• 20.03.2014 12:01

  • von Roman Wittemeier

Audi-Testfahrten in Texas: Spiel mir das Lied vom V6

Exklusiver Einblick in die LMP1-Testarbeit von Audi: Roman Wittemeier über einen Arbeitstag unter texanischer Sonne - Tom Kristensen als Reiseleiter am CoTA

Liebe Freunde des Triplestints,

Titel-Bild zur News: Filipe Albuquerque, Marco Bonanomi, Oliver Jarvis

Im Auto mit der Startnummer 1 saß beim Test die Crew vom Audi mit der Nummer 3 Zoom

die drei großen Hersteller in der LMP1-Klasse, die sich im Juni dieses Jahres beim großen Höhepunkt in Le Mans hoffentlich einen spannenden Kampf liefern werden, sind derzeit in der intensiven Vorbereitung auf die neue Saison in der Langstrecken-Weltmeisterschaft. Bevor die neuen Autos beim offiziellen WEC-Test in Le Castellet in den kommenden Tagen endlich einmal in realistischer Konfiguration gleichzeitig auf die Strecke gehen, testen Audi, Porsche und Toyota in aller Abgeschiedenheit und total abgeschottet - eigentlich jedenfalls.

Die Entwicklungsarbeit in der Le-Mans-Szene ist so geheim wie es in der Formel 1 früher auch mal war. Strecken werden exklusiv gemietet, umfangreich gesichert und abgeriegelt, die Zäune mit Sichtschutz versehen. Wehe, es spioniert jemand. Die Hersteller würden ihre Autos am liebsten bis zum Renntag in Le Mans verstecken. Dass es auch anders geht, hat Audi vor wenigen Tagen gezeigt. Die Werksmannschaft aus Ingolstadt ermöglichte mir einen ganz besonderen Einblick in die Vorbereitung auf das neue WEC-Jahr. Einen Tag lang durfte ich die Testfahrten in Austin begleiten - ohne Sichtschutz, ohne Geheimnisse.

An einem frühen Dienstagmorgen verlasse ich mein Hotel in der Innenstadt von Austin. Begrüßt werde ich von den ersten Sonnenstrahlen am texanischen Himmel und vom schrägen Sound der allgegenwärtigen Dohlengrackel. Einer dieser frechen schwarzen Vögel aus der Familie der Stärlinge stimmt ein Lied an, das mich an zahlreiche unterhaltsame "Showstars" erinnert, die sich bei DSDS souverän in den Castings ins Aus geträllert haben. Auf der Fahrt zur Strecke ein breites Grinsen in meinem Gesicht. Es wird ein spaßiger Tag, ganz sicher.

Tom Kristensen als "Reiseführer"

Am beeindruckenden Circuit of The Americas (CoTA) laufen bereits die Aufbauarbeiten für das MotoGP-Wochenende (11.-13. April). Zahlreiche Trucks bringen Boxenausstattungen in das Fahrerlager, sie alle versammeln sich um ein kleines Containerdorf und einen Service-LKW von Michelin, vor dem sich jede Menge frischer LMP1-Gummis stapeln. Vor einem Rolltor steht Tom Kristensen. Mit einem Lächeln begrüßt er mich: "Willkommen zum Test. Traumhaftes Wetter, wenn nur der Wind nicht wäre."

Filipe Albuquerque, Marco Bonanomi

Grüner Tee im Becher, Grinsen im Gesicht: Beste Laune bei Tom Kristensen und Co. Zoom

Der Le-Mans-Rekordsieger wird an diesem Dienstag nicht selbst im neuen R18 e-tron quattro testen, sondern seine Audi-Kollegen Filipe Albuquerque, Oliver Jarvis und Marco Bonanomi beobachten. "Tom K" steht mir jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung, er erklärt mir die Abläufe an einem ganz normalen Testtag. "Wir Fahrer kommen vor einem Testeinsatz mindestens eine Stunde vor dem ersten Run an der Strecke an. Wir ziehen uns schnell um, dann geht es zuerst zu den Technikern", beschreibt er mir.

In unserem Fall versammeln sich Albuquerque, Jarvis und Bonanomi um zahlreiche Ingenieure. "Da wird zunächst erklärt, was sich nach den Erkenntnissen vom Vortag dann zum heutigen Einsatz am Auto verändert hat. Außerdem wird das Programm des aktuellen Tages noch einmal durchgesprochen", sagt der neunmalige Le-Mans-Champion. Unterdessen wird es laut an der Box. Gut eine halbe Stunde vor dem Beginn des Tests erfolgt eine wichtige Prozedur für den Betrieb des Autos.

Die Systeme werden hochgefahren

Die Audi-Mannschaft nutzt das interessante Wort "Abstarten" für die Abläufe, die täglich nötig sind, um die LMP1-Maschine zum stabilen Schnurren zu bringen. Der V6-Turbodiesel wird in einem fest vorgegebenen Ablauf hochgefahren, die Drehzahlbereiche nach und nach durchgespielt, die Getriebefunktion überprüft und die Drücke und Temperaturen genauestens überwacht. Anschließend wird das Hybridsystem nach einem ähnlichen Muster in Betrieb genommen. Nach knapp 30 Minuten ist wieder Ruhe. Der R18 ist einsatzbereit und wartet darauf, die ersten Kilometer des Tages auf dem CoTA zu fressen.

An diesem Vormittag stehen Reifenerprobungen auf dem Plan. Michelin hat für die Saison 2014 neue, etwas schmalere Pneus konstruiert. Es stehen unterschiedliche Mischungen bereit, deren Verhalten am Auto intensiv überprüft werden muss. Marco Bonanomi steigt in den neuen R18, seine Kollegen winken ihm zu und verabschieden sich anschließend mit Funkgeräten bewaffnet in eine Lounge, um sich die letzte Müdigkeit mit einem Kaffee auszutreiben. Schickimicki-Lounge? Keinesfalls! Den Kaffee gibt es im Stehen zwischen mobilem Gaderobenständer mit Rennoveralls und Privatkleidung auf den Stühlen an der Wand.

Bonanomi fährt aus der Boxengasse. Mit niedrigen Drehzahlen rollt er bis zum Ende der Boxengasse, um anschließend mehr Tempo aufzunehmen und erstmals an den zahlreichen Streckenposten vorbei zu jagen, die den Kurs bei diesem Privattest von Audi absichern. Der Italiener und sein R18 verschwinden für eine knappe Minute im hinteren Bereich der Strecke, um dann wieder in unserem Rücken aufzutauchen. Eine Installationsrunde und dann erst einmal wieder Pause wie in der Formel 1? Fehlanzeige. Bonanomi beibt gleich für weitere Umläufe draußen.

Reifentests als Sechser im Lotto

Mit konzentriertem Blick verfolgt "Tom K" die Fahrt seines Kollegen, der nun überraschend forsch unterwegs ist. "Reifentests fahren wir eigentlich alle am liebsten", sagt Kristensen und ringt mir damit ein ungläubiges "Wie bitte?" ab. Meine Vorstellung war es stets gewesen, dass es im Leben eines Rennfahrers wohl kaum etwas langweiligeres geben könnte, als Testarbeit mit den Gummis abzuleisten. So kann man sich täuschen...

Marco Bonanomi

Marco Bonanomi spulte die wichtigen Fahrten am Vormittag ab Zoom

"Glaubst du mir nicht? Ist aber echt so, dass wir das sehr gern machen", lächelt der dänische Audi-Werkspilot mich an. "Das liegt einfach daran, dass wir herrlich frische Reifen bekommen, freie Strecke haben und mal richtig angasen dürfen. Meist werden zu Beginn ein paar kurze Runs gemacht. Und die machen viel, viel Spaß." Genau diese Versuche sind für den heutigen Morgen geplant. Bonanomi hat also das große Los gezogen. Der Italiener darf den neuen R18 e-tron quattro mal richtig fliegen lassen.

Bonanomi kommt gerade wieder die Zielgerade herunter geballert, schaltet auf unserer Höhe in den siebten Gang und wuchtet den R18 in Richtung Turn 1, der am oberen Ende der gewaltigen Rampe kaum zu sehen ist. Überraschend laut ist er, der diesjährige LMP1-Audi. "Das liegt daran, dass wir den Auspuff umgestaltet haben. Die Abgase gehen nicht mehr seitlich nach unten weg, sondern nun eher nach oben", erklärt Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich, der sich zu uns gesellt hat. Im Tal zwischen Boxengasse und Haupttribüne liefert uns selbst ein Diesel nun eine prächtige Geräuschkulisse - stark. Schönen Gruß an die Formel 1...

Es wird gespart und keiner merkt's

"Hast du das gesehen, dort vor der ersten Kurve?", fragt mich Kristensen. "Was meinst du? Dass der Marco erst bei rund 60 Meter den Anker geworfen hat?", frage ich zurück. Der Däne schüttelt den Kopf. "Da hast du gerade erleben können, welche Auswirkungen das neue Effizienz-Reglement auf den Fahrstil hat. Er kommt unter Volllast dort zu der Rampe, geht beim 100-Meter-Schild vom Gas und bei 60 Metern auf die Bremse. Da spart er über 40 Meter eine ganze Menge Treibstoff, ohne dass er großartig an Zeit verliert."

Marco Bonanomi

Analyse der Daten nach dem Stint: Marco Bonanomi vor vielen Zahlen und Grafiken Zoom

Erstaunt lasse ich die Worte von "Mister Le Mans" kurz sacken. Bonanomi kommt erneut angeflogen. Ganz genau achte ich auf seine Anfahrt zur ersten Ecke. Tatsächlich: bei 100 Meter wird der V6-Turbodiesel leiser, bei 60 Meter erkennt man die gewaltige Verzögerung. Ohne den expliziten Hinweis von Kristensen wäre mir das vermutlich niemals aufgefallen. Wenn das Spritsparen, das vom neuen Reglement quasi zwangsläufig verlangt wird, dermaßen unauffällig passiert, dann kann man nur sagen: Herzlichen Glückwunsch!

Nach drei Stints von jeweils etwa zehn Umläufen kommt Bonanomi wieder an die Box. Der R18 wird rückwärts in die Garage geschoben, die Kommunikation im Funk zwischen Fahrer und Crew nimmt zu. Der Italiener berichtet seine Eindrücke von Fahrzeug und Reifen. Man einigt sich auf einige Setupänderungen, weil der starke Wind den sonnigen Tag doch etwas komplizierter werden lässt als es ein flüchtiger Blick auf die traumhaften Wetterdaten vermuten lässt.

Grüner Tee und innere Gelassenheit

In die Beratungen über die Änderungen am Fahrzeug sind auch die Kollegen Albuquerque und Jarvis einbezogen. "Das kann jetzt etwas dauern", sagt Tom Kristensen. Auch wir trinken nun erst einmal etwas, der Däne entscheidet sich für grünen Tee, um seine leichte Erkältung möglichst schnell aus dem Körper zu vertreiben - Vollprofi halt. Die Arbeit in der Box läuft unterdessen weiter, ohne Hektik, ohne allzu große Eile. "Wir müssen möglichst präzise sein. Hier können wir den Zeitplan und die Abläufe selbst bestimmen, an einem Rennwochenende ist das eben nicht so", sagt der Däne.

Filipe Albuquerque

Der Neue im WEC-Kader von Audi: Filipe Albuquerque fühlt sich sehr wohl Zoom

"Es gibt einen verantwortlichen Ingenieur und Testleiter, der alles überblickt. Er holt sich die Informationen von den Daten- und Assistenzingenieuren, mit denen auch wir Fahrer immer kommunizieren", erklärt mir Kristensen die Hackordnung in der Garage. Die Pause im Testbetrieb dauert nun schon lange an. Muss man sich Sorgen um den R18 machen? "Nein, gar nicht", lächelt mein spezieller "Austin-Guide". Umfangreichere Umbauten gehe man ganz bewusst in Ruhe an.

"Die neuen Autos sind sehr kompliziert. Das bedeutet, dass einige Änderungen auch mal drei bis vier Stunden in Anspruch nehmen können. Diese Zeit haben wir hier, am Rennwochenende haben wir sie nicht. Wir nutzen also die Gelegenheit, um auch mal größere Veränderungen an der Geometrie auszuprobieren. Wir machen das ganz in Ruhe, um alles genau in den Abläufen beobachten und dokumentieren zu können. So lernt man halt für die Zukunft am meisten", sagt mir der Le-Mans-Held.

Beim Test: Zeit ist relativ

Solche grundlegenden Umbauten am Setup sind auch während eines Rennwochenendes zwischen zwei Sessions möglich. Dies sei aber nie ideal, meint Kristensen. Nur selten habe man im WEC- oder Le-Mans-Betrieb die Gelegenheit wirkliche Back-to-Back-Tests zu fahren. Eine solche Chance gibt es nur bei Tests mit stabilen Wetterbedingungen. Entsprechend nutzt man die heutige Gelegenheit, um ein solches Szenario zu realisieren.

Filipe Albuquerque

Eine Kletterpartie: Filipe Albuquerque steigt am Nachmittag in den R18 e-tron quattro Zoom

Am Audi mit der Startnummer 1, der an diesem Dienstag in Austin von der Fahrerbesetzung des dritten Le-Mans-R18 bewegt wird, gehen die Umbauten auf die Zielgerade. In wenigen Minuten wird Bonanomi wieder herausfahren. Mit dem gleichen Fahrzeug, aber deutlich anderen Einstellungen im Bereich der Kinematik. "Der Marco wird jetzt die Aufgabe haben, diese neuen Einstellungen aus dem Cockpit heraus zu verifizieren. Er wird nun wieder ein oder zwei relativ kurze Stints fahren, dann geht es in die erste Analyse."

Es wird wieder laut auf dem CoTA. Der Italiener rollt mit seinem R18 wieder auf die Bahn und spult exakt das Programm ab, das "Tom K" mir vorausgesagt hat. Mit der Stoppuhr meines Handys versuche ich, wenigstens mal grob einen Eindruck von den Rundenzeiten zu bekommen. Ich bin erstaunt: Der neue R18 dürfte kaum langsamer sein als sein Vorgänger - und vor allem sind die Zeiten sehr konstant. Generell ist man im Audi-Lager der Ansicht, dass die LMP1 kaum langsamer werden dürfte. Und das trotz rund 30 Prozent weniger Treibstoffverbrauch.

Sturmfrisuren und Informationsfluss

Nach einem weiteren Run von Bonanomi ist Pause angesagt. Diesmal sind nicht weitere Umbauten am Fahrzeug, sondern ganz andere Gründe die Ursache. Ab 12:00 Uhr brauchen die Damen und Herren der Streckensicherung eine Pause. In der folgenden Stunde sitzt das Team zum Mittagessen (Hähnchenbrust, oder ein paar gerupfte Dohlengrackel aus der Innenstadt?) in der Lounge. Ich fahre unterdessen mit Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich und meinem Reiseführer Tom Kristensen zur großen Aussichtsplattform des CoTA.

Aussichtsturm Plattform Austin

77 Meter hoch: Die Aussichtsplattform bietet eine ganz besondere Perspektive Zoom

In 77 Metern Höhe bläst ein kräftiger Wind, der Blick auf die gesamte Anlage ist traumhaft. Auf der Strecke fahren mehrere LKW mit Jets, die den Sand und Dreck von der Piste pusten. "Hier wird über Mittag schnell mal durchgewischt", schmunzelt Ullrich, während Kristensen den Blick über das platte texanische Land vor den Toren von Austin schweifen lässt. "Wenn man diese moderne Anlage hier sieht, dann ist das wirklich das genaue Gegenteil von Sebring. Ich liebe beides irgendwie", sinniert der amtierende Le-Mans-Champion und Langstrecken-Weltmeister.

Die steife Brise hat uns neue Frisuren verpasst, die intensive Sonne meine Gesichtsfarbe im Nu verändert. Nach einem schnellen Blick hinunter auf das beeindruckende Amphitheater im Infield nehmen wir den Fahrstuhl nach unten und kehren zurück ins Fahrerlager. Nun jagen auch wir uns auf die Schnelle ein Mittagessen rein. Mit einem breiten Grinsen winkt uns Filipe Albuquerque zu. Der Portugiese hat den Rennoverall an, nun geht es für ihn an die Arbeit.

Schwachstellen sollen aufgedeckt werden

Kurze Zeit später hört man den Audi-V6-Turbodiesel wieder überraschend laut röhren. Albuquerque soll zunächst einen kurzen Run absolvieren, anschließend mit dem neuen R18 einen Dauerlauf starten, um das Verhalten der Pneus auf die Distanz zu evaluieren. Doch der Neuling im Le-Mans-Kader von Audi hat Pech. Nach einigen Runden kommt er zur Box, steigt aus und diskutiert mit den Technikern. Rund eine Stunde später steht fest: Ein Sensor ist offenbar defekt.


Fotos: Audi testet den R18 in Austin


"Dieser Sensor ist in den Tiefen des Fahrzeugs versteckt. Da muss man erst einmal herankommen", erklärt mir Sportchef Wolfgang Ullrich. Das Team arbeitet sich im R18 immer weiter vor. Der Wechsel des Bauteils dauert lange. Ein enttäuschender Dienstag für die Mannschaft? "Überhaupt nicht", sagt Kristensen gelassen. "Stell dir vor, so etwas passiert in Le Mans. Das wäre ärgerlich. Es ist doch gut, wenn wir mögliche Schwachstellen hier aufdecken. Genau dafür gibt es die Tests. Da sind wir quasi froh, wenn wir so etwas erleben."

Der Däne hat trotz eines offensichtlichen Problems am Auto beste Laune. Das Rennauto steht - und dennoch läuft alles gewünscht. Klingt komisch, ist aber so. "Komm mal mit", sagt "Mister Le Mans" zu mir. Ich folge ihm auf den Parkplatz im Fahrerlager. Wir steigen in einen silbernen Audi A4. "Wir drehen ein paar Runden, solange die Strecke frei ist." Wie bitte? Tatsächlich. Tom Kristensen jagt mit mir auf die Strecke, auf dem Beifahrersitz gehen meine Mundwinkel fast bis an die äußeren Enden der Kopfstütze. "Keep Austin weird - Yes!"

Wilde Runden im Audi A4

Die Reifen quietschen in jeder Ecke, die Richtungswechsel im schnellen Geschlängel des ersten Sektors sind auch im A4 mit Zweiliter-Benziner nicht zu verachten. In aller Ruhe erklärt mir "Mister Le Mans" die Ideallinie. Hier nicht zu weit nach innen, dort bloß nicht zu weit über den Randstein, weil dahinter ein oranger Betonwulst lauert, der einem LMP1-Autos ganz schnell mal den Unterboden zerstören kann. Nach schnellen Fahrten durch die "Hass-Kurve" an der Aussichtsplattform vorbei und einem ungewöhnlichen spitzen Anfahren der letzten Ecke ("Ist so am besten") geht es zurück ins Fahrerlager. Zurück lassen wir einen A4, der wunderbar nach Betrieb riecht - besser als jeder innerstädtische Singvogel auf dem Drehgrill.

Um kurz nach 18:00 Uhr ist die Arbeit nach einem kurzen weiteren Run von Albuquerque für diesen Tag erledigt - zumindest auf der Strecke. Oliver Jarvis ist aufgrund der Verzögerungen nicht zum Einsatz gekommen. "Dann eben morgen", zuckt der Brite entspannt mit den Schultern. Jarvis und Bonanomi gehen zu einem weiteren Treffen mit den Technikern, fahren anschließend zurück zu ihrem Hotel. "Filipe hat noch länger zu tun, der kommt heute Abend nicht mit zum Essen", erklärt mir Tom Kristensen.


Audi und Porsche beim Sebring-Test

Die Abläufe sind auch nach Abschluss des täglichen Betriebs auf der Strecke ganz klar strukturiert. Zuerst wird in Gruppen über die Erkenntnisse aus den unterschiedlichen Fachbereichen wie Hybrid, Motor, Kinematik, Aerodyamik und Co. diskutiert, die Ergebnisse werden anschließend von jeweils ein bis zwei Verantwortlichen in das abschließende Meeting des Tages getragen. "Daran nimmt dann auch ein Fahrer teil. Meistens derjenige, der zuletzt im Auto saß und nicht als erster Pilot für den nächsten Morgen geplant ist", sagt Kristensen.

Filipe Albuquerque, Marco Bonanomi, Oliver Jarvis

Ein Audi und sonst gar nichts: Testfahrten können manchmal einsam sein Zoom

Das Hauptbriefing dauert im Normalfall bis 22:00 Uhr am Abend. Erst dann wird es dunkel in der Audi-Garage. Wir sind schon vor dem Ende dieser Abschlussbesprechung, in der gleichzeitig das Testprogramm des Folgetages finalisiert wird, wieder zurück zum Hotel gefahren. Beim Aussteigen aus dem Auto begrüßt mich wieder dieser nervige Piepmatz vom Morgen. "Du kannst mich mal. Mein Tag war bestimmt besser als deiner", denke ich und lasse anschließend die Eindrücke des unvergesslichen Tages erst einmal sacken.

Der Audi R18 e-tron quattro wird übrigens ab dem kommenden Dienstag ganz anders aussehen als bislang. Bei der Präsentation in Le Mans wird die endgültige Lackierung vorgestellt, die sicherlich weniger Schwarz beinhalten wird. Dann gibt es auch alle Details zum Antrieb des diesjährigen Audi. Ich darf noch nichts verraten, aber auf eines dürft ihr euch gefasst machen: Überraschung!

Bis bald,

Roman Wittemeier

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