• 01.10.2012 10:07

  • von Roman Wittemeier

WEC-Kalender: Der Kopf siegt über das Herz

Die WEC-Organisatoren erwarten 2013 ein "schwieriges Jahr" - Audi wäre gern in Sebring gefahren - Die WEC ab 2014 auf dem Nürburgring?

(Motorsport-Total.com) - Neben dem sportlichen Geschehen auf der Rennstrecke stand am vergangenen WEC-Wochenende in Bahrain die Verkündung des Rennkalenders für die kommende Saison im Fokus. FIA und ACO einigten sich auf einen Plan, der erneut acht Läufe umfasst. Die Schauplätze bleiben nahezu unverändert, allerdings verabschiedet man sich vom US-Klassiker in Sebring, um im Doppelpack mit der ALMS auf der neuen Strecke in Austin anzutreten.

Titel-Bild zur News: Tom Kristensen, Allan McNish

Die WEC-Organisatoren wollen auch 2013 mindestens 30 Autos im Feld haben Zoom

"Uns fehlt Sebring natürlich schon. Wir wären gern dort gefahren", sagt Audi-WEC-Rennleiter Dieter Gass im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Die WEC-Organisatoren hatten erklärt, dass man sich schweren Herzens von Sebring verabschiede. Man wolle den Teams den Frühjahrs-Trip in die USA aus Kostengründen nicht zumuten. Außerdem habe man zu viele Autos im Starterfeld und wolle verhindern, dass man womöglich einigen Teams einen Start in Sebring untersagen müsse.

"Die FIA hat Gründe, warum Sebring nicht im Kalender ist. Das muss man akzeptieren", meint Gass. Den Teams steht es natürlich offen, als Gaststarter beim traditionellen Jahresauftakt der ALMS dabei zu sein. Allerdings ist dies mit hohen Logistikkosten verbunden. "Grundsätzlich ist es ein sinnvoller Kalender. Er ist darauf ausgelegt, dass wir möglichst wenig reisen. Mit den Blocks in Europa, Asien und Amerika ist die Reisenotwendigkeit auf ein Minimum reduziert", meint der Audi-Verantwortliche.

"Zu einem solch frühen Zeitpunkt im Jahr nach Silverstone zu gehen, ist natürlich schon etwas mutig", schmunzelt Toyota-Technikchef Pascal beim Blick auf den Saisonauftakt 2013 im April in Großbritannien. Die WEC-Verantwortlichen selbst hatten eingeräumt, dass man natürlich dort mit viel Regen rechnen dürfe, allerdings habe es auch beim Silverstone-Gastspiel im vergangenen August reichlich Tropfen gegeben - sicher sei man dort nie.

"Wir können insgesamt nicht klagen. Die Anzahl der Rennen passt. Wenn wir mehr Rennen fahren würden, dann gäbe es für einige Teams echte Budgetsorgen. Die Austragungsorte sind aus unserer Sicht gut gewählt", fasst Vasselon die Sicht von Toyota zusammen. "Im Vergleich zu diesem Jahr hat man den Kalender etwas 'entschleunigt'. Die Transportkosten können somit gesenkt werden. Wir sind damit durchaus zufrieden."

"2013 wird ein schwieriges Jahr, weil die Wirtschaftskrise wohl anhält", meint ACO-Präsident Pierre Fillon. "Daher musste die Kostensenkung im Zentrum unserer Planungen stehen. Wir haben über die Möglichkeit eines neunten Rennens nachgedacht, verzichten aber aus Kostengründen darauf, obwohl es gerade aus Europa ein großes Interesse von potenziellen Veranstaltern gab", sagt der Franzose, der mit einem erheblichen Sparpotenzial rechnet.

"Die genauen Zahlen haben wir noch nicht. Aber es ist klar, dass eine Verschiffung des Materials im Vergleich zu einem Flug erheblich günstiger ist. Ich würde hoffen, dass wir die Transportkosten für die Teams um mindestens 50 Prozent senken können", erklärt Fillon. "Die Le-Mans-Szene hat in Großbritannien viele Anhänger. 2010 hatten wir in Silverstone 20.000 Zuschauer, in diesem Jahr waren es bereits 35.000 Fans an der Strecke. Es ist wichtig, dass wir im kommenden Jahr das Jahr dort starten. Erstmals haben wir den Doppelpack mit der ELMS. Das wird ein großer Event."


Fotos: WEC in Bahrain


Die WEC organisiert im kommenden Jahr zwei "Super-Endurance-Wochenenden" in Silverstone und Austin. In beiden Fällen wird der Event von WEC und ELMS/ALMS gemeinsam organisiert und durchgeführt, die Kontinentalserien fahren jeweils am Samstag ihr Rennen, die Weltmeisterschaft bestreitet ihren Lauf jeweils am Sonntag. So will man die Events aufwerten, die Organisationskosten senken und eine direkte Bindung zwischen den Serien halten.

"Das Herz schmerzt natürlich beim Gedanken an den Abschied von Sebring. Aber es geht erst einmal um das Jahr 2013", sagt Fillon mit Blick über den Atlantik. "Wer weiß, was im Folgejahr passieren wird? Nach den Erfahrungen dieses Jahres haben wir uns aber gegen Sebring entschieden. Dort waren Anfang des Jahres über 60 Fahrzeuge auf der Strecke. Das war gefährlich. Wir arbeiten eng mit der ALMS zusammen, um Lösungen für die Zukunft zu finden."

2014 soll die Szene nicht nur durch den Einstieg von Porsche großen Aufschwung erfahren. Es sollen mehr Rennen werden. Womöglich kehrt die Langstrecken-Szene dann nach Deutschland zurück. "Spa ist ja fast ein deutsches Rennen", lacht Fillon auf die Frage nach einem deutschen Rennen im WEC-Kalender. "Der Nürburgring ist eine tolle Strecke. Es ist denkbar, dass wir 2014 dort fahren werden."

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