Bernhard: "Unsere Gedanken sind bei Mike"
Timo Bernhard über den heftigen Crash seines Teamkollegen Mike Rockenfeller: "Das war emotional" - GTE-Fahrer zu wenig aufmerksam?
(Motorsport-Total.com) - Der Audi mit der Startnummer eins war über weite Strecken des Le-Mans-Samstags in bester Position für eine mögliche Titelverteidigung. Doch ein Horrorunfall von Mike Rockenfeller beendete die schnelle Jagd an der Sarthe vorzeitig mit einem schockierenden Paukenschlag. "Das war schon emotional", erklärt Timo Bernhard im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.
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Mike Rockenfeller und Timo Bernhard wollten ihren Titel verteidigen
"Wir hatten gute Chancen auf den Sieg, lagen oft in Führung", so der amtierende Le-Mans-Champion über die sportlichen Aussichten, die jedoch schnell in den Hintergrund traten. "Letztlich zählt jetzt nur, dass es dem Mike gut geht. Unsere Gedanken sind bei ihm. Wir alle hoffen, dass er keine großen Verletzungen davongetragen hat. Das war schon ein heftiger Abflug."
Rockenfeller konnte dem völlig zerstörten Wrack selbstständig entsteigen. Das Monocoque soll bei dem Aufprall mit rund 300 km/h heil geblieben sein. Der DTM-Pilot wurde zunächst im Medical-Center an der Strecke untersucht, er telefonierte derweil mit seinen Eltern. "Ein gutes Zeichen", so Bernhard erleichtert. "Ich hoffe, dass wir ihn morgen sehen können." Rockenfeller wird derzeit im Krankenhaus durchgecheckt.
Diskussionen entstanden sofort über die Ursache der beiden heftigen Audi-Unfälle. In beiden Situationen wurden langsame GT-Ferraris überrundet, in beiden Fällen gab es Kollisionen. "Man merkt sicherlich den Unterschied zwischen GTE-Pro-Fahrern und den Amateuren - ganz klar. Das kann man nicht leugnen", sagt Bernhard. "Im Falle von Mike war es definitiv so, dass der Ferrari die Linie gewechselt hat, obwohl Mike alles richtig machte."
"Mike hat Lufthupe gegeben, war deutlich sichtbar", so Bernhard. Die Reaktion des AF-Corse-Piloten Robert Kauffman sei überraschend gekommen. "Unverständlich, absolut nicht nachvollziehbar." Das Verhalten einiger Gentleman-Driver auf der Strecke wird intensiv diskutiert. Ob diesen Herren ein Start untersagt werden sollte? "Das möchte ich heute Abend nicht beantworten", winkt Bernhard ab.
