• 13.04.2016 12:46

  • von Dominik Sharaf

Zankapfel Haas: Am Ferrari-Modell scheiden sich die Geister

Die US-Amerikaner haben sich mit ihrem furiosen Debüt nicht nur Freunde gemacht: Wieso ein Formel-1-Dino Haas' Weg nicht als den der Formel 1 betrachtet

(Motorsport-Total.com) - Nicht nur, weil es sich um einen neuen Konkurrenten handelt, der fleißig WM-Punkte wegschnappt: Der Erfolg des US-Neueinsteigers Haas schmeckt nicht jedem im Paddock. Das Modell eines eng an Maranello gebundenen Ferrari-Kunden mit Dallara-Outsourcing für den Chassisbau prangert der Williams-Technikchef an: "Was Haas gelungen ist, ist ja schön für ihn. Aber ich weiß nicht, ob das wirklich der Weg ist, den die Formel 1 einschlagen sollte", sagt Pat Symonds der 'New York Times'.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Raketenstart: Haas hat auf Anhieb das Mittelfeld der Formel 1 erobert Zoom

Er bläst damit in das gleiche Horn wie zuvor Bernie Ecclestone, der die Mannschaft als "B-Team" der Scuderia bezeichnete. Wie Günther Steiner unlängst unterstrich: Einen Regelverstoß gibt es nicht und das Konzept ist für jeden kopierbar. Der Teamchef will Platz fünf in der WM-Gesamtwertung der Konstrukteure so schnell nicht preisgeben. "Es ist schwierig, aber wir werden entwickeln", sagt Steiner. "Wir werden weiterhin in den Windkanal gehen und Neuentwicklungen am Auto bringen."

Er sieht Haas "auf einem Stand wie die anderen Mittelfeldteams". In naher Zukunft fürchtet der neue Formel-1-Rennstall allen voran McLaren und das Renault-Werksteam, wo Know-how und große Budgets bislang nicht zum Erfolg geführt haben. "Sie werden sich noch verbessern und in die Entwicklung investieren", weiß Romain Grosjean. "Da müssen wir mitziehen und wir haben dafür exzellente Grundlagen. Auch wenn es uns an der Infrastruktur eines großen Teams fehlt und wir nicht so schnell und nicht so umfangreich neue Teile entwickeln können - einen Plan haben wir."