Klien: "Le-Mans-Sieg wie ein Adelstitel"
Christian Klien und Peugeot starten den nächsten Angriff auf den Gesamtsieg in Le Mans - Konkurrenz sieht der Österreicher aber nicht nur in Form von Audi
(Motorsport-Total.com) - Direkt vom Großen Preis der Türkei kommend reiste Christian Klien zum 24 Stunden-Rennen von Le Mans, wo der Vorarlberger gemeinsam mit Pedro Lamy und Nicolas Minassian im Peugeot 908 HDi FAP an den Start gehen wird. Nach den verheißungsvollen Tests und Renneinsätzen in diesem Jahr gilt die Peugeot-Truppe als Mitfavorit auf den Sieg beim Klassiker. Schon zu Saisonbeginn gaben die Löwen, die heuer wieder drei Werks-908er an den Start bringen, als klares Ziel aus: Heuer muss der Sieg her! Bereits 2008 zeigte die Equipe enormen Speed. Am Ende machte sich die größere Erfahrung der Gegner in taktischen Belangen bezahlt.

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Christian Klien würde in diesem Jahr gern auf dem mittleren Treppchen stehen
Auch heuer erwarten alle wieder das Duell Peugeot vs. Audi. Klien, der im Vorjahr beim Debüt das Rennen sogar angeführt hat, gibt sich vorsichtig optimistisch: "Wir sind viel weiter als im Vorjahr. Das letzte Vorbereitungsrennen in Spa konnten wir gewinnen. Allerdings ist Le Mans immer ein Katz-und-Maus-Spiel mit der Konkurrenz. Jeder deckt seine Karten erst ganz am Schluss auf. Wir haben gute Chancen. Aber in Le Mans hast du leider auch 24 Stunden Zeit, um irgendwelche Probleme zu erleiden. Es ist ein verdammt langes Rennen und es gibt keine Garantie für eine Top-Platzierung. Außerdem sind ja drei gleich starke Werks-Peugeot am Start und die werden einander garantiert nichts schenken, so lange jeder eine Chance auf den Sieg hat."#w1#
Das 24 Stunden-Rennen von Le Mans hat in der österreichischen Rennsportgeschichte immer wieder eine große Rolle gespielt. Jochen Rindt gewann 1965 als erster, mit Helmut Marko und Alexander Wurz trugen sich zwei weitere Österreicher in die lange Siegerliste ein. "Es ist einfach etwas Besonderes, hier zu fahren", bestätigt Klien. "Im Vorjahr wurde ich beim Debüt Dritter. Der Augenblick auf dem Podium, auf den hunderttausende Menschen vor Ort gewartet haben, ist etwas sehr Spezielles. Es würde mir viel bedeuten, heuer in der Mitte zu stehen. Le Mans-Sieger bleibst Du ein Leben lang, das ist wie ein Adelstitel."
Pikanterweise kommt es heuer zum rot-weiß-roten Duell um den Sieg: Während Christian Klien im Peugeot Nummer "7" an den Start geht, fährt Alexander Wurz im "9er" mit David Brabham und Marc Gené. "Zunächst geht es einmal um den Teamerfolg. Wir haben ein paar gemeinsame Gegner, die es zu schlagen gilt, und das sind heuer sicher nicht nur die Audis", erklärte Klien. "Pescarolo setzt einen vierten 908er ein und einen LMP1-Benziner. Auch die Aston Martin oder Oreca können zumindest um das Podium mitfahren. Es wird sehr schwierig für uns. Erst dann können wir dran denken, die Teamkollegen zu biegen. Alex ist da ein Gegner wie jeder andere. Der Reisepass macht keinen Unterschied. Wir sind beide große Teamplayer und hatten zuletzt in Chamonix bei unserem gemeinsamen Höhentrainingslager viel Zeit miteinander. Dass am Ende jeder lieber selber ganz oben steht, ist wohl klar."

