• 11.10.2013 12:26

Audi: Geht die Siegesserie auch beim Toyota-Heimspiel weiter?

Audi will Toyota erstmals in Fuji besiegen - Gelingt Duval/Kristensen/McNish im Titelkampf der nächste Schritt oder holen Fässler/Lotterer/Treluyer auf?

(Motorsport-Total.com) - Audi ist in der Langstrecken-Saison 2013 noch immer unbesiegt: Alle fünf WEC-Saisonläufe gingen an das Joest-Team, dazu hat der R18 e-tron quattro auch die 12 Stunden von Sebring gewonnen. Zuletzt in Austin feierte die Mannschaft den 100. Gesamtsieg eines LMP-Rennwagens aus Ingolstadt und Neckarsulm. Nun steht der nächste sportliche Meilenstein bevor: Auf dem Kurs von Fuji in Japan kann Audi am 20. Oktober vorzeitig den Weltmeisterschaftstitel in der WEC-Markenwertung verteidigen.

Titel-Bild zur News: Tom Kristensen, Loic Duval, Allan McNish, Marcel Fässler, Benoit Treluyer

Können die beiden R18 aus Ingolstadt beim Toyota-Heimspiel in Fuji etwas ausrichten? Zoom

Japan ist für die Audi-Piloten kein unbekanntes Terrain. Tom Kristensen fuhr dort vier Jahre lang, Teamkollege Loic Duval ist seit 2006 im Land der aufgehenden Sonne aktiv und lebt in Tokio. Zusammen mit Allan McNish, der früher als Testfahrer häufig in Japan war, führen sie die WEC-Fahrerwertung nach ihrem dritten Saisonsieg in Austin mit 33 Punkten Vorsprung an.

Ihre nächsten Verfolger sind die eigenen Teamkollegen. Andre Lotterer ist seit 2003 in japanischen Rennserien engagiert und lebt in Tokio, Mitstreiter Benoit Treluyer verbrachte zwölf Jahre seiner Rennfahrer-Karriere auf dem Pazifik-Inselstaat. Einzig Marcel Fässler hatte bis zum WEC-Lauf in Fuji vor einem Jahr noch keinen Bezug zu Japan.

Abseits der Vorfreude sprechen auch die harten Fakten dafür, dass Japan ein wichtiges Rennen wird: Für Audi geht es bereits beim sechsten WM-Lauf um den ersten Weltmeisterschaftstitel in diesem Jahr. 69 Punkte beträgt der Vorsprung auf Toyota. Bei den beiden verbleibenden Läufen nach Fuji werden noch insgesamt 52 Punkte vergeben. Eine Zielankunft ist für Audi also Voraussetzung, um sich vorzeitig den Titel zu sichern.

Doch es geht um viel mehr: Nachdem die Ingolstädter beim Toyota-Heimspiel in Fuji im Vorjahr unterlegen waren, wollen sie mit dem R18 e-tron quattro in diesem Jahr die Ziellinie als Sieger überqueren. Dabei trifft Audi auf zwei TS030 von Herausforderer Toyota.

Kristensen/McNish/Duval mit 33 Punkten Vorsprung

"Nach dem 100. LMP-Gesamtsieg von Audi haben wir schon das nächste Ziel vor Augen, wenn wir nach Japan reisen. Wir treten in einer absolut motorsportbegeisterten Nation an und wollen dort die Marken-Weltmeisterschaft gewinnen", sagt Kristensen und glaubt, dass das Rennen am Fuße des Mount Fuji aufgrund des verstärkten Toyota-Aufgebots "besonders interessant und spannend" wird.

Loic Duval, Tom Kristensen, Allan McNish

Die Le-Mans-Sieger Kristensen/McNish/Duval führen die Gesamtwertung an Zoom

Teamkollege Duval weilte im Vorjahr als Gast für Audi in Fuji. In diesem Jahr bestreitet der Franzose das japanische WEC-Rennen erstmals für die Ingolstädter. "Schon vor einem Jahr war das Sportwagenrennen eine große Veranstaltung. Nun kommen wir als Tabellenführer zum sechsten Saisonlauf. Ich hoffe, dass unser Team von meiner Erfahrung in Fuji profitieren wird", so Duval.

McNish, neben Kristensen und Duval dritter Fahrer im R18 mit der Startnummer 2, findet: "Die 6 Stunden von Fuji waren schon vor einem Jahr ein großartiges Rennen. Die Strecke ist anspruchsvoll. Mir gefällt der erste Teil besser als der letzte. Einige Passagen kommen Audi entgegen, der hintere Streckenteil dürfte eher für Toyota günstiger sein. Wir erwarten einen spannenden Kampf und die Fans sind ein ganz wichtiger Teil dieses Rennens."

Fässler/Lotterer/Treluyer lauern

Auch die in der Gesamtwertung auf Rang zwei liegende Besetzung des Audi R18 mit der Startnummer 1 freut sich auf Fuji. "Wir wollen Toyota das Leben schwer machen und um den Sieg kämpfen. Schön ist auch, wie enthusiastisch die japanischen Fans immer wieder sind", sagt Lotterer.

Der Le-Mans-Sieger der Jahre 2011 und 2012 beschreibt den Kurs am Fuße des Mount Fuji: "Am Ende der langen Geraden gibt es eine Rechtskehre mit guten Überholchancen. Die spannendste Biegung heißt 100 R, windet sich in großem Bogen um 180 Grad und kann nicht ganz Vollgas gefahren werden. In der anschließenden Haarnadel-Linkskurve gewinnt man viel Zeit, wenn man früh Gas geben kann. Die nächste Gerade ist von zwei leichten Rechtskurven unterbrochen, die bei Trockenheit mit Vollgas genommen werden. Nach der Schikane folgt eine letzte Kurvenkombination. Die Einlenkphasen sind wegen der ungewöhnlichen Radien sehr lang. In der letzten Rechtskurve kann man gut überholen."

Lotterer Fässler Treluyer Audi

Fässler/Lotterer/Treluyer sind erste Verfolger ihrer Audi-Teamkollegen Zoom

Auch Teamkollege Treluyer kann es "kaum abwarten, nach Japan zu kommen". Der Franzose reist etwas früher an, um Freunde, Fans und Teammitglieder von früher zu treffen. "Mit der Strecke von Fuji verbinde ich viele Erfolge. Durch eine kleine Rangelei haben wir im Vorjahr die Chance vertan, um den Sieg zu kämpfen. Das wollen wir jetzt nachholen. Unser Ziel ist die oberste Stufe des Podests", stellt Treluyer klar.

Und was sagt Fässler, der vor zwölf Monaten erstmals ins Land der aufgehenden Sonne reiste? "Ich bin vor einem Jahr zum ersten Mal in Japan gewesen und war zutiefst beeindruckt von dem Land und seinen Menschen. Auch die Strecke in Fuji gefällt mir bestens. Die japanischen Fans kamen sehr zahlreich. Es war eine Bereicherung für die WEC. Deshalb ist meine Vorfreude auf dieses Rennen groß. Mit ihren vielen überwiegend mittelschnellen und sehr schnellen Stellen ist die Strecke schön anspruchsvoll."

Motorsportchef Ullrich erwartet keine einfache Aufgabe

"Fuji wird für uns keine einfache Aufgabe sein, denn zum einen wird unser Herausforderer Toyota dort zwei Autos ins Rennen schicken und zum zweiten haben wir vor einem Jahr gesehen, dass uns die Strecke nicht so sehr liegt. Wir werden aber alles geben, um unsere Erfolgsserie fortzusetzen. Ich freue mich schon auf ein besonders populäres 6-Stunden-Rennen und das enthusiastische Publikum", sagt Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich.

Chris Reinke, Leiter des LMP-Programms bei Audi, ergänzt: "Wir haben bisher eine hervorragende Saison erlebt. Jetzt wollen wir auch in Fuji eine Rechnung begleichen, die nach dem WEC-Gastspiel aus dem Vorjahr noch offen ist. Uns ist bewusst, dass Toyota mit zwei Autos entsprechend stark antreten wird. Wir werden alles daran setzen, unsere Siegesserie auch in Japan fortzusetzen."

Ralf Jüttner, der Technische Direktor des Joes-Teams, freut sich vor allem auf die enthusiastischen Fans in Japan: "Wir sind vor einem Jahr in Japan von einem begeisterten Publikum mit offenen Armen empfangen worden. Die Fans auf der Haupttribüne haben regelrecht skandiert, als unsere Mannschaft die Boxenstopps absolviert hat. Es macht Spaß, dorthin zurückzukehren. Das Team hat die beiden Rennwagen noch in Austin gründlich auf den nächsten Einsatz vorbereitet. Nach fünf WEC-Siegen in Folge kommen wir voller Elan nach Fuji."

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