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ACO will "etwas anderes haben": Pierre Fillon über Grund für "GT3-Premium"

ACO-Präsident Pierre Fillon erklärt, warum man eine kostengedeckelte "GT3-Premium" in WEC/Le Mans einführt - Erste Details zur neuen Klasse stehen fest

(Motorsport-Total.com) - ACO-Präsident Pierre Fillon überraschte am Le-Mans-Freitag mit der Ankündigung, die GT3-Klasse für die WEC und die 24h von Le Mans nicht 1:1 zu übernehmen. Stattdessen sollen die GT3-Fahrzeuge mit einem "Premium-Kit" ausgestattet werden.

Titel-Bild zur News: 24h Nürburgring, Start

Die GT3-Klasse bekommt in Le Mans ein "Premium-Kit" Zoom

Dieses "Premium-Kit" soll die GT3-Renner in Le Mans von den sonst üblichen GT3-Fahrzeugen unterscheiden und die Performance der Autos nur geringfügig beeinflussen. Die Idee bestehe darin, wie Fillon erklärt, "eine Karosserie zu haben, die erkennen lässt, dass es sich um eine Langstrecken-Karosserie handelt."

"Das Ziel ist es nicht, ein Le-Mans-Projekt [für jede teilnehmende Marke] zu haben, weil wir nicht wollen, dass die Hersteller Geld ausgeben", so Fillon weiter. "Wir wollen etwas anderes haben." Und damit den eigenen GT-Weg weitergehen, den man schon mit der GTE-Klasse eingeschlagen hat.

Diese ist seit Jahren nur noch in der WEC und den kontinentalen Le-Mans-Serien ELMS und AsLMS unterwegs gewesen. Zu Hochzeiten der Klasse kämpften bei den 24h von Le Mans sechs Hersteller gegeneinander um den Klassensieg. Ausufernde Kosten sorgten zusammen mit dem anhaltenden GT3-Boom für das Ende der GTE-Kategorie.

Andy Priaulx, Harry Tincknell

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GT3-Premium: Leader-Lights und weitere BoP-Maßnahmen

Genau auf diese ausufernden Kosten reagiert der ACO mit der geplanten Einführung eines Kostendeckels für das "Premium-Kit". Hersteller sollen nicht mehr als 50.000 Euro dafür ausgeben. Zudem soll der Wechsel zwischen "Premium-Kit" und regulärem GT3-Kit schnell und einfach möglich sein. Genaue technische Details stehen noch nicht fest.

Über den Umfang der erlaubten Änderungen sagt Thierry Bouvet, Technischer Direktor des ACO: "Das muss noch definiert werden." Nur eines ist schon sicher: Die Fahrzeuge sollen über sogenannte Leader-Lights verfügen. Diese sind an der Fahrzeugseite angebracht und zeigen an, ob ein Auto in den ersten Drei seiner Klasse liegt.

Zudem sollen die neuen Bodykits in den Balance-of-Performance-Prozess integriert werden und als Mittel "zur Feinabstimmung der Autos ins Fenster" verwendet werden. Außerdem werden zur Unterstützung des BoP-Prozesses Drehmomentmesser an der Hinterachse verbaut. Weitere Besonderheit: Es muss mit Straßenreifen gefahren werden.


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Die neue GT3-Klasse für die WEC und die 24h von Le Mans, an der unter dem Arbeitsnamen "GT3-Premium" gearbeitet wird, löst die aktuellen GTE-Renner im Jahr 2024 ab. Ein neuer, offizieller Name für die Kategorie steht noch nicht fest. Richard Mille, Präsident der FIA Langstrecken-Kommission, meinte aber, dass LMGT eine gute Möglichkeit sei.