• 28.09.2009 09:44

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Wurz kritisiert Strafe gegen Rosberg

Alexander Wurz kann die Durchfahrstrafe gegen seinen ehemaligen Teamkollegen Nico Rosberg in Singapur nicht nachvollziehen

(Motorsport-Total.com) - Nico Rosberg war gestern in Singapur unterwegs zu einem sicheren zweiten Platz hinter Lewis Hamilton, als er nach dem ersten Boxenstopp wegen eines kleinen Rutschers die weiße Linie an der Boxenausfahrt überquerte und dafür mit einer Durchfahrstrafe belegt wurde. Die hätte man sich nach Meinung seines ehemaligen Teamkollegen Alexander Wurz aber auch sparen können.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Dieser kleine Fehler kostete Nico Rosberg ein sicher scheinendes Podium

"Ich verstehe die Strafe nicht. Da gibt es einen Widerspruch im Reglement", so der Österreicher im 'ORF'. "Die Boxengasse ist Teil der Rennstrecke - und wenn du auf der Rennstrecke einen Fehler machst und über die weißen Linien hinausrutschst, ohne einen Vorteil zu genießen, wird es nicht bestraft. Hier ist es beinhart bestraft worden. Nico hatte mit Sicherheit einen Nachteil durch den Fehler und er hat niemanden gefährdet."#w1#

Williams-Technikchef Sam Michael akzeptierte die Entscheidung der Rennkommissare hingegen anstandslos: "Es ist eine sehr klare Regel: Fahre nicht über die weiße Linie!" Bitter sei die Strafe dennoch gewesen, denn Rosberg lag gut im Rennen, hatte viel Benzin für den zweiten Stint an Bord und wäre mindestens sicherer Zweiter geworden: "Nico glaubt, dass er Lewis attackieren hätte können, aber da bin ich mir nicht sicher", so Michael.


Fotos: Nico Rosberg, Großer Preis von Singapur, Sonntag


"Wir wollten mit Nico etwas ausprobieren, holten ihn sehr früh an die Box, gaben ihm mit den weichen Reifen sehr viel Benzin. Das war fünf oder sechs Runden wirklich schnell, dann bauten die Reifen ab und nach sieben oder acht Runden kamen sie wieder zurück", berichtet der Australier. Bremsen- oder Reifenprobleme, wie sie zahlreiche andere Teams zu beklagen hatten, traten beim bestens aufgestellten Williams-Team nicht auf.

Erwartungsgemäß lief es in Singapur ganz hervorragend für Williams, nachdem man zuletzt auf den Hochgeschwindigkeitsstrecken in Spa-Francorchamps und Monza keinen Stich gemacht hatte. So soll es nun weitergehen: "Ich hoffe es", sagt Michael. "Wir waren auf Stadtkursen aber schon immer stark. Das Top-10-Qualifying und ein Top-5-Ergebnis erwarte ich mir schon für Suzuka. Abu Dhabi ist auch so ähnlich. Dort sehe ich auch gute Chancen."