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"Absolut lächerlich": Nürburgring-Nachgeschmack für Frikadelli
Lance David Arnold äußert sich zur Zeitstrafe gegen den bestplatzierten Porsche bei den 24h Nürburgring 2020 - Sabine Schmitz bezieht Stellung auf Social-Media
(Motorsport-Total.com) - In Reihen der Porsche-Teams für die am vergangenen Wochenende stattgefundenen 24 Stunden vom Nürburgring 2020 war neben dem KCMG-Team auch das Frikadelli-Team eines derjenigen, die ihr ursprünglich vorgesehenes Fahreraufgebot verändern mussten.

© Alexander Trienitz
Eine Zeitstrafe gegen #31 schlägt dem Frikadell-Teami sauer auf Zoom
Weil der Manthey-Porsche infolge der COVID-19-Vorsichtsmaßnahme zurückgezogen wurde, sattelten Mathieu Jaminet und Lars Kern zu Frikadelli um. Anstelle des "Grello" mit der Startnummer 911 fuhren sie zusammen mit Lance David Arnold und Maxime Martin die "Frikadelle" mit der Startnummer 31.
Wenngleich Frikadelli am Ende bestplatziertes Porsche-Team war, ist P7 - und vor allem die Art und Weise, wie das Ergebnis zustande gekommen ist - nicht das, was man sich erhofft hatte. Nachdem der 911er mit der Startnummer 31 die Ziellinie auf P6 überquert hatte, gab es eine Zeitstrafe. Das Schwesterauto mit der Startnummer 30 (Abbelen/Müller/Renauer/Siedler) wurde nachträglich komplett aus der Wertung genommen. In beiden Fällen orteten die Kommissare einen Regelverstoß, allerdings nicht den gleichen.

© Alexander Trienitz
Frikadelli-Pilot Jaminet wurde für den Zweikampf mit Rowe-Pilot Eng bestraft Zoom
Während der #30 Porsche im offiziellen Klassement nicht mehr auftaucht, weil einer der vier Fahrer nur zwölf der vorgeschriebenen 15 Runden absolviert hat, rutschte der #31 Porsche mit 1:02 Strafminuten vom sechsten auf den siebten Platz ab. Begründung für die Strafe: "Wiederholtes Abdrängen eines anderen Autos von der Strecke."
Konkret ging es darum, dass Mathieu Jaminet den #98 Rowe-BMW von Philipp Eng im Zuge eines harten Zweikampfs am Sonntag mehrfach touchierte. Ein erkennbarer Nachteil ergab sich für Eng und dessen Fahrerkollegen Marco Wittmann und Tom Blomqvist dadurch nicht. Sie beendeten das Rennen auf dem vierten Platz.
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Bei Frikadelli ist man mit dem Urteil der Rennkommissare nicht einverstanden. "Die Strafe ist natürlich in meinen Augen absolut lächerlich", befindet Lance David Arnold, einer von Jaminets Fahrerkollegen im #31 Frikadelli-Porsche, im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.
"Das zu bestrafen, wo in Anführungsstrichen ja nichts passiert ist, finde ich grenzwertig", so Arnold, der erklärt: "Was ist passiert? Die beiden haben sich ein bisschen berührt. Wenn ich sage, Mathieu ist Philipp Eng ein paarmal hinten drauf gefahren oder hat ihn leicht berührt, und das ist zu bestrafen. Dann ist es ja genauso zu bestrafen, dass Philipp Eng hundertmal die Linie gekreuzt hat."
"Denn wenn ich Zickzack fahre oder zwei-, drei-, viermal richtig hart blockiere, dann wäre das ja auch schon wieder zu viel und in der Theorie eine Strafe", bemerkt Arnold mit dem Verweis: "Wenn wir schon bei diesen Regeln sind."

© Jan Brucke/VLN
Lance David Arnold kann die Strafe gegen Kollege Jaminet nicht verstehen Zoom
Arnold hätte es begrüßt, wenn der Zweikampf gar nicht bestraft worden wäre: "Wir haben vielleicht zwei Kratzer am Auto, aber noch nicht mal einen Flap verloren. Das heißt, so schlimm kann ja alles nicht gewesen sein. Für mich war es ein Megakampf. Ja, der war hart, aber fair. Genau das möchte man sehen. Das war geiler Motorsport."
Sabine Schmitz, die diesmal im Frikadelli-Team nicht selbst ins Lenkrad griff, äußert sich in einem Social-Media-Beitrag auf Facebook ebenfalls wenig begeistert über die Strafe. Genau wie für Arnold, so gehören im Fall #31 vs. #98 auch für sie zwei dazu.
"Regeln muss man einhalten, aber den Hintermann nicht vorbei zu lassen und dabei mehrere Spurwechsel in Slalomfahrt zu absolvieren (Fall #31) - da hätten beide eine Strafe kassieren müssen. Obwohl ich beide Manöver als Rennaction bezeichnen würde. Lachhaft, oder besser gesagt sehr traurig. Das haben alle Teammitglieder und Fahrer einfach nicht verdient!", schreibt Schmitz.

© Alexander Trienitz
Nach Zweikampf: #98 Rowe-BMW auf P4, #31 Frikadelli-Porsche nach Strafe auf P7 Zoom
Arnold versucht sich in die beiden am Zweikampf beteiligten Fahrer hineinzuversetzen und sagt: "Ich denke mal, keiner von beiden hätte einen Schritt weiter gewagt, um zu riskieren, dass ein Einschlag kommt oder eben das Auto so beschädigt wird, dass wir eine Beeinträchtigung hätten."
Denn der ehemalige Porsche-Junior ist überzeugt: "Beide sind intelligent genug, das so einzuschätzen, dass es eben nicht aus dem Rahmen läuft. Genau das macht es ja auch. Wenn es zwei Nicht-Profis gewesen wären, dann hätte das vielleicht eskalieren können. Aber diese Jungs [Jaminet und Eng] kennen sich ja, soweit ich weiß, sehr gut. Dementsprechend ist es nicht so, dass die sich jetzt nicht leiden können. Es waren einfach zwei, die da ein Feuerwerk abgebrannt haben."


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