Zehn Teams bei FOTA-Treffen in Suzuka

Bei einem Treffen in Suzuka haben sich zehn Teams inklusive auf eine gemeinsame Linie eingeschworen - Red Bull und Toro Rosso waren nicht eingeladen

(Motorsport-Total.com) - Die Teamvereinigung FOTA besteht nach den Austritten von Ferrari, HRT, Red Bull, Sauber und Toro Rosso nur noch aus sieben der zwölf aktuellen Rennställe. Allerdings scheint den Teams bewusst zu werden, dass es für sie vorteilhaft wäre, beim großen Concorde-Gipfeltreffen am 23. Oktober in Paris möglichst geschlossen aufzutreten. Also traf man sich am Sonntagmorgen vor dem Grand Prix von Japan in Suzuka auf Einladung von FOTA-Generalsekretär Oliver Weingarten in der Lotus-Hospitality.

Titel-Bild zur News: FOTA-Meeting in Suzuka

Ferrari sitzt wieder am FOTA-Tisch: Stefano Domenicali beim Suzuka-Meeting Zoom

Nicht eingeladen wurden die beiden Red-Bull-Teamchefs Christian Horner und Franz Tost (Toro Rosso) - vermutlich, weil Red Bull bisher die Einführung eines von der FIA reglementierten Ressourcen-Restriktions-Abkommens (RRA) schon ab 2013 blockiert hat. Laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' wurde am Sonntag auch die Red-Bull-Geschäftsbilanz 2011 diskutiert, die in Bezug auf das RRA neuerlich Verdachtsmomente aufkommen lässt.

"Ich weiß nicht, worüber in Herrgotts Namen sie bei dem Treffen gesprochen haben, daher kann ich das nicht kommentieren", reagiert Horner, von 'Motorsport-Total.com' auf das Meeting angesprochen, genervt. "Es gibt die FOTA, der einige Teams angehören, andere nicht. Ich weiß nicht, was das Gesprächsthema war. Offensichtlich sind die der Meinung, dass Red Bull nicht betroffen ist. Ich kann nichts kommentieren, worüber ich nicht Bescheid weiß."

Whitmarsh relativiert Ferrari-Anwesenheit

Dass Ferrari der FOTA-Einladung folgte, war für viele überraschend. FOTA-Chef Martin Whitmarsh will aber noch nicht über eine Rückkehr der Italiener in die Teamvereinigung spekulieren: "Ich weiß nicht", antwortet er auf die Frage, was Stefano Domenicalis Präsenz bei dem Treffen zu bedeuten habe. Und Whitmarsh versucht, Spekulationen mit einer flapsigen Bemerkung zu relativieren, wenn er sagt: "Wir haben nur über das Leben in der Formel 1 geredet..."

Auch der Frage, ob eine Rückkehr von Ferrari und Sauber aus FOTA-Sicht wünschenswert wäre, weicht der McLaren-Teamchef aus: "Ich mache mir keine Sorgen um die FOTA. Es ist vernünftig, wenn sich die Teams über einige der Probleme, die wir haben, untereinander austauschen, damit wir näher zusammenrücken." So hatte auch Sauber-Geschäftsführerin Monisha Kaltenborn "das Gefühl, dass es gut war, dort hinzugehen".

Eine gemeinsame Absprache vor dem 23. Oktober hält sie für "sehr wichtig, denn wir müssen einige Entwicklungen verstehen und wissen, wo wir gerade stehen, denn es wird so viel geredet. Und wir als Teams sind die wichtigsten Akteure bei all dem, denn wir sorgen für den fantastischen Sport, der Grundlage für die kommerziellen Einnahmen ist. Wir wollen gemeinsam mit allen anderen beteiligten Parteien ergründen, wo wir gerade stehen."

Reizthema Formel-1-Kommission

Das heißeste Thema ist momentan der Plan, die Formel-1-Kommission von 26 auf 18 Sitze zu reduzieren. Statt bisher alle zwölf sollen künftig nur noch sechs Teams (Ferrari, Lotus, McLaren, Mercedes, Red Bull und Williams) ein Mitspracherecht in diesem Gremium haben. Die anderen zwölf Sitze würden wohl der Inhaber der kommerziellen Rechte und die FIA, also Bernie Ecclestone und Jean Todt, untereinander ausmachen.

Neben der Kommission beschäftigt auch die geplante Erhöhung der WM-Nenngebühren die Teams. Was von beidem wichtiger ist, will Kaltenborn nicht kommentieren: "Beides sind wichtige Themen", findet die Österreicherin. "Man kann nicht nur einen Aspekt betrachten. Wir sind hier in einem Business und in einem Sport, also muss man beides betrachten. Ich kann nicht ein Thema wichtiger einstufen als das andere."

Bernie Ecclestone und Christian Horner

Bernie Ecclestone im Gespräch mit Red-Bull-Teamchef Christian Horner Zoom

Was die Nenngebühren angeht, steht eine Erhöhung der Grundgebühr ebenso wie die Einführung einer Zahlung pro Punkt im Raum. Das würde besonders Teams wie Sauber hart treffen, die wenig Geld haben, aber erfolgreich sind. "Es gibt so viele Themen, die ungeklärt sind", winkt Kaltenborn ab. "Daher ist es umso wichtiger, sich an einen Tisch zu setzen und herauszufinden, wo genau wir stehen. Das wissen wir nicht."