• 09.06.2014 20:29

Audi mit verbrauchsgünstigstem Antrieb in Le Mans

Für Audi geht es an diesem Wochenende in Le Mans um den Sieg bei einer der größten Herausforderungen der Markengeschichte

(Motorsport-Total.com) - Audi tritt seit 1999 in Le Mans an, um mit technologischen Innovationen sportliche Erfolge zu erzielen. Noch nie war ein LMP1-Rennwagen mit den Vier Ringen so leicht, so sparsam und so effizient wie der aktuelle Audi R18 e-tron quattro. Wie vom Reglement gefordert, muss sein Kraftstoffverbrauch auf 100 Kilometer um bis zu 30 Prozent niedriger ausfallen als bei der Konkurrenz. Unter diesen harten Rahmenbedingungen versucht Audi, am 14. und 15. Juni dennoch um seinen 13. Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans zu kämpfen.

Titel-Bild zur News: Andre Lotterer, Benoit Treluyer, Marcel Fässler

Audi setzt in Le Mans auf Innovation und Effizienz Zoom

Audi setzt mit seiner ultra-Technologie bei der Effizienz Maßstäbe: Die Benzin-Direkteinspritzung TFSI half seit 2001, den Kraftstoffverbrauch in Le Mans und später auch in den Serienautomobilen von Audi maßgeblich zu verringern. Seit 2006 sorgte Audi mit dem TDI-Antrieb und fünf Siegen in Le Mans für Furore. Seit 2012 ist der Diesel-Hybridantrieb des R18 e-tron quattro an der Sarthe ungeschlagen.

Der nächste große Schritt ergibt sich 2014 aus dem Effizienz-Reglement. Grundlegend neue Regeln schreiben vor, dass Audi und seine Gegner im Kampf um den Gesamtsieg mit dem Kraftstoff haushalten müssen - bis zu 30 Prozent weniger steht in diesem Jahr zur Verfügung, je nach Konzept und Einstufung. Und dies erfordert einen hocheffizienten Rennwagen.

Audi hat für 2014 einen grundlegend neuen Sportprototyp entwickelt. Zu den führenden Innovationen zählt das Audi-Laserlicht. Die wegweisende Technologie verbessert die aktive Sicherheit weiter und hält zeitgleich auch im Audi R8 LMX Einzug. Antriebsseitig hat Audi im 25. Jahr des TDI-Motors ein neues 4,0-Liter-V6-Aggregat für Le Mans entwickelt.

Es ist konsequent auf Effizienz ausgelegt und hilft zusammen mit vielen weiteren Optimierungen des Rennwagens, etwa bei der Aerodynamik, Energie zu sparen. Im Vergleich zum Audi R10 TDI von 2006, dem ersten TDI in Le Mans mit einem 5,5-Liter-V12, verbraucht der aktuelle Rennwagen rund 40 Prozent weniger Kraftstoff - bei vergleichbaren Rundenzeiten.

Konkret stehen dem neuen R18 e-tron quattro pro Runde in Le Mans 138,7 Megajoule Kraftstoffenergie zur Verfügung. Das sind 6,16 Liter weniger pro 100 Kilometer, als die Otto-Motoren der Herausforderer Toyota und Porsche verbrauchen dürfen. Wenn die besten Teams wie zuletzt in der Saison 2012, als es nur kurze Safety-Car-Phasen gab, im Rennen 378 Runden weit kämen, dann stünden dem TDI-Hochleistungsmotor von Audi im Verlauf von 24 Stunden 317,52 Liter Kraftstoff weniger zur Verfügung als den Benzinern. So entsteht eine gut verständliche Vergleichssituation, die jeder Kunde aus dem Straßenverkehr kennt: Wie effizient ist ein Diesel und wie effizient ein Otto-Antrieb?


Fotos: Audi Sport, Vortest in Le Mans


Verschärft wird die Situation in Le Mans durch die Summe aller Einstufungen. Ein komplexes Regelwerk bewertet die unterschiedlichen technischen Konzepte. Durch Energiezuteilungen und Kraftstoff-Durchflussmengen, aber auch durch die aus Verbrauch und Tankvolumen resultierenden Boxenstoppintervalle zielt das Reglement darauf ab, eine "Equivalence of Technology" (Gleichwertigkeit der Technologie) zu erreichen.

"Wohl noch nie hat Audi in Le Mans vor einer so schwierigen Aufgabe gestanden wie in diesem Jahr", sagt Ulrich Hackenberg, Mitglied des Vorstands der Audi AG für Technische Entwicklung. "Die aktuelle Einstufung bedeutet, dass die prinzipbedingten Effizienzvorteile des TDI-Motors nicht mehr ausreichen, um sich daraus auch einen Vorteil über die Renndistanz zu verschaffen. Dennoch stellen wir uns dieser Herausforderung, um unsere technologische Kompetenz zu beweisen. Mehr denn je kommt es in Le Mans auch auf die perfekte Darbietung einer geschlossenen Mannschaft an."

Die Vorjahressieger Loic Duval und Tom Kristensen, der mit neun Erfolgen Rekordhalter in Le Mans ist, teilen sich den R18 e-tron quattro mit der Startnummer 1 mit Lucas di Grassi. Die Nummer 2 wird von Marcel Fässler/Andre Lotterer/Benoit Treluyer gesteuert, die den Langstrecken-Klassiker 2011 und 2012 für sich entschieden haben. In der Nummer 3 startet Le-Mans-Novize Filipe Albuquerque. Er teilt sich das Cockpit mit Marco Bonanomi und Oliver Jarvis, die bei dem 24-Stunden-Rennen bereits auf dem Podium standen.

Lucas di Grassi, Loic Duval, Tom Kristensen

Die Nummer 1 soll für die Vier Ringe wieder zum guten Omen werden Zoom

Damit verfügt Audi über eine leistungsstarke, ausgeglichene Mannschaft, die in Summe 16 Le-Mans-Siege auf sich vereinen. Auf ihre Fahrer können sich Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich und Chris Reinke, Leiter LMP bei Audi, ebenso verlassen wie auf das Audi-Team Joest. Dennoch wird der 16. Einsatz in Le Mans anspruchsvoller als je zuvor. Beim Testtag in Le Mans hat Audi am 1. Juni seine Vorbereitungsphase erfolgreich abgeschlossen. Wenn die 82. Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans am 14. Juni um 15 Uhr beginnt, benötigt Audi neben allem Können auch das nötige Rennglück.

Stimmen der Verantwortlichen

Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): "Das Niveau der Veranstaltung ist mit nunmehr drei Marken in der LMP1H-Spitzenklasse noch einmal deutlich gestiegen. Dadurch wird keines der vergangenen Rennen abgewertet, weil in jedem Jahr besondere Anforderungen entstehen, und zwar nicht immer nur durch die Konkurrenz, sondern auch durch das Rennen selbst. Es gab schon Jahre in Le Mans, in denen wir erfolgreich waren, auch wenn unser Auto nicht das schnellste war. Erst im Rennen erkennen wir das wahre Bild. Wir wollen perfekt sein und mit Speed und Zuverlässigkeit um den Sieg kämpfen."

Chris Reinke (Leiter LMP): "Die Vorbereitungszeit war sehr lang, wenn man bedenkt, dass das neue Reglement über Jahre hinweg entstanden ist und dass nach der Konzeptions- und Aufbauphase eine lange Erprobungsphase und die beiden ersten Rennen der Saison folgten. Das war eine sehr komplexe Aufgabe. Ich bin überzeugt davon, dass wir einen guten Rennwagen entwickelt haben. Jetzt freuen wir uns auf den direkten Vergleich aller Hersteller im Rennen."

Ralf Jüttner (Teamdirektor Joest): "Le Mans 2014 wird eines der Rennen, bei dem wir uns keinen Fehler erlauben dürfen. Das Reglement will keinen Rennwagen, der der Konkurrenz beispielsweise bei den Rundenzeiten überlegen ist. Aber darum geht es nicht alleine. Unser Ziel ist es, den Fahrern ein Auto zu geben, mit dem sie drei oder vier Stunden am Stück möglichst nahe am Limit fahren können, ohne zu ermüden. Dieser Aspekt entscheidet das Rennen. Also müssen wir im Team eine gute Abstimmung erarbeiten. Wir waren bereits früher in vergleichbaren Situationen, und uns ist schon damals der Null-Fehler-Job geglückt. Das wollen wir erneut versuchen."

Stimmen der Fahrer

Lucas di Grassi: "Vor einem Jahr habe ich mein Debüt in Le Mans erlebt. Die Strecke und die ganze Anlage sind unglaublich. Und es macht riesigen Spaß, den R18 e-tron quattro für dieses Team zu fahren. 2013 bin ich gleich auf das Podium gefahren und wurde zum Rookie des Jahres gewählt. Jetzt starte ich mit zwei sehr erfahrenen Teamkollegen, die sich als Weltmeister die Startnummer 1 verdient haben. Von ihnen will ich so viel wie möglich lernen. Ich hoffe auf ein gutes Ergebnis."

Loic Duval: "Seit unserem Sieg vor einem Jahr bin ich bis zum Testtag nicht mehr auf dieser Strecke gefahren. Ich mag den Kurs unheimlich gerne und freue mich schon darauf, sie mit dem R18 e-tron quattro zu befahren. Hoffentlich gelingt mir mit Tom und Lucas wieder ein gutes Ergebnis, denn es ist das wichtigste Rennen des Jahres. Und es macht Spaß, vor einem so großen Publikum zu fahren."

Tom Kristensen: "Für die Fans, uns Fahrer und alle anderen gilt im Motorsport immer nur eines: Es kommt auf das nächste Rennen an, nicht auf die vorherigen. Und das nächste Rennen ist immer das härteste. Es ist schön, in diesem Jahr auch gegen eine Marke wie Porsche anzutreten - getreu mit unserem Anspruch: welcome challenges. Wir werden in Le Mans unser Bestes geben. Schon am Testtag war sichtbar, dass wir unserem Auto alles abverlangen können. Das müssen wir nun 24 Stunden lang beweisen, wenn wir eine Chance haben wollen."

Marcel Fässler: "In diesem Jahr wird Le Mans eine harte Nuss, die wir knacken müssen. Schon die früheren Rennen waren anspruchsvoll, aber es wird in diesem Jahr noch extremer. Das ist für uns Fahrer die eigentliche Herausforderung: Der Wettbewerb auf der Strecke im direkten Kampf macht den Reiz aus. Und darauf freue ich mich extrem."

Andre Lotterer: "Das wird eine sehr spannende Le-Mans-Ausgabe. Toyota ist im dritten Jahr unser Herausforderer, Porsche ist neu hinzugekommen. Drei Hersteller starten mit neuen Autos und drei völlig unterschiedlichen Konzepten unter neuen Reglement-Bedingungen. Jede Marke hat andere Stärken, aber vielleicht ist das Leistungsniveau recht ähnlich. Wir müssen fehlerfrei bleiben und fahren am Limit. Darauf freuen wir uns. Und ich hoffe, die Zuschauer ebenso."

Benoit Treluyer: "Die 24 Stunden von Le Mans sind immer ein sehr anspruchsvolles Rennen, das erst vorbei ist, wenn wirklich die karierte Flagge fällt. In diesem Jahr gilt ein ganz neues Reglement. Wir kennen das Potenzial unseres Autos und der komplexen Technik. Jetzt sind wir stärker aufgestellt als zuletzt in Silverstone oder in Spa und verstehen das Auto besser. Unser R18 e-tron quattro sollte mit der Aerodynamik für Le Mans recht gut sein."

Filipe Albuquerque: "Uns steht eines der größten Rennen der Welt bevor. Meine Premiere bei diesem Rennen ist etwas Besonderes, und für mich ist es ein Privileg, mit Audi antreten zu dürfen. Der Anspruch der Marke ist, um den Sieg zu kämpfen. Meine Teamkollegen haben mir bei der Vorbereitung sehr geholfen und ich freue mich auf unseren gemeinsamen Einsatz."

Marco Bonanomi: "Das Gefühl, in Le Mans anzutreten, ist für einen Rennfahrer immer etwas Besonderes. Ich habe lange darauf gewartet und bin bereit. Wir haben viele Daten gesammelt, die uns weiterhelfen. Unser Team hat das Auto gründlich vorbereitet. Wir treffen natürlich auf harte Konkurrenten, deshalb wird es eine schöne Herausforderung. Und ich freue mich schon auf die Zusammenarbeit mit Filipe Albuquerque und Oliver Jarvis."

Oliver Jarvis: "Egal, wie die Konkurrenz heißt und gegen welche Autos wir fahren, dieses Rennen ist immer besonders hart und faszinierend. Toyota fordert uns mit einem noch stärkeren Auto heraus als früher, zugleich kehrt Porsche zurück. Das wird ein großes Spektakel und eine faszinierende Woche. Die Atmosphäre in Le Mans ist unvergleichlich und die Strecke eine der schönsten der Welt. Zwei Mal stand ich schon auf dem Podium, aber darauf kann man nicht einfach hoffen. Man muss sich einhundertprozentig vorbereiten."

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