Neue LMP1-Regeln wecken Glickenhaus-Interesse
James Glickenhaus zeigt Interesse an den Regeln für die neue Topklasse der Le-Mans-Szene, stellt aber gleichzeitig zwei entscheidende Fragen
(Motorsport-Total.com) - Im Rahmen der diesjährigen Auflage der 24 Stunden von Le Mans gaben ACO und FIA einen technischen Rahmen für das zukünftige LMP1-Reglement bekannt. Dieser Rahmen öffnet die Tür für Hypercars angesehener Automobilhersteller, aber auch des einen oder anderen Privatteams.

© SCGCars
Der SCG 004C könnte Basis für ein Glickenhaus-Auto in Le Mans werden Zoom
So wecken die jüngsten Informationen aus Frankreich auch das Interesse von James Glickenhaus. Mit seiner Scuderia Cameron Glickenhaus (SCG) liebäugelt der Autobauer aus den USA seit geraumer Zeit mit einer Le-Mans-Teilnahme. Bislang scheiterten derartige Pläne aber stets am Reglement der einzelnen Klassen.
Mit der neuen Topklasse für Hypercars würde sich für Glickenhaus eine Tür auftun. "Interessanterweise haben wir eine Auto-Architektur, die es ermöglicht, in dieser Klasse anzutreten und gut abzuschneiden", spricht Glickenhaus gegenüber 'sportscar365.com' auf die Plattform an, die er in den vergangenen Jahren in Form des SCG 003 regelmäßig beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring eingesetzt hat. 2017 fuhr dieses Auto in der "Grünen Hölle" gar auf die Pole-Position.
Für Le Mans bräuchte es unter den Rahmenbedingungen "ein komplett neues Auto, aber wir könnten eine Verkleidung fahren, die an eines unserer Hypercars - entweder den 003 oder den 004 - erinnern würde", so Glickenhaus. Ein solcher Einsatz wäre demnach "attraktiv".
Denn dass man sich bei ACO und FIA von den hochkomplexen LMP1-Autos abwendet, begrüßt Glickenhaus ausdrücklich: "Diese Autos hatten zuletzt mehr mit einem Kampfjet gemeinsam als mit einem Auto. Sie waren alles andere als das, was der Normalverbraucher kaufen würde, um damit auf der Straße zu fahren." So bezeichnet Glickenhaus den nun eingeschlagenen Weg "natürliche und wundervolle Richtung, in die ACO und FIA gehen". Mehr noch: "Das Bild, das sich abzeichnet, ist im Grunde unser Auto."
Doch im Zusammenhang mit der Aussicht in Le Mans anzutreten, stellt Glickenhaus zwei Fragen: "Wir könnten es machen, aber wie hoch wäre denn das Budget, um ein Auto zu entwerfen und zu bauen, das in ihre Regeln passt? Und wie viele Rennen wären damit möglich?"
"Wenn man von der ganzen WEC-Saison spricht, wäre man sicher bei einem Budget von rund 25 Millionen (Dollar; Anm. d. Red.)", rechnet Glickenhaus vor und kommt zum Schluss: "Wir müssten also eine Menge Geld auftrieben. Da braucht es wohl einen Sponsor, der ein bisschen vom üblichen Weg abweicht und begreift, dass dies eine Chance für ein amerikanisches Team und für ein in Amerika gebautes Auto ist".


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