2013: Warum Austin gegenüber Sebring den Vorzug erhielt

Das USA-Gastspiel der Langstrecken-WM findet in der kommenden Saison nicht mehr in Sebring, sondern in Austin statt - WEC-Chef Gerard Neveu erklärt die Gründe

(Motorsport-Total.com) - Die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) gastiert zwar auch im zweiten Jahr ihres Bestehens in den USA, die legendären 12 Stunden von Sebring sind in der Saison 2013 anders als in der Premierensaison aber nicht mehr Bestandteil des Rennkalenders. Stattdessen wird am 22. September auf dem Circuit of The Americas (CoTA) in Austin gefahren. Auf der neuen Vorzeigerennstrecke der USA wird der fünfte von acht WEC-Saisonläufen 2013 ausgetragen.

Titel-Bild zur News: Circuit of The Americas in Austin

Auf dem Circuit of The Americas betritt die WEC im September 2013 Neuland Zoom

Wie in Sebring im März dieses Jahres soll es sich auch in Austin 2013 um eine Doppelveranstaltung handeln, die sowohl im Kalender der WEC als auch im Kalender der American-Le-Mans-Series (ALMS) auftaucht. Im Unterschied zum 12-Stunden-Klassiker in Florida soll es in Texas aber nicht ein Rennen mit zwei verschiedenen Wertungen, sondern tatsächlich zwei Rennen (ALMS am Samstag, WEC am Sonntag) geben. Eine offizielle Bestätigung für dieses "Super Endurance Weekend" auf dem CoTA steht allerdings noch aus.

Hingegen ist der WEC-Abschied aus Sebring - wo auch in der kommenden Saison der ALMS-Saisonauftakt stattfindet - beschlossene Sache und dieser ist den Verantwortlichen der Langstrecken-WM nicht leicht gefallen. "Wir haben uns für die Entscheidung sehr viel Zeit genommen, denn alle Beteiligten vom ACO über die ALMS mögen Sebring wirklich sehr", sagt WEC-Chef Gerard Neveu gegenüber 'SpeedTV' und fügt hinzu: "An einem gemeinsamen Tisch mit Scott Atherton (ALMS-Chef) und Don Panoz (ALMS-Gründer; Anm. d. Red.) haben wir alles darangesetzt, die beste Lösung für das kommende Jahr zu finden."

Platzmangel in Sebring und Kostensenkung als Gründe

"Sebring noch einmal so wie in diesem Jahr zu veranstalten, wäre aus mehreren Gründen schwierig geworden", gibt Neveu zu bedenken und spricht zunächst den begrenzten Platz in der Boxengasse der Traditionsrennstrecke in Florida an: "Man stelle sich vor, wir haben im kommenden Jahr 32 oder 34 Autos und auch die ALMS hat 35, was absolut möglich ist, dann wäre es sehr schwierig geworden, einer der beiden Serien zu erklären, dass wir keine Plätze für sie haben. Das wäre einfach nicht korrekt." In diesem Jahr waren insgesamt 63 Autos in Sebring am Start.

Ein weiterer Punkt, der im Zuge des WEC-Umzugs von Sebring nach Austin eine Rolle spielt, ist der Kostenfaktor. "Wenn du im März für ein Rennen nach Sebring gehst, um dann nach Europa zurückzukehren, dann ist das sehr teuer", sagt Neveu. Mittels "kontinentaler Blöcke" im WEC-Kalender 2013 - zunächst drei Rennen in Europa, dann zwei in Amerika und abschließend drei in Asien - will man die Kosten für alle Beteiligten im vertretbaren Rahmen halten.

So kommt der WEC-Chef mit Blick auf die jeweiligen Saisonhöhepunkte zum Schluss: "Sebring gehört der ALMS und Le Mans gehört der WEC." Interessierten WEC-Teams steht jedoch auch in der Saison 2013 eine Teilnahme an den 12 Stunden von Sebring frei. Audi hat die Absicht einer Teilnahme bereits anklingen lassen - zum einen, weil die WEC-Saison erst Mitte April in Silverstone beginnt und zum anderen, weil eine Teilnahme mit reinrassigen Le-Mans-Prototypen ab der Saison 2014 vor dem Hintergrund des Zusammenschlusses zwischen ALMS und Grand-Am nicht mehr möglich sein dürfte.