• 18.05.2009 13:43

  • von Florian Haasper

Priaulx und Müller vor ungewöhnlichem Einsatz

Jörg Müller und Andy Priaulx im Doppelinterview vor dem 24-Stunden-Rennen auf der legendären Nürburgring-Nordschleife

(Motorsport-Total.com) - Am kommenden Wochenende treten der dreimalige Tourenwagen-Weltmeister Andy Priaulx und Jörg Müller im BMW M3 GT4 auf der Nürburgring-Nordschleife an. Ihre Teamkollegen beim 24-Stunden-Klassiker sind Marcus Schurig und Jochen Übler, Redakteure des Fachmagazins 'sport auto'. 'Motorsport-total.com' begleitet das Projekt als Online-Partner und wird exklusiv vom Ring berichten. Im Interview beschreiben Priaulx und Müller die Faszination der Nordschleife, den neuen BMW M3 GT4 und die außergewöhnliche Fahrerkonstellation.

Titel-Bild zur News: Jörg Müller

Jörg Müller wird gemeinsam mit Andy Priaulx und zwei Journalisten fahren

Frage: "Jörg und Andy, das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring steht vor der Tür. Wie groß ist die Vorfreude?"

Jörg Müller: "Ich freue mich tierisch auf die Nordschleife. Es gibt keine andere Strecke, die dem Fahrer so viel abverlangt. Sie wurde nicht von einem Architekten auf dem Reißbrett entworfen, sondern ist perfekt in die Landschaft eingebettet. Das ist für uns Fahrer faszinierend."#w1#

Lockere Atmosphäre in der Eifel

Andy Priaulx: "Ja, das wird ein großer Spaß. Die Strecke ist fantastisch und die Atmosphäre einmalig. Natürlich stehen wir dort auch unter Druck. Allerdings ist es ein anderer Druck als in der Tourenwagen-WM. Es geht am Ring einfach lockerer zu, was aber nicht heißt, dass die Teams dort nachlässig zu Werke gehen. Mich erinnert die Stimmung immer daran, wie ich mit Bergrennen angefangen habe. Jeder hilft jedem, man verbringt Zeit mit seinen Freunden und betreibt dennoch Rennsport auf hohem Niveau. So soll Motorsport sein."

Frage: "Eure Teamkollegen an diesem Wochenende sind Marcus Schurig und Jochen Übler, zwei Motorsportjournalisten. Ändert sich dadurch etwas an eurer Herangehensweise?"

Andy Priaulx, Miguel E. Abed, Autódromo Miguel E. Abed

Andy Priaulx freut sich auf seinen Einsatz beim 24-Stunden-Rennen in der Eifel Zoom

Müller: "Überhaupt nicht. Wir sind ein Team - und gewinnen oder verlieren zusammen. Da spielt es keine Rolle, ob unsere Teamkollegen Journalisten sind oder Profirennfahrer. Marcus und Jochen kennen sich sehr gut auf der Nordschleife aus und sind keine Schreibtischtäter. Für mich sind sie gleichwertige Teamkollegen."

Priaulx: "Das sehe ich genauso. Wir sitzen alle im selben Boot. Jeder muss auf sich selbst aufpassen, dass er keine Fehler macht. Das gilt für Profis und Journalisten gleichermaßen. Wir haben ein gemeinsames Ziel. Um das zu erreichen, gibt jeder sein Bestes."

Frage: "Und was passiert, wenn die Journalisten den Profis bei den Rundenzeiten zu Nahe kommen?"

Priaulx: "Ich hoffe mal, dass das nicht passiert (lacht; Anm. d. Red.). Letztlich ist es aber auch nicht so, dass wir als Profis vor Scham im Boden versinken, wenn Marcus oder Jochen eine tolle Runde gelingt. Am Ende wollen wir als Team schneller sein als alle anderen. Da ist jede gute Rundenzeit willkommen."

Müller: "Ich würde mich sogar freuen, wenn unsere Kollegen uns richtig einheizen würden. So unwahrscheinlich ist das gar nicht. Denn auf der Nordschleife lassen sich die Rundenzeiten nur schwer miteinander vergleichen. Es herrscht immens viel Verkehr, die Bedingungen können sich von Runde zu Runde ändern. Wenn die Jungs schneller sind als ich, dann bedeutet dies, dass wir als Team mit einem sehr guten Speed unterwegs sind."

Keine Flügel, weniger Anpressdruck

Frage: "Welchen Eindruck hat der BMW M3 GT4 in der Vorbereitung auf euch gemacht?"

Müller: "Der Wagen ist auf der Gerade unheimlich schnell. Das Einzige, was ein bisschen fehlt, ist der Abtrieb. GT4-Autos müssen ohne Flügelwerk auskommen und sind deshalb unruhiger zu fahren. Das ist eine neue Herausforderung, und darauf freue ich mich."

"Hoher Speed, kein Abtrieb - so lässt sich das Auto in der Tat beschreiben." Andy Priaulx

Priaulx: "Hoher Speed, kein Abtrieb - so lässt sich das Auto in der Tat beschreiben. Es ist ein toller Wagen, der komfortabel zu fahren ist. Das DSC funktioniert klasse, und auf der Gerade an einem Auto nach dem anderen vorbeizuziehen, macht Spaß. Die Dunlop-Reifen funktionieren gut. Man merkt, dass die Dunlop-Ingenieure eine Menge Erfahrung auf der Nordschleife haben und sehr gute Arbeit leisten."

Frage: "Was habt ihr euch für das Rennen vorgenommen?"

Müller: "Natürlich wollen wir die SP10-Klasse für uns entscheiden. Unsere härtesten Konkurrenten auf dem Weg dorthin sind die Aston Martins. Allerdings fährt man auf der Nordschleife zunächst mal nicht gegen andere Teilnehmer, sondern gegen sich selbst und die Strecke. Man darf sich keinen Fehler erlauben und muss Stint für Stint seinen eigenen Rhythmus finden. Die Rundenzeiten kommen dann von selbst."

Priaulx: "Ganz genau. Das wichtigste Ziel lautet, das Auto über die Renndistanz zu bringen. Die Klasse zu gewinnen, haben wir uns vorgenommen. Es geht aber auch darum, den Leuten bei einem solch harten Rennen zu zeigen, wie gut der BMW M3 GT4 ist. Ich bin sicher, dass dieser Wagen auf der Nordschleife eine große Zukunft haben wird."

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