• 16.06.2008 10:47

Beeindruckende Siegesserie von Michelin

Michelin feiert den elften Le-Mans-Sieg in Folge - Großer Reifenpoker im Regen brachte zusätzliche Spannung

(Motorsport-Total.com) - Michelin bleibt an der Sarthe in diesem Jahrtausend weiter ungeschlagen: Bei der 76. Auflage der 24 Stunden von Le Mans dominierte einmal mehr die französische Reifenmarke mit dem Bibendum. Dindo Capello, Allan McNish und Tom Kristensen entschieden mit ihrem Michelin-bereiften Audi R10 TDI das über die gesamte Distanz packende Duell mit zwei der drei ebenfalls von den Reifenexperten aus Clermont-Ferrand unterstützten Peugeot 908 HDi FAP für sich. Die Ingolstädter feierten damit bei ihrem zehnten Le Mans-Start den insgesamt achten Sieg, den fünften in Folge.

Titel-Bild zur News: Reifen

Das Wetter in Le Mans: Für Slicks zu nass, für Regenreifen zu trocken

Die 24 Stunden von Le Mans 2008 zeichneten sich durch wechselhaftes Wetter und daraus resultierenden äußerst schwierigen Bedingungen aus. Neben den drei Teams auf dem Siegerpodest rollten auch alle weiteren Fahrzeuge in den Top-10 sowie die vier Klassensieger auf Reifen von Michelin.
Das vorhergesagte "Duell der Giganten" begeisterte die Motorsport-Fans: Bereits während der offiziellen Vortests und den Qualifyings wurde deutlich, dass die Entscheidung bei der diesjährigen Ausgabe de Langstreckenklassikers wohl nur über Audi und Peugeot mit ihren Diesel-betriebenen Prototypen führen würde.#w1#

Slicks hielt Doppelstints aus

Einen leichten Vorteil bei diesen ersten Kräftemessen erarbeiteten sich dabei die französischen Löwen, die insbesondere im Trockenen ihre Qualitäten auszuspielen wussten. Die drei Peugeot 908 HDi teilten schließlich die ersten drei Startplätze unter sich auf. Matthieu Bonardel, der für das Rundstrecken-Engagement von Michelin verantwortliche Reifeningenieur, relativierte zu diesem Zeitpunkt aber bereits: "Dieses Ergebnis spiegelt nicht zwingend das wahre Kräfteverhältnis wider", schränkte der Franzose ein und fügte hinzu: "Nach verregneten Vortests, einem warmen und trockenen ersten Qualifying sowie wechselhaften Bedingungen am zweiten Qualifikationstag verfügen wir jetzt über einen großen Erfahrungsschatz und sind auf alles vorbereitet."

Reifen

Michelin brachte insgesamt 8.000 Reifen zum Rennen in Le Mans Zoom

Nach dem Start am Samstagnachmittag um 15 Uhr bestimmten zunächst die drei Peugeot die Pace. Doch am späten Nachmittag wurde zunächst der Wagen von Franck Montagny, Ricardo Zonta und Christian Klien von der Rennleitung wegen eines Defekts an der Lichtanlage zur Reparatur an die Box gerufen - Zeitverlust: rund eine Minute. Noch ärger erwischte es die Teamkollegen Pedro Lamy, Stéphane Sarrazin und Alexander Wurz, die aufgrund eines Getriebedefekts sechs Runden einbüßten. Somit kristallisierte sich bereits in den Abendstunden das Duell zwischen dem Audi R10 TDI von Dindo Capello, Allan McNish und Tom Kristensen und dem Peugeot von Marc Gené, Nicolas Minassian und Jacques Villeneuve heraus.

Mehrfach wechselte die Führung zwischen den beiden Teams, die im gesamten Verlauf der 24 Stunden nie mehr als eine Runde auseinanderlagen. Audi und Peugeot profitierten dabei beide gleichermaßen von der Leistungsfähigkeit ihrer Michelin-Slicks, die ihnen trotz hochsommerlicher Temperaturen mit Spitzenwerten am Nachmittag von über 30 Grad Celsius erlaubten, Doppelstints zu fahren und so die Verbrauchsvorteile ihrer Dieselmotoren optimal auszunutzen. "Beide Teams sind nach wie vor sehr glücklich mit der Performance unserer Medium-Option", bestätigte Matthieu Bonardel in den Abendstunden. "Der Reifen funktioniert sogar so gut, dass es trotz fallender Temperaturen noch etwas dauern wird, bis sie auf unsere weiche Mischung wechseln."

Echter Reifenpoker im Regen

Während der Nacht experimentierten die Teams mit ihren Reifentaktiken: Während einige Fahrzeuge beispielsweise frühzeitig auf die weichere Mischung gestellt wurden, probierten andere aus, drei Stints mit einem Satz zu absolvieren. In enger Zusammenarbeit mit den ihnen zugeteilten Reifentechnikern versuchte jeder die für seinen Rennwagen bestmögliche Lösung zu finden. Sämtliche Überlegungen wurden dann aber um 4.32 Uhr über den Haufen geworfen: Heftiger Regen setzte ein und schrieb für alle den Wechsel auf Regenreifen vor.

Reifen

Bei schwierigen Bedingungen litten die Autos und die Reifen sehr Zoom

"Die Schwierigkeit bei derartigen Bedingungen ist vorherzusagen, wie sich das Wetter weiter entwickeln wird", erklärte Bonardel. "Wir haben eine Vielzahl unterschiedlicher Regenreifen im Angebot, die jeweils in ganz bestimmten Temperatur- und Nässefenstern optimal funktionieren. Auch die Streckenverhältnisse können sich schnell ändern. Wir beraten die Teams selbstverständlich, die endgültige Entscheidung aber müssen sie selber treffen - und unsere Partner schlagen in diesem Punkt zum Teil sehr unterschiedliche Wege ein. Ich bin jedenfalls froh, dass wir insgesamt 8000 Reifen mitgebracht haben. So können wir wirklich jeden Wunsch erfüllen."

Bei den extrem schwierigen Bedingungen bewahrheitete sich schließlich, was viele Experten vorhergesagt hatten: Der in seiner Charakteristik stark einem Formel-Rennwagen ähnelnde und ein entsprechend "spitzes" Fahrverhalten an den Tag legende Peugeot büßte im Nassen an Performance ein. Der ausgewogener konzipierte Audi war im Vorteil. Folgerichtig übernahmen Capello/McNish/Kristensen um 5.17 Uhr die Führung, die sie bis ins Ziel nicht mehr abgeben sollten.

Spannung bis zur Zielflagge

Eine Spazierfahrt sollte es für das italienisch-schottisch-dänische Trio allerdings nicht werden: Bis zum Schluss blieben die beiden Peugeot in der Verfolgung in absoluter Schlagdistanz - jederzeit bereit, aus einem kurzen Ausrutscher oder jedem noch so kleinen Problem Kapital zu schlagen. Richtig spannend wurde es noch einmal rund 60 Minuten vor der Zieldurchfahrt, als heftige Niederschläge Teile der Strecke unter Wasser setzten. Schlussfahrer Tom Kristensen behielt am Steuer des Audi mit der Startnummer zwei aber einen kühlen Kopf und baute mit seinem insgesamt achten Le-Mans-Erfolg seinen persönlichen Rekord weiter aus.

Reifen

Auf abtrocknender Strecke kamen Hand geschnittene Intermediates zum Einsatz Zoom

"Ein fantastischer Sieg", jubelte der Däne nach der Zieldurchfahrt. "Wegen der wechselhaften Bedingungen war es ein wirklich schwieriges Rennen. Bei jedem Reifenwechsel galt es, schwerwiegende Entscheidungen zu treffen. Die Ratschläge der Michelin Techniker erwiesen sich als sehr wertvoll - einfach unglaublich, wie sie immer die richtige Lösung parat hatten. Wir dürfen gemeinsam sehr stolz darauf sein, was wir erreicht haben."

In der LMP2-Klasse feierte Michelin beim Debüt des Porsche RS Spyder auf Anhieb den Sieg. Peter van Merksteijn, Jos Verstappen und Jeroen Bleekemolen unterstrichen dabei mit Rang zehn der Gesamtwertung das große Potenzial des offenen Sportwagens aus Zuffenhausen zusätzlich. In der ausschließlich mit Michelin Teams angetretenen GT1 setzten sich David Brabham, Antonio Garcia und Darren Turner mit ihrem Aston Martin DBR9 durch. In der GT2 fuhr der Michelin-bereifte Ferrari F430 GT von Mika Salo, Jamie Melo und Gianmaria Bruni zu einem souveränen Sieg mit mehr als acht Runden Vorsprung auf drei auf andere Reifenfabrikate vertrauende Markenkollegen.

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