• 30.03.2013 14:03

  • von Roman Wittemeier

Manthey: "Siege sind unser Anspruch"

Porsche-Teamchef Olaf Manthey will mit dem neuen 911 RSR an die Spitze - GTE-Einstufungen korrekt? "Ich war oft genug der Meckerfritze"

(Motorsport-Total.com) - Olaf Manthey ist im Auftrag des Werks unterwegs. Der Nordschleifen-Fachmann steht dem neuen Porsche-Werksteam mit dem offiziellen Titel "Porsche AG Team Manthey" vor. Für den 57-jährigen Racer st der Schritt zum Einsatzteam der Zuffenhausener mit einigen Umstellungen verbunden. "Ich trage sicherlich mehr Verantwortung als zuvor. Ich arbeite nun in einer Werksstruktur. Es gibt dann mehrere Häuptlinge, bei mir gab es immer nur einen", sagt Manthey. "Damit werde ich bestimmt schnell umgehen können."

Titel-Bild zur News: Olaf Manthey

Olaf Manthey will mit seiner Porsche-Mannschaft möglichst oft siegen Zoom

Derzeit sind Manthey und sein rund 30-köpfiges Team bei der Testarbeit in Le Castellet. Porsche hat den neuen 911 RSR für die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) am Donnerstag vorgestellt. Jörg Bergmeister, Patrick Pilet und Timo Bernhard fühlen dem neuen Elfer in Frankreich auf den Zahn. "Am Auto mit der Startnummer 91 arbeiten ausschließlich Leute vom Werksteam. Der Wagen mit der Nummer 92, der ab Silverstone dabei ist, wird ausschließlich von Manthey-Leuten betreut", erklärt der Teamboss.

"Die Jungs beider Fahrzeugteams kennen sich schon gut. Auch zwischen Werk und Manthey gibt es natürlich eine lange Verbindung. Wir haben 1999 zusammen Le Mans gemacht, 2007 das 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps und am Nürburgring zwei Jahre lang beim Hybrid-911er zusammengearbeitet. Es darf nicht spürbar sein, ob es Porsche- oder Manthey-Leute sind", lautet die Devise von Olaf Manthey. Er muss seine Eifel-Welt mit der Werkswelt aus Stuttgart vereinen.


Fotos: WEC-Testfahrten in Le Castellet


"Es muss deutlich spürbar sein, dass wir eine gemeinsame Truppe sind - egal, wie auch immer sie heißt. Von mir aus auch Josef-Kreidebleich-Truppe - egal. Alle müssen sich zusammengehörig fühlen. Wenn das eine Auto gewinnt, dann freut sich die andere Truppe mit", sagt er. Die Ansprüche sind klar: "Für alle in der WEC gibt es nur ein Ziel: Siege. Das kann auch nur unser Anspruch sein. Wir arbeiten daran, sind aber nicht die einzigen. Die Konkurrenten haben das gleiche im Sinn."

In den ersten beiden WEC-Rennen des Jahres geht es zwar auch um wichtige Punkte (einen WM-Titel gibt es in der GTE-Pro-Klasse immer noch nicht!), aber auch um ein vorsichtiges Abtasten. Niemand will zu schnell sein und somit eine schlechte Einstufung für Le Mans risikieren. "Der Aston Martin ist bezüglich Motorleistung ziemlich gut eingestuft. Aber ich will nicht meckern - ich war oft genug der Meckerfritze", sagt Manthey. "Mal abwarten, wie sich das in Silverstone und Spa entwickelt. Die Wahrheit sehen wir ohnehin erst, wenn das Rennen in Le Mans zwei Stunden läuft."