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Le Mans: Alle Autos zugelassen, die Action beginnt
Die technische Abnahme der insgesamt 55 Fahrzeuge für das 24-Stunden-Rennen in Le Mans ist beendet: Keine Beanstandungen - Erstes Training am Abend
(Motorsport-Total.com) - Nicht einmal der starke Regen konnte tausende Zuschauer davon abhalten, sich auf dem Marktplatz von Le Mans einen ersten Eindruck von den diesjährigen Boliden zu verschaffen. Die technische Abnahme durch den ACO in aller Öffentlichkeit ist für eingefleischte Le-Mans-Fans ein absoluter Leckerbissen. Näher kommt man den Langstreckenboliden nur selten, die Fahrer nehmen sich Zeit für Autogramme und kurze Benzingespräche.

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Alle wollen den Peugeot sehen: Viele Fans auf dem Martkplatz in Le Mans
Unter dem tosenden Jubel der nassen Massen im Stadtzentrum wurden die potenziellen Siegerautos von Peugeot und Audi von den Trucks entladen und von Mechanikern durch die Zuschauerreihen geschoben. "Es ist das größte Rennen der Welt und wohl auch das schönste. Mehr muss man nicht sagen", freute sich der neue Peugeot-Rennleiter Olivier Quesnel. "Unser Ziel ist natürlich der Sieg", ließ der Franzose noch einmal wissen.#w1#
Großer Bahnhof für Audi und Peugeot
"In diesem Jahr läuft alles etwas ruhiger ab", erklärte Technikchef Bruno Famin. "Im vergangenen Jahr mussten wir zwischen dem 1.000-Kilometer-Rennen in Spa-Francorchamps und dem Vortest in Le Mans zwei Autos komplett neu aufbauen." Bei dem Testtag vor dem eigentlichen Rennevent 2008 gab es für die Löwen eine weitere Schrecksekunde: Marc Gené flog am Ende der Porsche-Kurven heftig ab und verschrottete ein weiteres Chassis.

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Die Titelverteidiger: Allan McNish, Dindo Capello und Tom Kristensen Zoom
"In diesem Jahr lief alles gesitteter ab", so Famin. "Pescarolo hat seinen 908 ganz allein aufgebaut, sodass wir uns auf unsere drei Autos konzentrieren konnten. In diesem Jahr kommen wir mit einer neuen Frontpartie. Die Heckflügel sind wegen des Reglements in diesem Jahr kleiner. Wir mussten die Front überarbeiten, um wieder eine gute Balance hinzubekommen. Die Trainings am Mittwoch und Donnerstag werden sehr wichtig."
Erst am Wochenende soll die Sonne nachhaltig an die Sarthe zurückkehren. Training und Qualifying am Mittwoch und Donnerstag werden voraussichtlich durch Regenschauer beeinträchtigt. Man erwägt daher eine Veränderung des Zeitplanes und will womöglich mehr Trainingschancen in Regenpausen zulassen. Dunkle Wolken brauen sich am politischen Himmel über Le Mans zusammen. Auch wenn alle Fahrzeuge anstandslos durch die ACO-Abnahme gekommen sind, hat Peugeot angeblich gegen den Audi R15 protestiert.
Ist der Audi R15 TDI nicht legal?
Angeblich haben die Franzosen am deutschen Konkurrenzprodukt eine Frontpartie ausgemacht, die nicht dem Regelwerk entsprechen soll. Der ACO hat jedoch bei der technischen Prüfung rein gar nichts bemerkt. Peugeot könnte diesen Disput nun bei der FIA vortragen, doch eine endgültige Entscheidung käme aus Paris wohl erst, wenn das diesjährige Rennen längst beendet ist. Große Erfolgsaussichten hat Peugeot mit einem solchen Ansinnen ohnehin nicht.

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Britisches Wetter für den britischen Boliden: Aston Martin im Werkseinsatz Zoom
"Auch wenn Peugeot in Sebring vielleicht vom Speed her vielleicht schneller war, darf man uns in dieser Woche nicht abschreiben", sagte Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich auf dem Marktplatz in Le Mans. Das bislang einzige Aufeinandertreffen des Jahres hatte genau diese These bewiesen, denn der R15 TDI feierte gleich beim ersten Einsatz den ersten Sieg - trotz des beeindruckenden Peugeot-Speeds.
Ullrich rechnet mit einem klassichen Duell auf Augenhöhe. "Ich gehe nicht davon aus, dass unsere alten R10 TDI ein Wörtchen mitreden können", so der Audi-Rennleiter. "Die Autos wurden nur an die neuen Regeln angepasst, außerdem werden sie privat eingesetzt. Sie können nicht mit den Werksmannschaften von Peugeot und Audi mithalten." Audi-Pilot Allan McNish warnte: "Peugeot hat wichtige Lektionen gelernt! Ich kann nur hoffen, dass wir im Qualifying nicht wieder fünf Sekunden Rückstand haben wie im Vorjahr."
Das erste Training startet am Abend
Für großen Jubel sorgten nicht nur die Dieselfahrzeuge der beiden großen Werksmannschaften. Auch als der Aston Martin in Gulf-Lackierung auf den Prüfstand gerollt wurde, gab es lauten Applaus. "Die Diesel sind uns immer noch voraus, die werden wir kaum packen können", erklärte Stefan Mücke vor seinem dritten Le-Mans-Start. "Wir wollen schnellster Benziner werden. Wenn wir sauber durchkommen, sollte das durchaus möglich sein."

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Ein zukünftiger Racer: Dem Peugeot-Pescarolo 908 HDi FAP ganz nah Zoom
Riesige grüne Flaggen wurden geschwenkt, als sich die Pescarolo-Mannschaft der technischen Abnahme stellte. Die Lokalmatadoren genießen in Le Mans seit jeher ganz besondere Unterstützung. "Ein Kindheitstraum geht in Erfüllung. Ich würde Le Mans niemals verpassen wollen", strahlte Benoit Treluyer, der den Peugeot-Pescarolo gemeinsam mit Jean-Christophe Bouillon und Simon Pagenaud steuern darf. "Wenn alles gut läuft, dann könnten wir auf das Podest fahren."
Am Dienstag um 16:40 Uhr war die Luc-Alphand-Corvette mit der Startnummer 73 das letzte Fahrzeug, welches die technische Abnahme im Stadtzentrum von Le Mans bestand. Insgesamt hatten die ACO-Prüfer 55 Mal das Minimalgewicht geprüft, die Autos vermessen, den Unterboden überprüft und die Funktionen von Feuerlöschern und Sicherheitsgurten getestet. Nach bestandenem Check erhielten alle Autos das diesjährige Le-Mans-Siegel und die Blackbox zur Datenaufzeichnung sowie den Transponder für die Zeitmessung.

