Wie Petrow von Kubicas Unfall erfuhr

Der Saisonbeginn bei Renault war geprägt von Höhen und Tiefen: Witali Petrow schildert seinen Weg von der Nachricht über Kubica bis zum ersten Podium

(Motorsport-Total.com) - Vor der Saison überraschte Renault mit einem kreativen Auto, dass mit sehr guten Rundenzeiten aufhorchen ließ. Robert Kubica fuhr bei den Wintertests Bestzeit. Wenig später verunglückte der Pole bei einer Rallye schwer und bei Renault herrschte große Sorge über den Zustand des Fahrers und den Verlauf der neuen Saison.

Titel-Bild zur News: Witali Petrow

Durch Robert Kubicas Rallyeunfall erhöhte sich die Verantwortung für Witali Petrow

"Ich war zu der Zeit in Russland", erinnert sich Witali Petrow, der bis dahin die klare Nummer zwei im Team war, bei 'The Flying Lap'. "Eric Boullier hatte mich angerufen und mir mitgeteilt, dass Robert einen Rallyeunfall hatte. Ich sollte eher in die Fabrik kommen, damit wir zeitiger beginnen können. Ich habe meine Sachen gepackt und bin zuerst nach Italien geflogen, um zu sehen, wie es ihm geht."

"Ich habe versucht, nicht über das zu reden, was passiert war und habe ihm Mut gemacht, dass er stark sein soll. Es war eine ungünstige Situation. Ich wollte ihn nichts fragen", schildert Petrow, der schlagartig mehr Verantwortung übernehmen musste. Den damit verbunden Druck blendete der Russe aus: "Ich wollte nicht allzu sehr darüber nachdenken, mit meiner Arbeit beginnen und mich auf die Wintertests konzentrieren", beschreibt er und fügt hinzu: "Ich wollte mir keinen Druck machen, dass ich nun das Team anführen müsse oder so."

Witali Petrow

Die Erleichterung: In Melbourne überraschte Witali Petrow all seine Kritiker Zoom

Beim ersten Rennen der Saison hatte das Team geringe Erwartungen. Man wusste nicht, wo man im Vergleich zur Konkurrenz steht. Am Ende fuhr Petrow sensationell aufs Podium und sorgte für Erleichterung: "Das Wochenende war fantastisch. Das Qualifiying war schon sehr gut. Wir waren auf sechs. Im Rennen haben wir einen Ferrari und einen Red Bull geschlagen."

"Ich war so glücklich an dem Wochenende. Das Team war glücklich. Mein neuer Ingenieur war glücklich. Er war neu in seiner Position. Alle waren sehr froh. Während der Wintertests war es sehr schwierig. Wir wussten nicht, wo wir stehen und wie unser Auto im Vergleich aussieht", beschreibt der Renault-Pilot.

Die Premiere auf dem Siegerpodest der Formel 1 machte auch Petrow sprachlos: "Das waren unglaubliche Gefühle. Ich konnte von dort oben alle meine Leute sehen, die sehr froh darüber waren. Im Vorjahr war es nicht einfach. Ich habe sehr viele Fehler gemacht. Ich war so froh, weil mein Team glücklich war."