• 15.06.2011 12:13

Farnbacher: Viel Pech in Le Mans

Die Enttäuschung stand jedem Teammitglied ins Gesicht geschrieben: In den frühen Morgenstunden gab Teamchef Horst Farnbacher die Order zum Einpacken

(Motorsport-Total.com) - Die Marschroute für Farnbacher in Le Mans war klar: Die Fahrer Dominik Farnbacher, Alan Simonsen und Leh Keen sollten ihr eigenes Rennen fahren, unabhängig von dem, was die Werksteams machen. Somit spulte der Ferrari 458 Italia in den ersten sechs Stunden Runde um Runde ab. Das Auto lief ohne Probleme und auch die Hankook-Reifen blieben konstant schnell, so dass alle drei Fahrer auf dem 13,6 Kilometer langen Kurs Rundenzeiten um die 4:01 Minuten fahren konnten, die führende Werks-Corvette war zu dem Zeitpunkt kaum schneller.

Titel-Bild zur News: Leh Keen, Allan Simonsen, Dominik Farnbacher

Dominik Farnbacher, Allan Simonsen und Leh Keen mussten vorzeitig aufgeben

Je nach Boxenstoppfenster lagen die Lichtenauer immer zwischen Rang drei und zehn, blieben damit in Tuchfühlung zur Spitze. Doch in der siebten Stunde dann der Anfang vom Ende: Dominik Farnbacher überfuhr einen Fremdkörper, der den linken Hinterreifen regelrecht aufschlitzte. Das herumschleudernde Gummi zerschlug viele Teile im Heckbereich des Fahrzeuges bis hin zu Aggregaten am Motor. "Ich habe noch nie einen Reifenschaden erlebt, der so viel zerstört hat wie dieser", sagt Teamchef Horst Farnbacher.

Mehr als eine Stunde reparierten die Mechaniker, dann ging der Ferrari wieder ins Rennen. Doch zur Halbzeit zerschlug ein Stein den Kühler des 458 Italia. Obwohl der Kühler schnell gewechselt wurde, blieb die Wassertemperatur zu hoch, es drohte die Gefahr des kapitalen Motorschadens. Da aufgrund des Rückstandes eine Platzierung an der Spitze nicht mehr möglich gewesen wäre, entschied sich Horst Farnbacher dazu, den Wagen zurückzuziehen.


Fotos: 24 Stunden von Le Mans, Rennen


"Es hätte keinen Sinn mehr gemacht, so schwer mir die Entscheidung auch gefallen ist", so der Teamchef. "Wir haben gezeigt, dass wir auch in Le Mans ums Podium mitfahren können. Jedes Team hatte seine Probleme. Wären wir ohne Schwierigkeiten durchgekommen, hätte es vielleicht für ganz oben reichen können. Aber das zählt nicht. Am wichtigsten ist aber, dass es all den Fahrern, die im Rennen zum Teil schwere Unfälle hatten, gut geht! Wir schauen jetzt nach vorn zum Nürburgring."

Es gibt viel zu tun, denn bereits am kommenden Dienstag muss das Team Farnbacher mit dem bis dahin überholten Ferrari 458 Italia in der Eifel erscheinen. Dort steht dann mit dem 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring am 25./26. Juni 2011 das nächste Saisonhighlight an.