Jota: Trotz Silverstone-Crash zuversichtlich nach Spa
Nach einem heftigen Unfall in Silverstone ist Jota-Pilot Simon Dolan am Wochenende in Belgien wieder am Start - gemeinsam mit Harry Tincknell und Neuling Marc Gene
(Motorsport-Total.com) - Beim zweiten Rennen der WEC-Saison n Spa-Franchorchamps, wird das Team Jota erstmals von dem dreimaligen Gewinner des 6-Stunden-Rennens Marc Gene unterstützt. Der 40-Jährige, eigentlich in Diensten von Audi, wird neben den Stammfahrern Simon Dolan und Harry Tincknell sein Debüt hinter dem Lenkrad des Zytek Z11SN geben.

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Jota will in Spa mit Simon Doolan, Harry Tincknell und Marc Gene wieder angreifen Zoom
"Ich bin sehr begeistert, dass Marc jetzt das erste Mal bei uns im Team mit dabei ist", meint Teamkollege Dolan. "Seine Erfahrung wird ihn sehr gut und schnell durch den ganzen Verkehr bringen und ich hoffe, dass Harry und ich das von ihm lernen können. Ich bin nach dem Silverstone-Vorfall wieder fast zu 100 Prozent fit, aber ich bin auf jeden Fall voll dabei. Deswegen bin ich auch nur mit einem Klassensieg zufrieden."
Gene selbst hält den Ball dagegen erst mal flach: "Mein Hauptaugenmerkt wird es sein, mit Jota und dem Zytek in der LMP2 möglichst viel Erfahrung für Le Mans zu sammeln. Ich werde aber natürlich trotzdem auch das Podium anvisieren und das Rennen mit einer Sieges-Mentalität angehen", so der Spanier. Jota gewann das LMP2-Rennen in Belgien schon 2012 und fuhr im vergangenen Jahr auf den dritten Platz. Entsprechend ist auch am kommenden Samstagdas Podium Ziel des Fahrertrios.
Auffüllen der Ersatzteile kostet Zeit
Dolan meint dazu: "Spa ist meine Lieblings-Strecke: sehr schnell, mit einem guten Fluss und einer großen fahrerischen Herausforderung. Dieses Jahr wird die Geschwindigkeit der GTE-Autos auf den Geraden den Verkehr auf den Runden bestimmen. Es wird schwieriger als sonst." Nach dem heftigen Unfall am Ostersonntag in Silverstone wurde Dolan von den Ärzten für das Rennen in Spa für fit erklärt. "Persönlich werde ich aber sichergehen, dass ich jedem Ferrari viel Platz gebe, nach dem was in Silverstone passiert ist", meint der Brite.
Zur Erinnerung: der 44-Jährige wollte in Silverstone einen Ferrari überrunden, geriet dabei aber auf das Gras neben der Strecke und krachte in Führung liegend frontal in die Streckenbegrenzung. Der Zytek asorgte mit seiner Bauweise und seiner hohen Sicherheit dafür, dass schwerere Verletzungen bei Dolan ausblieben. In Belgien wird das Team ein neues Monocoque verwenden.
Dass das Auto so schnell wieder aufgebaut werden konnte, ist vor allem der guten Logistik des Teams zu verdanken. Teamchef Sam Hignett erklärt "Wir haben immer ein komplettes Set an Ersatzteilen dabei, entsprechend war es relativ einfach, das Auto nach Silverstone wieder aufzubauen. Was uns Zeit gekostet hat, war dagegen das Auffüllen der Ersatzteile. Wegen Simons unverschuldetem Unfall in Silverstone werden wir das Monocoque Nummer neun benutzen. Das ist das gleiche wie 2012 und 2013, entsprechend hat es bereits gute Ergebnisse in Spa gebracht."
Der Rookie rechnet mit Regen
Hignett geht entsprechend erwartungsfroh in das Rennen auf dem Sieben-Kilometer-Kurs: "Jota kommt mit guten Erinnerungen nach Spa. 2010 haben wir die 24-Stunden von Spa in der GT4-Klasse gewonnen. In den WEC-Rennen haben wir in der LMP2 2012 sogar gewonnen und wurden vergangenes Jahr Dritte. Nach der harten Arbeit des ganzen Teams in Silverstone wäre es schön, sie jetzt mit einem Platz unter den besten Drei zu belohnen und ich glaube, mit Harry, Marc, Simon und Zytek haben wir eine sehr gute Kombination, um dieses Ziel bei unserem ersten WEC-Rennen 2014 zu erreichen."
Team-Neuling Gene freut sich ebenfalls auf das Rennen in den Ardennen: "Spa ist neben Le Mans und Monza eine meiner Lieblingsstrecken. Ich mag Kurse mit hohem Tempo in den Kurven und die Eau Rouge, Pouhon und auch die Bus-Stop sind sehr schnelle Kurven." Der Jüngste im Team, Tincknell freut sich auf Belgien: "Es ist eine Strecke der alten Schule und ich freue mich schon sehr drauf, mit dem LMP2-Sportwagen dort zu fahren. Spa hat seine eigenen Regeln, vor allem was das Wetter betrifft. Bei meinen beiden vorherigen Besuchen hier war es nur selten trocken. Ich bin den Zytek bisher noch nicht im Nassen gefahren, aber ich bin mir sicher, dass ich in Spa, irgendwann dieses Wochenende, die Gelegenheit dazu haben werde."
ELMS gibt Hoffnung
"Die Strecke ist sehr speziell - es ist, als ob man sehr schnell durch einen Wald fährt. Außerdem machen die Höhenunterschiede den Kurs einzigartig in Europa", bestätigt Gene die Besonderheit des Kurses. "Mein Debüt hatte ich hier 1993 in der Formel Ford. Danach fuhr ich hier erst wieder 1999 und 2000 mit Minardi in der Formel 1. Deutlich erfolgreicher war ich in Spa dann mit Peugeot und Audi, als ich hier zweimal gewann, für Audi sogar bei meiner Rennpremiere für das Team", so Gene weiter.
Tincknell rechnet sich hohe Siegchancen für den Samstag aus: Jota und auch Gene haben bereits ordentliche Ergebnisse in Spa geholt. Dolan war in Silverstone auch sehr stark. Ein Platz auf dem Podium sollte also das Minimalziel sein, ein Sieg wäre nicht unrealistisch. Ich bin das erste Mal in Spa 2011 gefahren und nochmal 2012, beide Male in der Formel 3. Ich schaffte es jedes Mal in die Top 6, aber warte immer noch auf mein erstes Podium und das ist diesmal das Minimalziel. Wir haben gute Chancen auf den Sieg. Das ELMS-Rennen in Silverstone hat gezeigt, dass mit uns zu rechnen ist. Unser Tempo schien im Rennen besser zu sein als das der LMP2-Konkurrenz an diesem Wochenende."

