• 14.04.2010 18:54

  • von Britta Weddige

Der Mythos lebt: Start frei für die 24 Stunden von Le Mans

Der ultimative Härtetest: Am kommenden Wochenende gehen die 24 Stunden von Le Mans mit rekordverdächtigem Starterfeld in ihre 33. Auflage

(Motorsport-Total.com) - Der Mythos geht in die nächste Runde: An diesem Wochenende startet in Le Mans die 33. Auflage der "24 Heures Moto". Das Rennen markiert gleichzeitig wieder den Saisonstart der Langstrecken-Weltmeisterschaft. Während der Klassiker an der Sarthe für Automobile seit 1923 ausgetragen wird, gibt es das 24-Stunden-Rennen für Motorräder seit 1978. Anders als ihre Vierrad-Kollegen fahren die Zweirad-Piloten aber nicht auf dem Circuit de la Sarthe, sondern auf dem kürzeren Bugatti-Circuit.

Titel-Bild zur News: Le Mans

24 Stunden Moto: Am diesem Wochenende wird Le Mans wieder beben

Auch das Motorrad-Rennen in Le Mans hat sich inzwischen längst zum Klassiker entwickelt. Regelmäßig pilgern rund 90.000 Fans an die Sarthe, um bei diesem Ausdauertest live dabei zu sein. Und in diesem Jahr dürfen sich die Zuschauer wieder auf ein rekordverdächtiges Starterfeld freuen. Erstmals seit 1992 gehen wieder mehr als 50 Bikes auf die Strecke - 55, um genau zu sein. Denn in diesem Jahr ist Le Mans sozusagen "ausgebucht". Die Veranstalter schwärmen gar vom "komplettesten, abwechslungsreichsten, internationalsten und besten Starterfeld in der Geschichte des Rennens".#w1#

Im vergangenen Jahr machte sich die weltweite Wirtschaftskrise auch bei den 24 Stunden von Le Mans bemerkbar. So gingen im April 2009 "nur" 46 Bikes an den Start. Doch 2010 hat sich das Blatt wieder gewendet: Für die insgesamt 55 Startplätze gab es 80 Bewerbungen. Veranstalter ASO hat darunter 64 Bikes ausgewählt, die im Qualifying antreten. Dabei wird sich dann letztlich entscheiden, welche 55 Bikes im eigentlichen Rennen dabei sind.

Unter den 64 Bewerbern finden sich alle 32 Teilnehmer an der Langstrecken-Weltmeisterschaft - vor einem Jahr waren es gerade einmal 17. 23 Bikes gehen in der Klasse EWC an den Start, 37 in der Superstock-Klasse und vier in der offenen Klasse, die für jene Maschinen gedacht ist, die vom Hubraum her nicht in die EWC- oder Superstock-Klasse passen.

Die Meldungen kamen aus so vielen Nationen wie noch nie zuvor, nämlich zwölf: Deutschland, Österreich, Belgien, Spanien, Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen, Katar, Serbien, der Schweiz und der Slowakei. Zehn verschiedene Motorradhersteller stellen sich der Herausforderung 24 Stunden: Suzuki (22 Maschinen), Yamaha (14), Honda (8), Kawasaki (9), BMW (4), Aprilia (2), KTM (2), Ducati (1), Metiss (1) und Triumph (1). Und mit dabei sidn auch vier verschiedene Reifenhersteller: Michelin, Dunlop, Bridgestone und Pirelli.

Als Rekordsieger kommt Honda nach Le Mans: Bisher konnte der Klassiker elf Mal mit Maschinen des japanischen Herstellers gewonnen werden. Honda Frankreich ist im vergangenen Jahr in den Langstreckensport zurückgekehrt und möchte in diesem Jahr Revanche nehmen an Yamaha. 2009 stand das Team von Honda Frankreich auf der Pole-Position, musste sich aber mit Platz zwei hinter Sieger Yamaha Austria YART begnügen. Doch auch andere Hersteller wollen an vergangene Erfolge anknüpfen: Suzuki hat schon zehn Mal gewonnen, damit fehlt nur ein Sieg auf den Rekord von Honda. Kawasaki will sein Le-Mans-Erfolgskonto auf neun Siege aufstocken.

YART

Im vergangenen Jahr dominierte YART und durfte dann auch den Sieg feiern Zoom

Doch sie alle müssen erst einmal an Vorjahressieger und Langstrecken-Weltmeister YART vorbei. Das österreichische Team um Mandy Kainz bescherte Yamaha 2009 den ersten Le-Mans-Sieg seit vier Jahren. Gwan Giabbani, Steve Martin und Igor Jerman kamen mit ihrer Michelin-bereiften Yamaha-R1 am besten mit den tückischen Streckenbedingungen zurecht und dominierten das Rennen fast vom Start bis ins Ziel. Permanenter Gripwechsel hatte für zahlreiche Stürze gesorgt, unter anderem auch beim Pole-Team Honda Frankreich.

Das Programm am Rennwochenende in Le Mans wird abgerundet vom Auftaktrennen der Seitenwagen-Weltmeisterschaft, dem International Classic Grand Prix für Zweitakt-Maschinen aus den 1970er- und 80er-Jahren sowie ein Konzert am Samstagabend am Bugatti-Circuit.

Zeitplan 24 Stunden Le Mans 2010:

Donnerstag, 15.04.:

12:30 - 14:30 Uhr: Freies Training
16:30 - 19:00 Uhr: 1. Zeittraining
21:00 - 22:15 Uhr: Nachttraining

Freitag, 16.04.:

09:30 - 12:00 Uhr: 2. Zeittraining
15:15 - 16:05 Uhr: Superpole

Samstag, 17.04.:

15:00 Uhr: Start 24-Stunden-Rennen

Sonntag, 18.04.:

15:00 Uhr: Zieleinlauf