Herausforderung 24h-Triple-Header: "Der größte Punkt sind die Reifen"

Drei 24-Stunden-Rennen, ein Auto, drei unterschiedliche Reifenhersteller: Kelvin van der Linde über die besondere Herausforderung des 24h-Triple-Headers

(Motorsport-Total.com) - Kelvin van der Linde gehört zum Kreis der Fahrer, die innerhalb von 16 Tagen an allen drei 24-Stunden-Rennen in Le Mans, auf dem Nürburgring und in Spa-Francorchamps teilnehmen werden. Der Südafrikaner wird bei jedem der drei Rennen einen BMW M4 GT3 Evo fahren.

Titel-Bild zur News: Augusto Farfus, Jesse Krohn, Raffaele Marciello, Kelvin van der Linde

Auf dem Nürburgring fährt Kelvin van der Linde den Rowe-BMW Zoom

Während sich die Fahrzeuge der Teams WRT (Le Mans und Spa) und Rowe (Nürburgring) auf den ersten Blick nur durch die jeweilige Folierung unterscheiden, gibt es aus technischer Sicht durchaus merkliche Unterschiede, auf die sich van der Linde jedes Mal aufs Neue einstellen muss.

"Der größte Punkt sind natürlich die Reifen. Das sind die Themen, die uns am meisten Kopfschmerzen bereiten", sagt van der Linde im Interview mit dem Kicker. In der Langstrecken-WM (WEC), zu der auch die 24 Stunden von Le Mans gehören, ist Goodyear Einheitslieferant der LMGT3-Klasse. Am Nürburgring fährt Rowe mit Reifen von Michelin. Spa wiederum ist Teil der GT-World-Challenge Europe, in der alle Autos mit Pirelli-Reifen fahren.

Spürbare Unterschiede auch bei der BoP

"Man kann nicht sagen, dass man ein gewisses Set-up im Auto verbaut, und es funktioniert für alle drei Reifenmarken", erklärt van der Linde. "Das ist wirklich viel Arbeit, man muss viele Daten sammeln, und für die Ingenieure ist das viel Arbeit, um das zu verstehen. Jeder Reifen hat seine Punkte im Set-up, wo er am besten funktioniert.


Fotostrecke: Alle Sieger der 24 Stunden Nürburgring

Hinzu kommt, dass auch die Einstufungen der Balance of Performance (BoP) bei allen drei Rennen unterschiedlich sind. "In der WEC fahren wir mit deutlich weniger Leistung, als in Spa für den 24er. Das hat einen Einfluss. Und auf der Nordschleife haben wir einfach eine Strecke, die ganz besonders ist. Da fährt man mit einer anderen Fahrhöhe, also ist das Auto wieder in einem ganz anderen aerodynamischen Fenster."

Insgesamt also deutliche Unterschiede bei auf den ersten Blick identischen GT3-Autos. "Da muss ich wirklich den Hut ziehen vor den Ingenieuren, dass sie da den Überblick behalten können. Jede Woche eine andere Reifen-Spec oder eine andere BoP, damit kommen sie super klar", lobt van der Linde.

Umstellung von Audi auf BMW lief besser als gedacht

Auch ihm selbst gelingt im Cockpit die Umstellung von einer Serie auf die andere nicht immer auf Anhieb: "Ich tu mich manchmal schwer mit den Reifendrücken, und welchen Reifenhersteller fahren wir jetzt, und welche Serie?", gibt van der Linde zu. "Da muss ich mich jedes Mal erst wieder resetten."

Augusto Farfus, Sheldon van der Linde, Kelvin van der Linde, Charles Weerts, Raffaele Marciello

Anfang Februar gewann Kelvin van der Linde die 12 Stunden von Bathurst Zoom

Weniger schwierig als erwartet gestaltete sich für van der Linde der Wechsel zu BMW, nachdem er bis Ende 2024 im GT3-Bereich für Audi gefahren war. "Als Rennfahrer muss man immer ein gewisses Vertrauen ins Auto haben, um schnell zu sein. Das passiert nicht innerhalb von zwei oder drei Wochen. Es dauert ein paar Rennen, bis man auf einem gewissen Level ist", sagt er.

Doch dieses Level erreichte van der Linde schnell, denn schon im Februar gewann er zusammen mit seinem jüngeren Bruder Sheldon und Routinier Augusto Farfus die 12 Stunden von Bathurst. "Mit Sheldon und Augusto das Rennen zu gewinnen, was für mich das Highlight in diesem Jahr, denn dieses Rennen hatte ich bislang noch nicht gewonnen", sagt er. "Es war unerwartet, dass wir so früh schon erfolgreich sind."

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Zwar fühle er sich im BMW schon richtig wohl, abgeschlossen sei die Umstellung auf das neue Auto aber noch nicht. "Die letzten zwei Prozent will ich noch herausquetschen, vor allem in den Sprintrennen", sagt van der Linde. "Im Langstrecken-Bereich fühle ich mich schon ziemlich wohl."

"Da fährt man nicht auf 99 oder 100 Prozent, sondern man konzentriert sich eher auf andere Sachen wie das Reifenschonen, das Spritsparen. Da kann ich mit meiner Erfahrung einen guten Kompromiss finden. Aber im Sprintrennen will ich noch die letzten zwei Prozent herauskitzeln, und das werden wir auch schaffen bis zum Ende des Jahres", ist der Südafrikaner überzeugt.

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