Wurz rechnet mit "heißem und interessantem Grand Prix"

Alexander Wurz sieht Red Bull in Japan klar in der Favoritenrolle, rechnet aber mit einem spannenden Kampf um die Positionen dahinter

(Motorsport-Total.com/ORF) - Die Zuschauer dürfen sich morgen auf einen spannenden Großen Preis von Japan freuen - zumindest nach Einschätzung von Alexander Wurz: "Es wird ein ziemlich heißer und interessanter Grand Prix", sagt der Österreicher im 'ORF'. "Ich bin sehr gespannt, ob Red Bull die Leistung auch im Rennen umsetzen kann. Ich glaube, es wird extrem spannend werden im Kampf um das Podest und um die Positionen in den Punkterängen", so Wurz. Nach der starken Leistung im Qualifying, in dem Sebastian Vettel und Mark Webber die erste Startreihe eroberten, sieht Wurz Red Bull auch im Rennen in der Favoritenrolle.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz

Alexander Wurz analysiert vor dem Rennen das Kräfteverhältnis

"Sie haben bei der Aerodynamik einen Schritt nach vorne gemacht, haben neue Teile gebracht, und die Strecke kommt ihnen entgegen", analysiert Wurz. "Das summiert sich dann zu einem größeren Schritt, und das war dann der Zeitabstand. Der Einzige, der da noch halbwegs mitgekommen ist, war Jenson Button." Dieser wird jedoch nicht vom dritten Startplatz, für den er sich qualifizierte, ins Rennen starten. Wegen eines Getriebewechsels wird der Brite um fünf Plätze zurückversetzt und geht als Achter ins Rennen.

"Die Siegchancen werden ihm durch die Strafe genommen, aber wenn er sich durchkämpft, kann er vielleicht noch bis aufs Podium fahren", glaubt Wurz. "Aber das wird sich im Rennen zeigen, es geht hauptsächlich um den Reifenverschleiß." Nutznießer der Strafe gegen Button ist Lokalmatador Kamui Kobayashi, der den dritten Startplatz erbt. "Das war eine Sensationsleistung", lobt Wurz den Japaner. "Im Qualifying auf Position vier zu fahren und durch die Button-Strafe von Platz drei zu starten, ist gut für den Ticketverkauf."

Weniger erfolgreich verlief das Rennwochenende bisher für den Gesamtführenden in der Weltmeisterschaft. Fernando Alonso kann in Suzuka das Tempo der Schnellsten nicht mitgehen und wird morgen nur von Position sechs aus starten. Allerdings schreibt Wurz den Spanier noch nicht ab. "Wir haben schon ein paar Mal gesehen, dass sie ein Stück weg waren, vor allem am Saisonanfang. Aber mit Rennglück und Rennkönnen, war Alonso immer vorne dabei."


Fotos: Großer Preis von Japan, Samstag


Um seine WM-Führung muss sich Alonso nach Einschätzung von Wurz noch keine Sorgen machen: "Alonso ist ein Kämpfer. Er hat noch Vorsprung, so dramatisch ist das nicht. Es muss Schadensbegrenzung betreiben und versuchen, fehlerfrei durchzufahren. Wenn er Glück hat, läuft das Rennen wieder in seine Richtung und er kann Punkte sammeln und den Schaden minimieren. Wenn er weiter wie ein Hamster Punkte sammelt, kann er noch mit einem ausreichend großen Vorsprung in die nächsten Rennen gehen."

Wenig erfolgreich verlief der Auftakt der Abschiedstour von Michael Schumacher, es am Saisonende seine Karriere beenden wird. "Die hat nicht gut begonnen", meint Wurz. Schumacher qualifizierte sich auf Position 13, wird infolge der Kollision mit Jean-Eric Vergne in Singapur morgen im Rennen aber als Vorletzter starten. "Sie wussten vor dem Qualifying schon, dass er aufgrund der Bestrafung zehn Startplätze verliert. Daher haben sie auf Risiko gesetzt uns möglichst viele Reifen gespart", glaubt Wurz. "Er hat für morgen genügend Reifen, aber auch eine Menge Arbeit vor sich."