Wieder schneller: Kwjat setzt Vergne unter Druck

Daniil Kwjat hat seinen Teamkollegen Jean-Eric Vergne in Hockenheim zum dritten Mal in Folge im Qualifying geschlagen und setzt den Franzosen damit unter Druck

(Motorsport-Total.com) - Daniil Kwjat macht bei Toro Rosso in seiner Rookie-Saison bisher einen guten Job. Der Russe kann regelmäßig mit seinem deutlich erfahreneren Teamkollegen Jean-Eric Vergne mithalten, nach der Qualifikation in Hockenheim steht es im Qualifyingduell zwischen den beiden nun 5:5. Für Kwjat, der sich in der Formel 1 erst noch etablieren muss, ein gutes Zwischenergebnis.

Titel-Bild zur News: Jean-Eric Vergne

Jean-Eric Vergne war im Qualifying wieder einmal langsamer als sein Teamkollege Zoom

"Er ist ein schneller Kerl. Und im Qualifying stehst du noch mal mehr unter Druck", berichtet Kwjat und ergänzt: "Da ist eine ausgeglichene Bilanz für einen Neuling wie mich natürlich eine gute Sache. Ich achte aber nicht so sehr auf diese Dinge. Außerdem ging es zum Beispiel in Hockenheim sehr eng zu. Im breiten Mittelfeld, hinter den Topteams, ist es besonders eng."

"Es gab auch schon Qualifyings, in denen ich das Auto etwas überfahren habe oder zu viel gewollt habe - von mir und vom Auto. Das hat dann dazu geführt, dass das Ergebnis nicht berauschend war. Doch die jüngsten Qualifyings liefen ganz gut. Wir sind konstant in die Top-10 gefahren und haben eine ansprechende Leistung gezeigt. Damit dürfen wir zufrieden sein."


Fotos: Toro Rosso, Großer Preis von Deutschland, Samstag


Dabei war Vergne zu Beginn der Saison im Qualifying noch der schnellere der beiden Toro-Rosso-Piloten gewesen und lag nach dem Grand Prix von Kanada in dieser Hinsicht komfortabel mit 5:2 in Führung. Zuletzt war Kwjat allerdings dreimal in Folge schneller. "Ich fühle mich nun auch besser im Auto, habe mehr Selbstvertrauen. Alles läuft noch automatisierter ab im Auto", berichtet Kwjat.

"Ich versuche einfach nur, bestmögliche Arbeit zu leisten, um das Auto möglichst weit nach vorne zu stellen." Daniil Kwjat

"Ich versuche einfach nur, bestmögliche Arbeit zu leisten, um das Auto möglichst weit nach vorne zu stellen", so der junge Russe. Kein gutes Zeichen ist diese Entwicklung für Vergne, der bereits in der vergangenen Saison das Nachsehen gegen Daniel Ricciardo hatte. Der Australier wurde anschließend ins große Red-Bull-Team befördert, während Vergne bei Toro Rosso bleiben musste.

Möglicherweise muss man allerdings vielleicht auch eher sagen, dass Vergne noch eine Saison bei den kleinen Bullen bleiben durfte. Denn wenn er in dieser Saison das Duell gegen Rookie Kwjat verlieren sollte, dann wird sich das Team möglicherweise nach Alternativen umsehen. 2014 ist bereits Vergnes dritte Saison bei Toro Rosso und in der bisherigen Geschichte des Rennstalls durfte dort bisher noch nie ein Fahrer länger als drei Jahre bleiben.