• 20.01.2009 12:22

Zahlen und Fakten rund um das BMW Sauber F1 Team

Wer sitzt beim BMW Sauber F1 Team am Kommandostand? Was waren die Leistungsdaten des F1.08? Wie viele Teile hat das Getriebe des F1.09?

(Motorsport-Total.com) - Elf Podestplätze bedeuteten 2008 einen Rekord für das BMW Sauber F1 Team in seiner dritten Formel-1-Saison. Robert Kubica erzielte einen Sieg, drei zweite und drei dritte Plätze. Nick Heidfeld holte vier Mal Platz zwei. In den beiden Jahren zuvor hatte je zwei Mal einer der Piloten auf dem Podium gestanden.

Titel-Bild zur News: BMW Sauber F1.09 Valencia

Acht Arbeitsstunden dauert es, bis der BMW Sauber F1.09 komplett zerlegt ist

2008 legte kein Team mehr Rennrunden zurück als das BMW Sauber F1 Team. Heidfeld führte mit 1.112 von 1.117 möglichen Rennrunden die Zuverlässigkeitswertung der Fahrer vor Kubica (1.084 Runden) an. Kein technischer Defekt war für die Differenz verantwortlich. Heidfeld kam in Monaco mit einem beschädigten Auto mit vier Runden Rückstand ins Ziel und wurde beim Saisonfinale in Brasilien überrundet.#w1#

Kubica wurde in Melbourne Unfallopfer (minus 11 Runden), rutschte in Silverstone auf Aquaplaning aus (minus 21 Runden) und wurde in Brasilien ebenfalls mit einer Runde Rückstand abgewinkt. 2008 waren sechs Chassis des F1.08 im Fahrbetrieb (02 bis 07).

An den 17 Rennwochenenden wurden mit dem F1.08 insgesamt 26.700 Kilometer zurückgelegt.13.716 km von Heidfeld, 12.984 km von Kubica. Testkilometer waren seit Anfang 2007 auf 30.000 Kilometer pro Team und Jahr limitiert. Für 2009 wurden sie drastisch weiter reduziert, Testfahrten während der Saison wurden verboten.

Sechs Leute am Kommandostand

Mario Theissen und Willy Rampf

Nicht nur Mario Theissen und Willy Rampf sitzen am Kommandostand Zoom

Am so genannten Kommandostand an der Boxengassenmauer sitzen normalerweise sechs Personen: die beiden Renningenieure der Fahrer, der leitende Renningenieur, Teammanager Beat Zehnder, BMW Motorsport Direktor Mario Theissen und Willy Rampf, der Technischer Koordinator.

Sie beobachten insgesamt 24 Monitore, von denen einige Splitscreens sind und mehrere Darstellungen anbieten. Die offiziellen FOM-Seiten mit den Rundenzeiten, dem Wetter- und Nachrichtenkanal sowie dem Streckenbild werden von allen beobachtet. Außerdem stehen die Telemetriedaten der Fahrzeuge zur Verfügung sowie das so genannte Marshalling System der FIA, das Auskunft über die Position aller sich auf der Strecke bewegenden Autos gibt - dargestellt als farbige Punkte auf der Streckenskizze.

Darüber hinaus gibt es ein teameigenes Car Positioning System, das Boxenstopp-Prognosen und Strategiespiele erlaubt. An der Boxenmauer werden auch die Informationen über Zeitpunkt und Dauer der Stopps anderer Teams sowie deren Bereifung gesammelt.

Kommuniziert wird über insgesamt sechs Funkkanäle und sieben Intercomm-Kanäle. Der Sprechfunk zwischen den Fahrern und dem Team muss der FIA zugänglich gemacht werden. Der Fuhrpark bei den Europa-Grands-Prix umfasst fünf LKW aus Hinwil und einen Motorentruck aus München.

In fünf Sekunden von 0 auf 200

Vergleich: F1.09 vs. F1.08

Der F1.09 und der F1.08 - jeweils um die 5.000 Einzelteile Zoom

Ein Fahrer verliert pro Grand Prix durchschnittlich zwei Kilogramm Gewicht. Die Cockpittemperatur beträgt durchschnittlich 50° Celsius. Ein moderner Formel-1-Helm besteht aus Karbon und darf laut Reglement nicht mehr als 1.800 Gramm wiegen.

Nach dem Wegfall der Traktionskontrolle beschleunigte der F1.08 binnen 2,75 Sekunden von 0 auf 100 km/h und in 5,05 Sekunden von 0 auf 200 km/h. Innerhalb von 0,75 Sekunden - das entspricht 50 Metern - verzögerte er von Tempo 300 auf 200 km/h, was wiederum 4,5 g entspricht.

Karbon-Bremsscheiben und -Beläge benötigen eine Betriebstemperatur von mindestens 500-650° Celsius. Sie erhitzen sich beim Bremsen auf über 1.000° Celsius. Das schützende Monocoque ist stellenweise bis zu 60 Lagen Kohlefaser stark. Eine einzelne Kohlefaser ist rund sechs Mikrometer stark. Formel-1-Reifen dürfen bis zu 130° Celsius heiß werden. Jenseits dieses Wertes steigt das Risiko der Blasenbildung.

Mindestens acht Arbeitsstunden benötigt das Team nach einem Rennen zum Zerlegen eines Fahrzeugs, für die Überprüfung bzw. den Austausch einzelner Komponenten und den erneuten Zusammenbau. Rund 120 Arbeitsstunden dauert der Zusammenbau des BMW Motors. Er besteht aus rund 1.100 verschiedenen Einzelteilen. Insgesamt sind es rund 5.000 Teile.

1.500 Getriebeteile

BMW Sauber F1.09

In einem Rennen erlebt der BMW Sauber F1.09 etwa sechs Millionen Zündungen Zoom

Die maximale Kolbenbeschleunigung beträgt fast das 10.000-fache der Erdbeschleunigung. Die Kolbengeschwindigkeit erreicht in der Spitze 40 Meter pro Sekunde - von null auf 100 km/h in 0,3 Tausendstelsekunden. Dabei wirkt eine Kraft von fast drei Tonnen auf das Pleuel. Die mittlere Kolbengeschwindigkeit beträgt etwa 26 Meter pro Sekunde. Am Auspuff werden bis zu 950° Celsius erreicht.

Bei einer durchschnittlichen Renndistanz von 300 Kilometern erfährt der BMW V8-Motor pro Grand Prix über sechs Millionen Zündungen. Wenn das Auto im Training oder Qualifying zur Box kommt, werden Ölproben entnommen und sofort im Spektrometer untersucht. Metallische Spuren im Öl liefern wichtige Informationen über den Motorzustand.

Die Montage eines neuen BMW Getriebes dauert rund 40 Arbeitsstunden. Das G1.09 Getriebe und die dazugehörige Hydraulik bestehen aus ca. 1.500 Teilen, davon sind 480 verschiedene Einzelteile. Bei einem Schaltvorgang wird innerhalb von 0,004 Sekunden der alte Gang herausgenommen, während der neue bereits eingelegt ist. Ein Lidschlag dauert fünfzig Mal so lang. Hoch präzise Lager mit keramischen Wälzkörpern führen die Wellen im Getriebe mit einem Minimum an Öl. Die Öltemperatur innerhalb des Getriebes beträgt bis zu 150° Celsius.

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