• 15.05.2009 18:29

Vorschau: Hochspannung beim 24 Stundenrennen

24 Stunden in der "Grünen Hölle": Bereits ab dem kommenden Mittwoch geht es auf dem Nürburgring rund - 200.000 Zuschauer und 180 Fahrzeuge erwartet

(Motorsport-Total.com) - Das 24 Stundenrennen auf dem Nürburgring verspricht Hochspannung: So stark besetzt wie selten zuvor und mit so vielen siegverdächtigen Fahrzeugen wie noch nie lockt der Nordschleifenklassiker die Fans in die Eifel. Gegen die Audi-Werksteams, die mit vier Audi R8 LMS und einem extrem starken Fahrerkader antreten, will die Elite der Nordschleifen-Spezialisten bestehen.

Titel-Bild zur News: Zieleinlauf der 24-Stunden-Nürburgring

Die 24 Stunden vom Nürburgring stehen vor der Türe: Beginn schon am Mittwoch

Sie wird angeführt von den dreifachen 24 Stundensiegern des Manthey-Teams, das mit einem Porsche 911 GT3 RSR und einer Cup-S-Version des 911, sowie sechs Werkspiloten der Zuffenhausener antritt. Zu den Kandidaten auf Top-Positionen gehören daneben bildschöne Endurance-Renner wie Aston Martin Vantage, Alpina BMW, Corvette, Dodge Viper, Ford GT und viele weitere Porsche-Teams: Selten gehörten mehr Marken und Fabrikate zur Spitzengruppe.#w1#

"Das Gewinnen ist in diesem Jahr auf jeden Fall schwieriger geworden", seufzte Olaf Manthey, der erfolgreichste Teamchef beim 24 Stundenrennnen in den vergangenen Jahren, bereits beim dritten Lauf zur VLN (Langstreckenmeisterschaft Nürburgring). Bei der nach dem gleichen Reglement wie die 24 Stunden ausgetragenen Serie konnten seine Fahrer in dieser Saison zwei Rennsiege und eine Pole-Position erzielen: Keine schlechte Ausgangslage für die dreifachen 24h-Sieger.

Doch spätestens seit dem dritten VLN-Wochenende sind die Audi R8 LMS von Phoenix und Abt Sportsline mindestens zu Mit-Favoriten aufgestiegen. Marc Basseng und seine Kollegen lagen im R8 von Phoenix Racing nach vier Stunden gerade einmal eine Sekunde hinter dem Manthey-RSR. "Nach diesem Ergebnis sind wir und Manthey-Porsche sicherlich Hauptfavoriten", gab Basseng anschließend zu. "Doch man sollte sich nicht täuschen lassen: Es gibt eine ganze Reihe weiterer hochkarätiger Mannschaften."

Keine Spazierfahrt erwartet

Manthey

Immer schnell: Der Manthey-Porsche fühlt sich auf der Nordschleife pudelwohl Zoom

Klarer Fall: In den Top 10 des VLN-Rennergebnisses fanden sich in dieser Saison auch BMW Z4, Dodge Viper, Ford GT und Chevrolet Corvette. "Eine Spazierfahrt wird das Rennen sicherlich nicht", sagt auch deshalb Hans-Joachim Stuck. Der Sieger des ersten 24 Stundenrennens auf der Nordschleife möchte im zweiten Phoenix-Audi seinen bislang drei Gesamtsiegen (1970, 1998 und 2004) gerne einen vierten hinzufügen. "Wir haben aber nicht nur starke Konkurrenten, sondern treten auch gegen die R8 von Abt an."

Möglich wird die Vielfalt in der Spitzengruppe beim 24 Stundenrrennen durch ein modifiziertes Reglement. Seit diesem Jahr sind GT3- und GT4-Fahrzeuge startberechtigt, die stärksten Fahrzeuggruppen wurden durch behutsame Leistungseinschränkungen etwas eingebremst. So ist die Spitzengruppe nun deutlich zusammengerückt - und verspricht einen heißen Tanz bei der Meisterprüfung der Nordschleifen-Spezialisten.

"Wenn ich den gefahrenen Zeiten glauben darf, dann wird die Pole-Zeit rund zehn Sekunden über der des Vorjahres liegen", analysiert Uwe Alzen. Der Porsche-Routinier geht in diesem Jahr mit einem eigenen 911er ins Rennen und gehört zu den wohl besten Kennern der Nordschleifen-Szene. "Da haben die Reglementsmacher ihr Ziel genau erreicht."

Allerdings weiß auch der Betzdorfer den bisherigen Saisonverlauf zu deuten, in dem wohl kein Team seine volle Stärke entfaltet hat. "Es wurde im Vorfeld viel gepokert", grinst Alzen. "Ich bin gespannt, wie die Zeiten im Qualifying tatsächlich sein werden." Das vorsichtige Taktieren ist ein sicheres Indiz dafür, dass die Teams selbst ihre Stärken noch nicht genau einschätzen können - und entsprechend spannend dürfte das Geschehen bei der 37. Auflage des Rennens werden.

Training bereits ab Donnerstag

Dodge Viper GTS-R von Zakspeed

Die Camper freut es: Schon am Donnerstag gibt es ein Freies Training Zoom

Die Zuschauer können sich dabei auf eine Extraportion Spannung freuen, denn neben den Änderungen der technischen Regeln sorgt auch der Zeitplan für mehr Action: Neu eingeführt wird ab diesem Jahr ein zusätzliches Freies Training am Donnerstagmittag (13.30 bis 15.00 Uhr), außerdem geht es am Donnerstagabend (19.30 bis 23.30 Uhr) um die Startpositionen. Den entscheidenden Schlagabtausch gibt es dann am Freitagnachmittag von 14.00 bis 16.00 Uhr.

Erstklassiger Motorsport erwartet die Zuschauer nicht nur beim 24 Stundenrennen, denn im Rahmenprogramm präsentieren die Veranstalter einen gelungenen Mix aus modernem und historischen Motorsport. Neu ist dabei die ADAC 24h-Classic. Das Rennen für Youngtimer, historische Tourenwagen und GT soll einen spektakulären Überblick über die Historie des Langstreckensports auf dem Nürburgring geben.

130 Nennungen liefen für die Premiere des von der FHR (Fahrergemeinschaft historischer Rennsport) ausgerichtete Drei-Stunden-Rennen ein, das am Samstag des 24 Stundenrennens (23. Mai) den Höhepunkt im Vorprogramm bildet. Vom Ford "Hundeknochen"-Escort bis hin zu Porsche 911, Jaguar E-Type oder BMW M1 reicht die Palette der bildschönen Klassiker, die für beste Unterhaltung sorgen dürften.

Buntes Rahmenprogramm

Was kann der neue Audi R8 bei den 24 Stunden erreichen? Zoom

Ein ganz besonderes Highlight auf der Nordschleife wird auch das gemeinsame Rennen der ADAC Procar mit einem großen Starterfeld unter dem Motto "Renault Race Festival" am Freitagnachmittag sein. In der ersten Startgruppe gehen dabei die in drei Divisionen aufgeteilten modernen Renntourenwagen der Procar auf die Vier-Runden-Reise über die Nordschleife.

Von den nach dem Reglement der Tourenwagen-Weltmeisterschaft aufgebauten Rennern der Division 1 bis zu den seriennahen Division-3-Fahrzeugen präsentiert sich die Serie mit einer ungewöhnlich vielfältigen Mischung an Marken und Modellen.

In der zweiten und dritten Startergruppe ist dagegen nur ein Hersteller vertreten: Zum Renault Race Festival wurden Fahrer aller Cup- und Tourenwagen-Modelle der französischen Marke eingeladen - und vom aktuellen Clio RS III "Coupe" bis hin zu historischen Modellen, wie der Renault Alpine und dem R5-"Dickebacken"-Turbo ist alles vertreten, was im Zeichen der Rhombe jemals auf die Strecke ging. Wie groß die Resonanz war, zeigen die fast 20 Nennungen, die die Organisatoren von Startern aus dem chinesischen Clio-Cup erhielten.

Vielfalt ist Trumpf bei den Rahmenrennen

Johnny Cecotto

Auch der Formel-3-Cup wird im Rahmenprogramm zu sehen sein Zoom

Den Auftakt macht die traditionelle Leistungsprüfung am Donnerstagmorgen: Die BMW Driving Experience Challenge unterhält die vielen Fans, die zu diesem Zeitpunkt bereits rund um die Nordschleife kampieren, pünktlich zur Frühstückszeit zwischen 8.00 und 11.20 Uhr.

Sehenswert sind auch die beiden Formel-Rennserien, die ihre Läufe auf der Grand-Prix-Strecke austragen. Zum ersten Mal springt für die Monoposti am Freitagabend die Startampel auf Grün, wenn mit dem Formel-3-Cup die schnellste Rennserie der Republik auf die Piste geht. Ihren zweiten Lauf des Wochenendes absolvieren die Formel-3-Youngster am Samstagmittag.

Das Vorprogramm vor dem Start des 24 Stundenrennens auf dem Kurs bei Start und Ziel steht damit ganz im Zeichen des Formel-Nachwuchses, denen hier präsentiert sich auch das ADAC Formel Masters. Auch für diese erste Rundstrecken-Station für Nachwuchstalente aus dem Kartsport sind zwei Läufe am Samstagmorgen und -mittag angesetzt.

Vielfältige Angebote für 24 Stunden-Fans

Rund um die Nordschleife ist das gesamte Wochenende die "Hölle" los Zoom

Auch wenn sich einmal nicht die Rennslicks auf der Strecke drehen, erwartet die Besucher beim 24 Stundenrennen ein Riesenprogramm, das bereits am Mittwochabend beginnt: Ab 18.00 Uhr gehen viele Teams und Fahrer dann zum traditionellen Teilnehmerkorso auf eine Runde über die Nordschleife.

Am Donnerstag folgt dann der nächste Höhepunkt abseits der Strecke: Beim Adenauer Racing Day präsentieren sich ab 14.00 Uhr Teams und Fahrer aus dem 24 Stundenrennen und den Rahmenevents. RPR1-Moderator Oliver Günther und ADAC-Moderator Wolfgang Drabiniok führen dann durch ein abwechslungsreiches Programm, das Interviews, Autogrammstunde, Fahrzeugpräsentationen und vieles mehr bietet. Einer der Höhepunkte sind die Showfahrten der Polizei-Instruktoren der Fahrtechnikanlage Wüschheim.

Am Freitagabend dürfte dann die Müllenbachschleife zum Anziehungspunkt werden, denn dort sind ab 18.50 Uhr die Kurvenartisten der Drift-Challenge am Start. Sie sorgen mit gekonnten Drift-Einlagen bis in die Abendstunden für Unterhaltung. Auf einen letzten Höhepunkt dürfen sich die Zuschauer unmittelbar vor dem Start zum 24h-Rennen freuen: Dann gehen die Drift-Challenge-Teilnehmer noch einmal auf die Strecke und besuchen die Fans an den Haupt-Zuschauerpunkten entlang der Nordschleife.

Gleiches wird eine Gruppe von Trialsportlern des ADAC tun: Sie führen ihre Künste ebenfalls an wechselnden Zuschauerpunkten vor und beweisen damit auch die Vielseitigkeit des Motorsport-Programms im ADAC.

Haupttribüne des Nürburgrings eröffnet

Paffett auf dem Nürburgring

Baustelle verschwunden: Die neue Hauptribüne wird pünktlich eröffnet Zoom

Und damit es bestimmt niemandem langweilig wird, gehen zudem erstmals die Piloten des 24 Stundenrennens zu einer Fahrerparade auf die Nordschleife. Sie werden auf einem Showtruck eine Runde durch die "Grüne Hölle" drehen und sich dabei den Fans ein letztes Mal für die nächsten 24 Stunden ohne Helm zu präsentieren.

Pünktlich zum 24 Stundenrennen ist auch eine weitere Attraktion am Nürburgring verfügbar: Die neu erbaute Haupttribüne geht als erster Teil des Großprojekts "Nürburgring 2009" zum 24 Stundenrennen in Betrieb. Nach einjähriger Pause gibt es damit wieder perfekte Sicht auf das Geschehen in der Boxengasse und auf der Start-/Zielgeraden.

Egal ob an der Nordschleife oder im Fahrerlager: Beim 24 Stundenrennen sind die Besucher jederzeit bestens informiert. Nach dem Pilotprojekt im vergangenen Jahr wird es auch diesmal wieder eine Ausstrahlung des Fan-TV via DVB-T geben. Im Bereich um Start und Ziel, im Fahrerlager und an vielen Stellen entlang der Nordschleife sind auf DVB-T-Kanal 27 die Bilder zu sehen, die auch über die Großbildleinwände im Start-Ziel-Bereich gezeigt werden.

Rund um die Strecke informiert außerdem wie immer Radio Nürburgring auf UKW 87.7 MHz. Das in Zusammenarbeit mit Radio RPR.1 gesendete Programm überträgt die Kommentare der Streckensprecher, Interviews und Hintergrundinformationen. Tickets für die 24 Stunden am Nürburgring sind noch erhältlich.

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