• 04.11.2016 15:15

  • von Roman Wittemeier

Konzern spart, doch Porsche-Programme gesichert

Audi steigt aus, Porsche mit gleich zwei WEC-Werksprogrammen 2017: Neben der LMP1 ist offenbar auch der neue GTE-Pro-Angriff gesichert

(Motorsport-Total.com) - Vor dem Hintergrund des Dieselskandals und der damit verbundenen horrenden Strafzahlungen ist der Volkswagen-Konzern auf Sparkurs. Neben dem Abschied von Audi aus der Le-Mans-Szene schon am Ende dieses Jahres, wurde nun auch der Ausstieg von VW aus der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) verkündet. Die Wolfsburger setzen auch im Motorsport den Rotstift an allen denkbaren Stellen an. Einzig Porsche ermöglicht man zumindest 2017 noch ein umfangreiches Programm.

Titel-Bild zur News: Porsche 911 RSR 2017

Der neue Porsche 911 RSR für die Saison 2017 wird bald in Los Angeles präsentiert Zoom

Das LMP1-Engagement in Le Mans und der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) wurde vom Porsche-Vorstand bis inklusive 2018 genehmigt. Zwar können solche Beschlüsse in Notlagen schnell gekippt werden, doch auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com' heißt es aus Weissach, dass die Volkswagen-Strategie "zunächst keine Auswirkungen auf die LMP1" haben werde. Fragezeichen sehen einige noch hinter der werksseitigen Rückkehr von Porsche in die GTE-Pro-Szene.

Doch Porsche-Motorsportchef Frank-Steffen Walliser erklärt gegenüber 'Autosport', dass man den ursprünglichen Plan unbeirrt weiter verfolge. Es gebe "keinerlei Diskussionen", über eine Rückkehr in die Kategorie. "Porsche fährt seit 50 Jahren Rennen mit dem 911er, die Marke lebt von dem Modell", so Walliser. "Der 911er ist eine Ikone, und es gibt innerhalb des Konzerns das klare Bekenntnis, damit Rennen zu fahren."

Nach dem Titelgewinn von Richard Lietz und Michael Christensen in der Saison 2015 zog sich Porsche aus der WEC werksseitig zurück. Man überließ die Einsätze des einzig verbliebenen 911 RSR in der GTE-Pro-Klasse dem Partner Proton. Für 2017 wird derzeit der neue RSR entwickelt. Es wird anhaltend darüber spekuliert, ob das neue Geschoss einen Turbo- oder Saugmotor haben wird. Die Vorstellung des neuen RSR, der auch in den USA eingesetzt wird, findet im Rahmen der Los Angeles Motorshow statt.

Schon im Juni hatte Volkswagen-Konzernchef Matthias Müller gegenüber 'Motorsport-Total.com' ein Bekenntnis zu Le Mans abgeliefert. "Es ist nach unserer Ansicht das ambitionierteste Autorennen der Welt. Diesen Wettbewerb schätzen wir", so der ehemalige Porsche-Vorstandschef im Interview. Schon damals hatte Müller einen möglichen Kurswechsel von Audi angedeutet: "Man muss sich im Motorsport an die Belange der modernen Mobilität anpassen. Da gibt es Ansätze, die ihren Platz gefunden haben. Die Formel E zum Beispiel."


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