnummer 17):
"Unser Auto hatte einen super Start ins Rennen. Trotz einer Stop-and-Go-Strafe haben wir geführt, bis ein Fahrwerksproblem eine Reparatur erforderte. Aber auch danach gaben wir nie auf und haben uns diesen Podestplatz wirklich verdient."

Brendon Hartley (Startnummer 17):
"Am Ende meines ersten Einsatzes haben die Vorderräder beim Anbremsen der Bus-Stop-Schikane blockiert. Ich wollte das Auto sicher durch den Notausgang wieder auf die Strecke bringen. Dafür bekamen wir eine Stop-and-Go-Strafe. Durch den Dämpferwechsel verloren wir noch mehr Zeit. Umso mehr war es eine tolle Leistung von allen, wieder bis auf Platz drei aufzuholen. Bei meinem Doppel-Stint musste ich die Reifen in der ersten Hälfte schonen, aber ich denke im Durchschnitt war die Performance gut."

Timo Bernhard, Mark Webber, Brendon Hartley

Eine Strafe verhagelte Webber, Hartley und Bernhard das Rennen Zoom

Mark Webber (Startnummer 17):
"Ein mechanisches Problem zu haben, das viel Zeit kostet, ist nie schön. Im ersten Teil von meinem Doppel-Stint hatte ich Schwierigkeiten, einen guten Rhythmus zu finden, im zweiten Part war es etwas besser. Das Ergebnis ist heute nicht ganz, was wir uns erhofft hatten, aber wir haben gekämpft."

Romain Dumas (Startnummer 18):
"Zu Anfang musste ich mich erst einmal zurechtfinden, weil ich hier kaum im Trockenen trainiert hatte. Aber dann lief es rund. Ich konnte die Führung auf den Audi von Lotterer ausbauen, das hat natürlich viel Spaß gemacht."


WEC in Spa-Francorchamps

Neel Jani (Startnummer 18):
"Mein erster Stint war etwas langweilig. Da hatte ich die Führung vom Schwesterauto geerbt und nach hinten Luft. Der zweite Stint verlief etwas unglücklich: Fast in jeder Runde bin ich in der Eau Rouge auf jemanden aufgelaufen - das war unser stärkster Sektor und hat uns entsprechend Zeit gekostet. So ist Motorsport manchmal. Wir haben hart gekämpft, am Ende hat es nicht ganz gereicht. Aber das Auto war heute sehr gut."

Earl Bamber (Startnummer 19):
"Nachdem wir weit zurückgefallen waren, haben wir uns bis auf Platz sechs wieder nach vorn gekämpft. Für uns war hier das Wichtigste, uns auf Le Mans vorzubereiten. Dazu gehört, Erfahrung mit dem Verkehr zu sammeln. Ich kenne das vom US-Rennsport, aber nicht bei diesem Speed und in der Rolle, permanent zu überholen. Mein Auto fuhr sich super und ich habe meinen ersten Einsatz sehr genossen."

Nick Tandy (Startnummer 19)
"Der Unfall mit dem Porsche 911 zu Rennbeginn war ein unglückliches Missverständnis. Ich dachte natürlich, er würde mich vorbeilassen - aber er hat offenbar nicht damit gerechnet, dass ich zum Überholen ansetze. Dann trat noch ein technisches Problem auf, weshalb ich den Boxeneingang verpasste. Das kostete nochmals Zeit. Ich bin natürlich nicht zufrieden damit, wie es heute gelaufen ist. Aber das Auto ließ sich super fahren, die Reifen haben länger als erwartet gehalten, und ich möchte mich beim Team für einen tollen Job bedanken."

Stimmen der Teamverantwortlichen von Porsche zum Rennen

Fritz Enzinger

Porsche-LMP1-Leiter Fritz Enzinger kann dem Rennen auch positives abgewinnen Zoom

"Mit der Dreifach-Führung zu Beginn und der unglücklichen Kollision war es ein äußerst turbulentes und aufregendes Rennen für uns", konstatiert Porsche-LMP1-Leiter Fritz Enzinger. "Aber mit den zwei Podiumsplätzen und dem sechsten Rang haben wir unser Ziel erreicht, alle drei Fahrzeuge über die volle Distanz zu bringen. Wir waren absolut vorne mit dabei. Das beweist das knappe Endergebnis, wenn nach sechs Stunden den Ersten und den Zweiten nur wenige Sekunden trennen", so Enzinger, der seine Mannschaft in Sachen Zuverlässigkeit auf dem richtigen Weg sieht.

Dagegen ist erlebte Teamchef Armin Seidl das Rennen mit gemischten Gefühlen: "Im ersten Moment überwiegt die Enttäuschung. Nach den Plätzen eins, zwei und drei im Qualifying wären wir heute auf jeden Fall siegfähig gewesen, wenn alles perfekt gelaufen wäre. Zur gesamten Crew der Startnummer 19 können wir sagen: Ziel erreicht. Alle Fahrer haben ihre Renneinsätze absolvieren können, was für die Vorbereitung auf Le Mans ganz wichtig war." Trotz der Zwischenfälle überwiegt für ihn letztlich, dass das Team wertvolle Punkte gesammelt hat.

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