Marcus Ericsson

Schweden

Porträt

(Stand: 8. Januar 2018) Marcus Ericssons Heimatstadt Kumla liegt in der Region Örebro. Das verschafft ihm ein schweres Erbe: Aus der gleichen Gegend stammte auch die schwedische Formel-1-Legende Ronnie Petterson. Bis er jenes antrat, musste er sich lange Zeit gedulden: Vier Jahre schmorte Ericsson in der Nachwuchsserie GP2, ehe sich 2014 eher unerwartet die Chance bei Caterham eröffnete. Der Blondschopf gab bei den Grünen sein Formel-1-Debüt, auch dank einer Mitgift in Höhe von angeblich elf Millionen Euro, und wechselte zur Saison 2015 zu Sauber, wo er auch 2018 wieder ins Lenkrad greifen wird.

Sein Talent entdeckte der ehemalige ChampCar-Pilot Fredrik Ekblom, der ebenfalls aus Kumla stammt und dort eine Kartbahn betreibt. Überzeugt war er, als Ericsson im Alter von neun Jahren fast den Streckenrekord geknackt hätte. Er überzeugte Vater Tomas, ein eigenes Kart anzuschaffen. Und die Karriere kam ins Rollen. Schnelle Erfolge in der lokalen Szene erweckten die Aufmerksamkeit eines weiteren schwedischen Motorsport-Prominenten: Kenny Bräck. Der frühere Star der US-Szene ist bis heute in seinem Management tätig.

Über seine guten Verbindungen gelangte er zum Fortec-Team. Mit nur 16 Jahren gewann er souverän die Britische Formel BMW und es ging weiter steil bergauf. 2009 holte Ericcson in der japanischen Serie den Titel, danach ging es in die GP2. Er siegte dreimal, 2013 war er als Sechster in der Gesamtwertung am Jahresende so gut platziert wie nie zuvor, obwohl er in den Rennen viel Pech zu beklagen hatte.

Als er 2014 sein Formel-1-Debüt bei Caterham gab, ließ Ericsson sein Talent trotz eines unterlegenen Autos mehrmals aufblitzen. Die Saison endete wegen der Insolvenz der Mannschaft vorzeitig, doch mit dem Geld seiner schwedischen Geldgeber, allen voran der Entourage des Tetra-Pak-Konzerns, sicherte er sich für das Folgejahr ein Cockpit bei Sauber. 2015 sorgte er fünfmal für Punkte, ehe es mit den Schweizern wieder bergab ging.

Dass die Truppe aus Hinwil überlebte, war auch dem Einstieg neuer Investoren, die enge Verbindungen zu Ericsson pflegen, geschuldet. Sportlich hielt die Durststrecke jedoch an: 2016 und 2017 blieb er ohne WM-Punkte und ließ sich von Teamkollege Pascal Wehrlein teilweise düpieren, trotzdem gab es einen Vertrag.