Fuchsröhre saniert, Digital-Infrastruktur steht: Nordschleife bereit

Die Bauarbeiten an der Nürburgring-Nordschleife sind abgeschlossen: Neuer Asphalt in der Fuchsröhre, digitale Infrastruktur rund um die Strecke gelegt

(Motorsport-Total.com) - Auf der Nürburgring-Nordschleife sind die umfangreichen Erdarbeiten für eine digitale, KI-gestützte Infrastruktur abgeschlossen worden. Gleichzeitig wurde im Winter 2023/24 rund ein Kilometer Rennstrecke im Bereich der Fuchsröhre saniert. Die Saison beginnt am 16. März mit Touristenfahrten.

Titel-Bild zur News: Bauarbeiten im Bereich Fuchsröhre auf der Nürburgring-Nordschleife im Winter 2023/24

Bauarbeiten im Bereich Fuchsröhre auf der Nürburgring-Nordschleife im Winter 2023/24 Zoom

Für alle Fahrer steht natürlich der Asphalt im Streckenabschnitt Fuchsröhre im Mittelpunkt. Der Belag wurde bis hinunter zur Deckschicht saniert, auch die Entwässerung wurde erneuert. Die Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG spricht von einem "Vollausbau". Nach ihren Angaben wurden 4.000 Tonnen Asphalt verbaut.

Mit der Maßnahme sind natürlich Bodenwellen verschwunden, die sich erst mit der Zeit wieder bilden werden. Es dürfte also ein neues Fahrgefühl geben. Neben der Fuchsröhre wurde auch die Boxenausfahrt der Grand-Prix-Strecke neu asphaltiert.

Den weitaus größeren Teil der Winterarbeiten machte der zweite Teil des digitalen Ausbaus aus. Im vergangenen Winter war mit der ersten Hälfte der mehr als 20 Kilometer langen legendären Rennstrecke begonnen worden. Nun war der zweite Abschnitt an der Reihe. Das System soll 2025 in Betrieb gehen.

Auf zwölf Kilometern wurden Fundamente und Masten für 58 Kameras errichtet, 80 Kilometer Strom- und Datenkabel verlegt und zwei so genannte Off-Grid-Systeme installiert. Den Fans sind die Container mit Photovoltaik-Dach und Batteriespeicher bereits im vergangenen Jahr aufgefallen. Damit funktioniert das digitale System autark.

Millioneninvestitionen und Langstrecken-Machtkampf

Die Betreibergesellschaft des Nürburgrings, die russische NR Holding, ist im Zuge des Machtkampfes um den Langstreckensport in der "Grünen Hölle" im vergangenen Jahr stark in den Fokus geraten.

Der Nürburgring soll zwischenzeitlich mit 51 Prozent in die Nürburgring-Endurance-Serie (NES) des AvD eingestiegen sein und damit die Verhältnisse hergestellt haben, die er ursprünglich mit der nun konkurrierenden Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS) beabsichtigt hatte.

Motorsport-Total.com stieß bei der Recherche zum Machtkampf auf kritische bis ablehnende Stimmen gegenüber der NR Holding, aber auch auf wohlwollende Töne gegenüber dem Eigentümer mit der Betonung, dass er Gewinne stets reinvestiert habe.

Die Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG, die zu 99 Prozent der NR Holding gehört, verweist ebenfalls auf die Investitionen in die Nürburgring-Nordschleife. Stolz verkündet man, seit 2015 insgesamt 29 Millionen Euro in den direkten Erhalt der Rennstrecke investiert zu haben.

Investitionen in den Nürburgring seit 2015

2023 / 2024: 3 Millionen Euro
- Neuer Asphalt Fuchsröhre (Nordschleife)
- Ausfahrt Boxengasse (Grand-Prix-Strecke)
- Fortsetzung des 11 Millionen Euro Projektes "Digitalisierung Nordschleife"

2022 - 2025: 11 Millionen Euro
- Digitalisierungsmaßnahme Nordschleife: 4K-Streckenkameras, Glasfaser, Stromversorgung rund um gesamte Nordschleife und Entwicklung künstlicher Intelligenz

2021 / 2022: 3 Millionen Euro
- Neuer Asphalt Döttinger Höhe (Nordschleife) bis Hyundai N Kurve (Grand-Prix-Strecke)
- 300 Meter neuer FIA-Fangzaun zwischen Kallenhard und Wehrseifen

2020 / 2021: 1 Million Euro
- Digitalisierungs-Pilotprojekt für Teile der Nordschleife: 4K-Streckenkameras und Glasfaser von Döttinger Höhe bis Hohenrain Schikane

2019 / 2020: 1 Million Euro
- Neuer Asphalt AMG Arena (Grand-Prix-Strecke)
- Neubau Nürburgring Rallycross-Strecke
- Weitere Infrastruktur-Maßnahmen Müllenbachschleife


Momentaufnahmen von der Baustelle Stand Ende Januar 2024

2018 / 2019: 1,3 Millionen Euro
- Umfangreiche Digitalisierung der Grand-Prix-Strecke: 4K-Streckenkameras, 17 Kilometer neue Glasfaserkabel
- Rundum erneuerte Race Control

2017 / 2018: 4 Millionen Euro
- Neuer Asphalt Schwedenkreuz, Kallenhard, Wehrseifen und Ex-Mühle
- Weitere FIA-Fangzäune an der Nordschleife

2016 / 2017: 1 Million Euro
- Neuer Asphalt Hatzenbach, Hohe Acht, Hedwigshöhe und Brünnchen
- FIA-Fangzäune u.a. Hatzenbach und Kesselchen

2015 / 2016: 2 Millionen Euro
- Neuer Asphalt Quiddelbacher Höhe und Flugplatz
- Neue FIA-Fangzäune u.a. Schwedenkreuz, Metzgesfeld, Stefan-Bellof-S
Informations-Anzeigetafeln Nordschleifen-Zufahrt

2014 / 2015: 1 Million Euro
- Neuer Asphalt im Bereich Eschbach
- Asphaltarbeiten auf und neben der Grand-Prix-Strecke

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