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Keine neue Kurbelwelle! Motorupdate für den Porsche 963 ist endgültig vom Tisch
Porsche bestätigt, dass die geplante Crossplane-Kurbelwelle für den 963 nicht kommen wird! Warum die Pläne begraben wurden und ob es andere Updates gibt
(Motorsport-Total.com) - Vor einigen Monaten hatte Motorsport-Total.com bereits darüber berichtet, dass die Crossplane-Kurbelwelle für den Porsche 963 auf der Kippe steht. Jetzt bestätigt Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh, dass die Update-Pläne endgültig vom Tisch sind. "Wir machen die Kurbelwelle nicht, es wird sie nicht geben", erklärt der Schweizer.

© Motorsport Images
Weil Porsche in Le Mans die Zielflagge sah, ist der neue Motor vom Tisch Zoom
Seine Äußerungen sind die endgültige Bestätigung, dass die überarbeitete Version des 4,6-Liter-Twin-Turbo-V8 fallen gelassen wurde. Die geplante 90-Grad-Crossplane-Kurbelwelle sollte eigentlich helfen, die Vibrationen zu reduzieren und die Zuverlässigkeit des Porsche 963 somit zu verbessern.
"Wir haben bei den 24 Stunden von Daytona bewiesen, dass es auch ohne [Crossplane] geht und dass wir die Zuverlässigkeit auch anders in den Griff bekommen können", sagte Kuratle vor dem diesjährigen Langstreckenklassiker in Le Mans gegenüber Motorsport-Total.com.
"Es ist nie billig, eine neue Kurbelwelle zu entwickeln. Wir werden uns überlegen, ob wir das Geld, die Ressourcen und den Aufwand nicht anderswo einsetzen. Das könnten wir sogar sehr gut." Weil beim 24h-Rennen in Le Mans keine Probleme auftraten und Porsche insgesamt vier Autos in den Top 10 platzierte, ist die neue Kurbelwelle nun endgültig vom Tisch.

© Charles Bradley
Der Porsche 963 bekommt keinen überarbeiteten Motor Zoom
"Das Auto ist extrem zuverlässig und schnell, warum sollten wir es also anfassen", spielt Porsche-Motorsportchef Thomas Laundenbach auf die guten Ergebnisse der bisherigen Saison in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) an.
Nach dem Desaster beim letztjährigen Klassiker in Le Mans, als alle vier Porsche 963 schon vor Mitternacht ausfielen, wurde im vergangenen Jahr bereits mit der Entwicklung des überarbeiteten V8 begonnen.
Damit sollten die Vibrationen reduziert werden, die sich nach Ansicht des Unternehmens negativ auf die Zuverlässigkeit des nach den LMDh-Regeln vorgeschriebenen Standard-Hybridsystems ausgewirkt hatten.
Porsche "versucht einige Verbesserungen vorzunehmen"
Laudenbach bezeichnete die Entwicklung als "Workaround", der darauf abzielte, die von Bosch gelieferte Motor-Generator-Einheit (MGU) im Glockengehäuse weniger Vibrationen auszusetzen. Spätere Upgrades des Energierückgewinnungssystems im letzten Winter, die rechtzeitig zum Sieg von Porsche bei den 24 Stunden von Daytona, kamen, lösten die Probleme mit der Zuverlässigkeit jedoch.

© Motorsport Images
Beim 24h-Rennen in Daytona feierte Porsche den Gesamtsieg Zoom
Der überarbeitete Motor, der eine neue Kurbelwelle mit einem Hubzapfenversatz von 90 Grad (statt 180 Grad) besitzt, wurde lediglich auf dem Prüfstand getestet - und wird wohl niemals im Porsche 963 zum Einsatz kommen. Denn die Nutzung der Weiterentwicklung hätte vermutlich einen wertvollen Evo-Joker gekostet, von denen jedem Hersteller nur fünf Stück zur Verfügung stehen.
Weder Laudenbach noch Kuratle wollten sich allerdings dazu äußern, ob Porsche in der nächsten Saison einen der fünf Joker einsetzen wird, die während der ursprünglich fünfjährigen Lebensdauer des 963 erlaubt sind.
"Natürlich werden wir versuchen, für das nächste Jahr einige Verbesserungen vorzunehmen", grinst Laudenbach. Ob dazu auch der Einsatz eines Jokers gehört, wollte er nicht verraten.


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