Bradl nimmt das Podium ins Visier

Große Worte von Stefan Bradl: Trotz Sturz und Startplatz elf in Misano will er wie schon in Brünn eine grandiose Aufholjagd starten

(Motorsport-Total.com) - In Brünn hat Stefan Bradl zuletzt bewiesen, dass man auch vom 13. Startplatz aus Grands Prix gewinnen kann. Insofern müssten nach Rang elf heute in Misano eigentlich noch keine Alarmglocken schrillen, aber die Ausgangsposition ist doch etwas anders. Denn während er in Brünn sein Potenzial in den Trainings einfach nicht entfalten konnte, so lief es in Misano bisher noch gar nicht so richtig rund.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl

Lässt sich von Rückschlägen wie heute nicht unterkriegen: Stefan Bradl

Aber das kratzt den unbekümmerten Zahlinger von gerade Mal 18 Jahren überhaupt nicht: "Das war schon eine ordentliche Schräglage bei dem Sturz", kommentierte er rotzfrech seinen Schnitzer gut zehn Minuten vor Ende der Session, und auch hinsichtlich des morgigen Rennens fiel seine Prognose keineswegs pessimistisch aus: "Ich habe vor dem Rennen keine Angst und traue mir durchaus zu, auf das Podest zu fahren."#w1#

"Zum Glück", fügte Bradl an, "hatte ich am Anfang des Trainings schon eine schnellere Zeit als gestern gefahren. Diese Zeit zu fahren, ist mir eigentlich auch relativ leicht gefallen. Nach dem Reifenwechsel versuchte ich es nochmals und ging dann aber zu Boden. Ich war nach dem Sturz wieder nahe an meiner schnellsten Zeit dran, aber der Reifen, den ich dabei fuhr, machte doch nicht so mit, wie ich mir es vorgestellt hatte."

Beim erwähnten Ausrutscher in einer Linkskurve griff sich Vater Helmut, spätestens seit Brünn nicht mehr der große Star der Familie, bezeichnend an den Kopf, doch seitens des Kiefer-Teams wurde keinerlei Kritik an Bradl Jr. laut: "Wenigstens hat er es probiert, wenn es auch nicht funktioniert hat", winkte Cheftechniker Jürgen Lingg ab. Nach Siegen verzeiht man eben leichter, gerade wenn sie erst zwei Wochen her sind.

Lingg weiter: "Kurz zuvor hatte er schon einen Rutscher in derselben Kurve, den konnte er noch abfangen. Im Qualifying muss man halt manchmal über das Limit gehen, wenn man ganz vorne dabei sein will. Ob es an der neuen Gabel lag, dass er gestürzt ist, weiß ich nicht. Jedenfalls lässt sich das Motorrad damit besser einlenken." Hoffentlich ein Vorteil, denn Gabor Talmacsi, Konkurrent um Platz vier in der Fahrer-WM, steht auf Pole-Position...