LMP2-Klasse 2025 bis 2030: ACO verkündet AoP und Hybrid-Pläne

Ab 2025 stehen in der LMP2-Klasse große Veränderungen bevor: Der ACO verkündet in Le Mans ein "Adjustment of Performance" und will die Klasse künftig hybridisieren

(Motorsport-Total.com) - Für die Ankunft der neuen LMP2-Boliden im Jahr 2025 haben sich die Regelhüter etwas Neues ausgedacht: Wie Pierre Fillon, der Präsident des Automobile Club de l'Ouest (ACO), im Vorfeld der 24h von Le Mans 2022 verkündet, gibt es für die kleine Prototypen-Klasse künftig eine sogenannte AoP.

Titel-Bild zur News: Studie eines LMP2-Fahrzeugs für 2025

Das Gesicht der LMP2-Klasse wird sich mittelfristig verändern Zoom

Hinter diesem Kürzel versteckt sich der Ausdruck "Adjustment of Performance". Dabei handelt es sich um eine ähnliche Leistungsangleichung wie bei der Balance of Performance (BoP) in den GT-Klassen und in der Hypercar-Kategorie. Aber: "Es ist nicht die Balance of Performance", stellt Fillon auch klar.

Erste Rahmenbedingungen zum AoP-Prozess hat der ACO-Präsident auch schon verraten: "Zweimal im Jahr werden wir die Leistung und einige der Parameter des Chassis überprüfen." Weitere Details stehen zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht fest.

Roberto Lacorte, Giorgio Sernagiotto

Der LMP2 von Dallara (vorn) war zuletzt 2020 in Le Mans dabei Zoom

Klar ist jedoch, dass in dieser Hinsicht etwas passieren muss. Zu groß war die Dominanz von Oreca in den vergangenen Jahren, oftmals wurde mit Blick auf die LMP2-Klasse auch schon vom Oreca-Markenpokal gesprochen. Diese Dominanz schlägt sich auch im diesjährigen Le-Mans-Starterfeld nieder: 26 der 27 gemeldeten LMP2 sind Orecas.

Die künftige Generation an LMP2-Boliden soll von 2025 bis 2030 auf den Rennstrecken der Welt fahren. Als Chassis-Hersteller wurden erneut Dallara, Ligier, Multimatic und Oreca ausgewählt. Der AoP-Prozess soll gewährleisten, dass sie auf Augenhöhe agieren.

ACO plant LMP2-Klasse mit Hybridsystem

Dass man mit den vier aktuellen Herstellern weitermacht, geschieht nicht ohne Hintergrundgedanken. Denn die LMDh-Prototypen werden schon von den künftigen LMP2-Boliden abgeleitet. Diese Vorgehensweise soll Kosten und CO2-Emissionen reduzieren.


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Und es tut sich noch was in der kleineren Prototypen-Klasse: "Die Autos werden langfristig in der Lage sein, hybrid zu werden", kündigt Fillon auf der jährlichen ACO-Pressekonferenz am Le-Mans-Freitag an. Damit tut sich auch auf Motorenseite was in der Kategorie, man geht einen ähnlichen Weg wie die LMDh-Klasse.

Dort ist die Verwendung eines Einheits-Hybrids vorgeschrieben, das aus dem Hause Bosch stammt. Außerdem ist in der LMDh-Klasse aus Kostengründen ein Einheitsgetriebe von Xtrac und eine Einheitsbatterie von Williams vorgeschrieben.

Ein Weg, den die LMP2-Klasse ebenfalls einschlagen könnte. Wie viel Leistung das LMP2-Hybrid-System haben soll, wer es liefern soll und wann es eingeführt werden soll, ist derzeit noch unklar. Auch zum Motorenlieferanten gibt es noch keine Infos. Aktuell arbeitet ein 4,2-Liter-V8-Motor von Gibson Technologies in den LMP2-Prototypen.

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