• 28.03.2009 09:46

  • von Britta Weddige

Ranseder: Testprogramm Punkt für Punkt abgehakt

Haojue-Pilot Michael Ranseder konnte seine Zeiten am letzten Jerez-Tag noch etwas verbessern - Ausrutscher am Mittag, früherer Feierabend am Nachmittag

(Motorsport-Total.com) - Michael Ranseder und sein Newcomer-Team Haojue hatten am letzten Tag der offiziellen Testfahrten in Jerez noch einmal ein volles Arbeitsprogramm. Bei besten Bedingungen wartete der österreichische 125er-Pilot nicht lang und ging gleich um 10.00 Uhr auf die Strecke, als die Session eröffnet wurde. Allerdings machte Ranseder bereits um 15:00 Uhr Feierabend, nachdem er und das Team beschlossen hatten, die spezielle Testsession für die 125er-Piloten am späten Nachmittag auszulassen. Der 22-Jährige drehte insgesamt 45 Runden und konnte dabei sein gesamtes Arbeitsprogramm durchziehen.

Titel-Bild zur News: Michael Ranseder

Michael Ranseder verzeichnete am letzten Jerez-Tag weitere Fortschritte

Dabei konnte Ranseder seine Zeiten leicht verbessern. Mit 1:51.730 Minuten gelang ihm seine persönlich beste Zeit der drei Jerez-Tage. Allerdings belegte er damit dennoch nur Platz 30, sein Rückstand auf die Bestzeit von Julian Simon betrug über vier Sekunden. Am Mittag musste der Österreicher zudem einen Ausrutscher über das Vorderrad hinnehmen. Dabei wurde seine Maschine jedoch nur leicht beschädigt. Da das Material nach der ersten Session Verschleißerscheinungen zeigte, beschloss das Team, dass Ranseder die letzet Session auslässt und nur sein Teamkollege Matthew Hoyle fährt.#w1#

"Das war ein arbeitsreicher Tag heute. Wir waren in der Lage unser Testprogramm Punkt für Punkt abzuhaken und diesbezüglich kann man zufrieden sein", bilanzierte Ranseder. Die Rundenzeiten seien konstant gewesen, aber: "Unser Rückstand ist aber immer noch beträchtlich. Von der Seite schaut es nicht so gut aus. Aber auch bei diesem Test hat sich das Motorrad als sehr standfest erwiesen und mit dem Fahrwerk bin ich ja seit der ersten Ausfahrt glücklich." Nun arbeiten laut Ranseder alle Beteiligten fieberhaft daran, die neue Maschine noch schneller zu machen.

"Auch wenn es in der Ergebnisliste nicht danach ausschaut, haben wir uns dennoch gegenüber dem letzten Test gesteigert." Michael Ranseder

"Gegen Mittag bin ich einmal harmlos über das Vorderrad ausgerutscht", berichtete Ranseder weiter. "Danach hatten wir auch mit einem Vorderreifen Probleme. Dieser dürfte fehlerhaft aus der Produktion gekommen sein. Nachdem wir aber einige Verschleißerscheinungen festgestellt hatten, beschlossen wir in der letzten Stunde nicht mehr zu fahren." Die gesammelten Daten werden nun mit zum nächsten Test ausgewertet. Ranseders Fazit: "Auch wenn es in der Ergebnisliste nicht danach ausschaut, haben wir uns dennoch gegenüber dem letzten Test gesteigert."

"Unser noch sehr junges Projekt steht jetzt auf einer guten Basis", ergänzte Chefmechaniker Trevor Morris. Man sei mit dem bisherigen Stand des Gesamtpakets glücklich: "Das Motorrad hat sich bei all den Tests als standfest erwiesen. Dies war unser oberstes Ziel. Bei einem Test kann ruhig etwas kaputt gehen, aber bei den Grand Prix wollen wir nicht wegen eines lächerlichen Defektes stehen bleiben. Das ist auch unsere Zielsetzung für die ersten Grand Prix: das Rennen zu Ende fahren."

"Unser noch sehr junges Projekt steht jetzt auf einer guten Basis." Trevor Morris

In dem Punkt, das Bike schneller zu machen, liege auch viel in fremden Händen, so Morris weiter: "Wir sind kein Werk wie Aprilia, sondern auf viele Zulieferer angewiesen. Seit dem letzten Test in Valencia hat sich sehr vieles am Motorrad geändert und ist uns ein großer Schritt vorwärts gelungen." Zu Beginn der Saison wolle man sich schrittweise weiter steigern."

Ranseder spiele eine sehr wichtige Rolle bei der Entwicklung: "Er macht seine Aufgabe sehr gut, hält sich genau an unsere Vorgaben und gibt uns sehr gutes Feedback", so Morris. "Sein technisches Verständnis ist großartig. Ich bin überaus zufrieden und es macht mir Spaß, mit ihm zu arbeiten. Er ist mit Sicherheit die richtige Wahl für dieses Projekt. Gelegentlich kann ich sogar von ihm noch etwas lernen, da er schon ein paar Jahre in der 125er-Klasse fährt und sich dort bestens auskennt."