Bradl: "Ich denke, es schaut ganz gut aus"

Stefan Bradl ist nach Platz drei im Qualifying in Jerez optimistisch für das Rennen und spricht über den ungewohnten Trubel um seine Person

(Motorsport-Total.com) - Seit Platz drei beim Saisonauftakt in Katar steht der Name Stefan Bradl ganz hoch auf dem deutschen Motorsportindex - und das nicht zu Unrecht, wie der Zahlinger heute im Qualifying in Jerez bewies: Mit weniger als einer halben Sekunde Rückstand sicherte er sich den starken dritten Startplatz und damit eine optimale Ausgangsposition für das morgige Rennen.

Titel-Bild zur News: Stefan und Helmut Bradl

Von Vater Helmut gibt es für Stefan Bradl immer wieder gute Ratschläge

"Es ist für mich schon gestern gut gelaufen im Qualifying, da war ich Vierter", erklärte Bradl in der 'Eurosport'-Kommentatorenkabine. "Wir haben hinten ein neues Federbein von Öhlins bekommen, daher mussten wir einiges ausprobieren. Dafür habe ich jeweils die Freien Trainings hergenommen - das war ganz wichtig. Wir haben viel experimentiert, ich war oft an der Box und wir mussten die Settings hinbekommen. Das ist uns bis jetzt gut gelungen."#w1#

Bester Topspeed im gesamten Feld

"Ich habe keinen anderen Motor als die anderen Aprilia-Werksfahrer." Stefan Bradl

Großes Plus des Kiefer-Aprilia-Piloten ist der Topspeed: "Dafür gibt es mehrere Gründe, ich habe darüber schon oft mit meinem Chefmechaniker gesprochen. Ich habe keinen anderen Motor als die anderen Aprilia-Werksfahrer", stellte er klar. "Ich komme einfach sehr gut aus der Kurve raus, weil ich den Fahrstil habe, dass ich mehr auf Beschleunigung fahre als auf der Bremse. Vom Gewicht her bin ich natürlich auch optimal - und ich mache mich sehr klein, das ist klar."

"Noch etwas probieren" möchte Bradl morgen Vormittag im Warmup, was den Hinterreifen angeht, um die Traktion zu optimieren. Aber ansonsten machte er eigentlich einen rundum zufriedenen Eindruck: "Ich denke, es schaut ganz gut aus. Wir haben dieses Wochenende gut gearbeitet. Jetzt müssen wir schauen, was im Rennen rauskommt", so der 18-jährige Sohn von Ex-Vizeweltmeister Helmut Bradl.

Sein Leben hat sich seit dem Podestplatz in Katar übrigens durchaus ein wenig verändert: "Es ist schon stressiger geworden - man merkt das, weil man ganz anders angeschaut wird. Man merkt da schon, dass man etwas erreicht hat, was schön ist, aber auch stressig. Aber das gehört zum Erfolg dazu", sagte Bradl. "Gegen einen Stoner oder einen Rossi bin ich da ja noch ein Waisenknabe. Aber ich will da trotzdem hinkommen."

Noch nicht viele Schulterklopfer

"Ich laufe ja nicht ganzen Tag im Fahrerlager herum, um herzuzeigen, dass ich Dritter geworden bin!" Stefan Bradl

Das Schulterklopfen "hält sich in Grenzen", meinte er weiter, denn: "Ich laufe ja nicht ganzen Tag im Fahrerlager herum, um herzuzeigen, dass ich Dritter geworden bin! Wir konzentrieren uns auf unsere Arbeit. Das ist das Wichtigste." Im Kiefer-Team fühlt er sich "sehr wohl - es kommen mir alle entgegen und wir arbeiten auch sehr hart. Das ist jetzt der Lohn dafür", gab der Deutsche zufrieden zu Protokoll.

Nur einen Schwachpunkt ortet er momentan: "Was ich noch gerne mehr hätte, wäre die Konstanz, dass ich in jedem Freien Training schnell bin. Aber ich denke, ich bin da auf einem guten Weg. Das schaut ganz gut aus. Da oben wird die Luft halt dünn - ich habe es im Qualifying gemerkt, denn das war hammerhart! Aber das ist eben an der Weltspitze so", erläuterte Bradl abschließend.

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