Yamaha Austria: Titelverteidigung ist das Ziel

(Motorsport-Total.com) - Am nächsten Wochenende beginnt mit dem 24-Stunden-Rennen in Le Mans die Langstrecken-WM 2010. Als Titelverteidiger hat sich das Yamaha-Austria-Racing-Team YART hohe Ziele gesteckt. Der Titel, und somit auch die begehrte Trophäe, müssen in der Steiermark bleiben. Bis auf den Neuzugang des Reservepiloten Michael Ranseder ist die Fahrerbesetzung unverändert geblieben.

© YART Team

Titelverteidiger Yamaha Austria startet bester Dinge in die neue Saison

Der ehemalige Grand-Prix-Pilot Ranseder konnte von Teamchef Mandy Kainz als Ersatzmann gewonnen werden, der auch zum ersten Renneinsatz von YART nach Le Mans reisen wird. Vorerst aber werden die Stammfahrer Igor Jerman, Gwen Giabbani und Steve Martin in das Renngeschehen eingreifen. Trotz Wirtschaftskrise erlebt die Langstrecken-WM einen Boom. Nicht weniger als 32 Mannschaften sind fix eingeschrieben.#w1#

Teamchef Kainz gibt sich dennoch vor dem Saisonstart selbstsicher. "Auch wenn in diesem Jahr die Konkurrenz stärker als je zuvor ist, müssten wir bei der Vergabe des WM-Titels ein gehöriges Wörtchen mitreden können. Sowohl unsere Fahrer, als auch die Mechaniker und Betreuer zählen zu den Besten, die es in dieser Szene gibt. Wir sind als Team gut aufeinander eingespielt." In Le Mans sind alle Teammitglieder mit an Bord - auch Cheftechniker Christian Giglio, der sich vor wenigen Tagen einen Nerv eingeklemmt hat - und strotzen vor Selbstvertrauen.

Das erste Aufeinandertreffen der aussichtsreichen Mannschaft vor einem Monat bei den offiziellen Tests in Le Mans wurde von sehr niedrigen Temperaturen beeinträchtigt. Viel mehr als ein Fotoshooting war damals nicht möglich. In der vergangenen Woche war das Team um Kainz zu den abschließenden Saisonvorbereitungen nochmals in Le Mans. Mit dabei war auch der neue Ersatzmann Ranseder.

Ranseder, der 2010 in der IDM-Supersport um Rennsiege und Titelehren kämpfen wird, kennt den Bugatti-Circuit aus seiner Grand-Prix-Karriere wie seine Westentasche. Schon am ersten Tag nach nur wenigen Runden erzeugte der 25-jährige Oberösterreicher mit seiner Grundschnelligkeit. "Von den Rundenzeiten war ich positiv überrascht", freut sich Teamchef Kainz über den gelungenen Einstand des Neuzugangs. "Michi war zwar etwas langsamer als unsere Stammfahrer, aber gleich schnell wie die Piloten unserer schärfsten Kontrahenten!"

Und Ranseder selbst sagt zu seinem Testeinsatz: "Obwohl das Wetter zu wünschen übrig ließ, hat es auf der Yamaha YZF-R1 richtig Spaß gemacht."

Ranseder: Konzentration auf IDM

Der Edelreservist wird in jeden Fall am kommenden Wochenende in Le Mans im Training zum 24-Stunden-Rennen im Sattel der Yamaha R1 sitzen. Ein Einsatz im Rennen sollte ihm hoffentlich erspart bleiben, denn er gesteht ein: "Um ganz ehrlich zu sein, hoffe ich, dass ich nicht für einen der drei Stammpiloten einspringen muss. Ich kann mir gut vorstellen, dass ein 24-Stunden-Rennen einem alles abverlangt und zudem bin ich auch noch nie in der Nacht ein Rennen gefahren."

Nichtsdestotrotz ist Teamchef Kainz von der Verpflichtung Ranseders überzeugt. "Für mich zählt Michi zu den schnellsten Österreichern auf zwei Rädern, der noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung angelangt ist. Deshalb ist er schon lange auf meiner Wunschliste", so der umtriebige Teamchef.

"Jetzt, wo er in die Viertakt-Szene gewechselt ist, habe ich ihn gefragt, ob er nicht Lust dazu hätte, mit unserem WM-Motorrad zu fahren. Er war auf Anhieb von dieser Idee begeistert." Ranseder selbst meint zu seinem Ausflug in die Langstrecken-WM: "Für mich ist es das erste Zusammentreffen mit einem Superbike. Und ich wollte auch wissen, wie sich eine Maschine der Weltmeister fahren lässt. Mein Hauptaugenmerk liegt aber in der Deutschen Supersport-Meisterschaft, deshalb werde ich nur mit kalkuliertem Risiko fahren."

Für die IDM Supersport-Klasse lief die sportliche Vorbereitung für Ranseder optimal. "Die Testfahrten in Spanien waren sehr gut und ich war überrascht, wie schnell ich mich mit dem neuen Bike zurechtgefunden habe."

Ranseder will sich diese Saison in der Supersport-Serie etablieren und sich an die großen Maschinen gewöhnen, um mittelfristig in der Superbike WM oder Moto2 an den Start gehen zu können. Der erste IDM-Lauf findet am 23. bis 25.4. am Lausitzring statt.

Termine Langstrecken-WM 2010:

17./18.04.: Le Mans, Frankreich (24 Stunden)
22.05.: Albacete, Spanien (8 Stunden)
25.07.: Suzuka, Japan (8 Stunden)
11./12.09.: Magny Cours, Frankreich (24 Stunden)
13.11.: Losail, Katar (8 Stunden)