Bradl, Grizzly und der MotoGP-Traum

Stefan Bradl verrät, dass er trotz Trennung auch 2009 von Grizzly unterstützt werden könnte, und er spricht über seine sportlichen Ziele

(Motorsport-Total.com) - Mit zwei Siegen und vier weiteren Podestplätzen hat Stefan Bradl 2008 alle Erwartungen erfüllt und die 125er-Fahrer-WM als Gesamtvierter abgeschlossen. Dennoch kam es am Saisonende zur Trennung vom Hauptsponsor des Kiefer-Teams, Grizzly Gas, weil die Bradls in die 250er-Klasse aufsteigen wollten, Grizzly Gas dies aber nicht für sinnvoll hielt.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl

Stefan Bradl und Grizzly Gas könnten auch 2009 gemeinsam auftreten

Doch auf der Suche nach persönlichen Sponsoren für 2009 stieß Bradl neuerlich auf den österreichischen Unternehmer Alfred Gangelberger, dem die Grizzly-Gruppe gehört: "Wir verhandeln miteinander für 2009 über ein persönliches Sponsoring. Da weiß ich aber noch nicht, wie das ausgeht", erklärte die Nachwuchshoffnung gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Es gab zwar Differenzen, aber wir haben uns wieder ausgesprochen." Man sei "im Guten" auseinander gegangen.#w1#

Bradl bleibt als Zugpferd attraktiv

"Dass er als Hauptsponsor zumindest mit Kiefer nichts mehr machen wird, hat er ganz deutlich zum Ausdruck gebracht." Stefan Bradl

Klar ist aber auch, dass Gangelberger wenn überhaupt, dann nur den Fahrer und nicht mehr das komplette Team unterstützen wird: "Dass er als Hauptsponsor zumindest mit Kiefer nichts mehr machen wird, hat er ganz deutlich zum Ausdruck gebracht", bestätigte Bradl. Die Weltwirtschaftskrise dürfte auch an der Grizzly-Gruppe nicht spurlos vorbeiziehen. Inwieweit das der Grund ist, warum Gangelberger kein Teamsponsoring mehr will, entzieht sich jedoch unserer Kenntnis.

Sportlich gesehen sind die Erwartungen an Bradl nach der Saison 2008 natürlich immens gestiegen, ebenso wie das Medieninteresse an der Planung seiner 2009er-Kampagne. Denn nach Siegen und Podestplätzen kann es eigentlich nur noch eine Steigerung geben: den 125er-WM-Titel. Aber der Bayer, der am 29. November 19 Jahre alt wurde, will sich von den Erwartungen der Öffentlichkeit nicht unter Druck setzen lassen.

Unbeeindruckt von den hohen Erwartungen

"Mein Ziel ist, unter die ersten Drei zu kommen und Rennen zu gewinnen." Stefan Bradl

Ist der WM-Titel also das erklärte Ziel? "Das sagen vielleicht die Medien", entgegnete Bradl. "Ich sage da etwas anderes, denn wenn ich jetzt sage, ich will nächstes Jahr Weltmeister werden, und dann werde ich nur Vizeweltmeister, dann habe ich mein Ziel nicht erreicht, obwohl es eine tolle Leistung war. Mein Ziel ist, unter die ersten Drei zu kommen und Rennen zu gewinnen - da können die Medien schreiben, was sie wollen."

Langfristig träumt er natürlich davon, irgendwann einen MotoGP-Vertrag zu ergattern, auch wenn ihm klar ist, dass dies kein Selbstläufer wird: "Wenn man einmal richtig dabei ist, merkt man, dass das gar nicht so leicht ist. Aber sicher bleibe ich dabei, dass das Ziel für mich die MotoGP ist", gab Bradl zu Protokoll. Darüber und über vieles mehr sprach er im ausführlichen Interview mit 'Motorsport-Total.com', das Sie morgen in voller Länge bei uns nachlesen können.