• 16.04.2010 20:42

  • von Stefan Ziegler

Le Mans: Kawasaki holt die Pole-Position

Kawasaki-Pilot Julien da Costa markierte in der Superpole von Le Mans die schnellste Runde und holte sich die Pole-Position für den Rennklassiker

(Motorsport-Total.com) - Die 20 schnellsten Teams stellten sich am Freitag noch einmal der Zeitenjagd: In drei einzelnen Session galt es für die Motorrad-Rennställe, sich die begehrten vorderen Startplätze für das am Samstag beginnende 24-Stunden-Rennen in Le Mans zu sichern. Am besten meisterte Julien da Costa diese Aufgabe - der Kawasaki-Pilot raste in 1:37.783 Minuten zur abschließenden Bestzeit.

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Für den japanischen Hersteller bedeutet das nichts anderes als eine kleine Sensation: Seit 2000 ist es Kawasaki nicht mehr gelungen, die Qualifikation zum Ausdauerklassiker in Frankreich auf der Pole-Position zu beginnen. Dass diese Leistung keineswegs eine Eintagsfliege ist, hatte da Costa bereits in der zweiten Teilsession unterstrichen - 1:38.271 Minuten bedeuteten schon in Q2 den ersten Rang.#w1#

Als starke Konkurrenz erwies sich anfangs allerdings Suzuki-Fahrer Vincent Philippe, dessen SERT-Rennstall unterm Strich den zweiten Platz belegte. Philippe klassierte sich im entscheidenden Run nur drei Zehntel hinter da Costa, hatte seine Ansprüche auf die Pole-Position aber bereits in Q1 und Q2 deutlich gemacht. Dort hatte der Franzose die Zwischenpositionen drei und zwei eingenommen.

Kawasaki mit der Favoritenrolle

Der Sieger der ersten Einheit, Erwan Nigon (BMW), sowie sein Verfolger Sylvain Barrier (Honda) mussten sich nach Ablauf der Zeit mit den Plätzen fünf und sechs begnügen. Zwischen die beiden Kontrahenten schoben sich in Q3 noch Matthieu Lagrive (Honda) und Gwen Giabbani (Yamaha), womit Letzterer die Vorjahressieger von YART erneut in eine aussichtsreiche Lage brachte.

Die Favoritenrolle nimmt allerdings zunächst Polesitter da Costa ein, der vor dem Rennstart am Samstag aber betont tief stapelt: "Das Rennen ist lang und wir sind nicht hier, um einfach nur schnelle Runden zu drehen. Man muss sich auch auf das Rennen konzentrieren", erläutert der Kawasaki-Pilot. "Nichtsdestotrotz ist dieses Ergebnis natürlich überaus zufriedenstellend für uns. Wir freuen uns."

"Seit dem vergangenen Jahr hat sich das Motorrad nicht sehr verändert. Unser Bike ist stark und es hat einen guten Motor. Mit diesem Aggregat sollten wir dazu in der Lage sein, andere Motorräder zu überholen", meint da Costa und fügt hinzu: "Jetzt geht es darum, keine Fehler zu machen, immer rechtzeitig Sprit und neue Reifen zu fassen - dann werden wir schon ein gutes Resultat erzielen."

Suzuki gibt sich kämpferisch

Suzuki-Teammanager Dominique Méliand vom SERT-Rennstall gibt sich für den Moment geschlagen, will Startplatz zwei in den kommenden Stunden aber unbedingt in Platz eins ummünzen: "Noch ist nichts entschieden, denn das Rennen müssen wir erst noch fahren. Das Wetter scheint in diesem Jahr jedenfalls zu passen. 2010 ist es wohl recht einfach, die Strategie und das Rennsetup zu finden."

"Die Einstellungen sind jedenfalls sehr wichtig", meint Méliand und gesteht: "Wir hatten es klarerweise auf die Pole-Position abgesehen, haben uns aber auch auf das Rennen hin orientiert. Wir haben diese 45 Minuten daher auch dazu benutzt, ein gutes Setup zu finden, das viele schnelle Runden am Stück erlaubt. Okay, die Pole haben wir nicht gekriegt, aber unser Kompromiss ist gut", so Méliand.

"Die große Frage ist doch, was am Samstag, in der Nacht und am Sonntag passiert", stellt der Suzuki-Teammanager heraus und fügt abschließend hinzu: "Wir sind zufrieden und gelassen - wie man das eben vor einem Rennen sein kann. Das Setup passt, wir sind bereit. Jetzt gilt es, keine Fehler zu machen", erklärt Méliand - ab Samstag um 15 Uhr, wenn der Klassiker seinen Auftakt nimmt.